Ausnahmezustand Tag 14: Hallo Wurm

Junior mit einer Mullwiundel als Mundschutz und dem Stetoskop, das er sich vors Auge hält. DAs Bild ist nur ein Auschnitt der rechten Öberkorperhälfte und des Kopfes

Heute ist der Wurm drin. Das spürt man bereits vor dem Aufstehen. Die Kinder haben unruhig geschlafen, ich ebenfalls. Natürlich suchen alle Nähe und irgendwie spürt man eine Mischung zwischen Anspannung und Erleichterung. Das Gefühl jetzt tatsächlich nicht raus zu dürfen macht es nicht besser. Körperlich fühle ich mich auch nicht besser. Wir kuscheln noch eine Weile und lesen das Osterhasenbuch. Danach gehen wir in die Küche und kochen erst einmal eine große Kanne Tee. Die Kinder wünschen sich Eierbrot zum Frühstück. Besondere Tage erfordern besondere Maßnahmen und ich freue mich immer, wenn man dies mit so kleinen Gesten erfüllen kann. Danach versuchen wir uns an den Schulaufgaben. Aber es funktioniert gar nicht. Die Konzentration ist einfach nicht vorhanden. Man spürt, das hat heute wenig Sinn. Also muss wohl doch ein kleines Aufgabenpaket mit in die Ferien nehmen,. Wir haben diese Woche fast nichts erledigt bekommen. So ist es nun mal. Alles besser als das dieser Tag noch mehr im Chaos versinkt. Es weint andauernd jemand, ich ebenfalls. Auch die Videokonferenz klappt heute leider nicht. Es wird gespielt, gestritten, gekuschelt.

Die Sendung mit der Maus bringt eine kurzzeitige Pause. Zum Mittagessen gibt es eine Reispfanne, aus Reis vom Vortag, ein paar Pilzen und Tk – Buttergemüse, auch darüber kommt noch ein Ein gewürzt mit Curry, Salz und Pfeffer. Erwartungsgemäß hält sich die Freude darüber ebenfalls in Grenzen. Das Januarwunder macht einen Mittagsschlaf und ich will eigentlich auch nur schlafen. Junior und ich hören ein Disneykonzert an – das kann ich euch nur empfehlen – jeden Tag um 17 Uhr geht hier ein Live online. Das Alte bleibt dann 24 Stunden bestehen.

Ich bleibe im Bett und Junior sagt, er genießt die Ruhe ein wenig. Es scheppert in der Küche und ich höre ein stolzes Lachen. Ich mache mir keine Gedanken und vertraue ihm einfach einmal. Nach 30 Min sind wir alle bei ihm in der Küche. Schmutzige Hände überraschen mich. Dazu ein Kartoffeldruck Bild – mit einer Aufgabe die heute morgen als Lese – Malaufgabe verweigert wurde. Das Januarwunder möchte auch mit malen. Es werden Blumenwiesen, Ostereier, Hasen und Karotten gedruckt. Mir fällt ein, dass ich von einem alten Projekt noch Stofffingerfarbe* Link zum Partnerprogramm) haben müsste. Diese suchen wir heraus. Leider sind es nur die 3 Grundfarben und grün, bunte Hasen will Junior nicht drucken. Er entscheidet sich für Karotten. Das Orange mischen wir einfach aus rot und gelb. Nach 2 Stunden!!! 2 Stunden, verschwinden die Jungs und spielen mit den Autos. Ich räume in Ruhe alleine auf. Das Januarwunder bringt mir Schuhe und Mütze und sagt er will jetzt in den Garten. Leider geht das gerade nicht. Wir müssen noch etwas warten. Er weint, weil er raus möchte. Der Balkon lenkt ihn etwas ab. Leider spielen die Nachbarskinder auf der Straße und ich bekomme die Wut von Junior ab, weil er nicht mitspielen darf. Es tut mir so leid.

Ein Grasstempel in der Entstehung

Auch wenn die Situation für uns alle anstrengend ist – für unsere Kinder ist sie das ebenfalls. Mindestens genauso sehr, denn sie können ja noch gar nicht richtig erfassen, was da draußen gerade vor sich geht. Ganz egal wie viel oder wenig wir erklären.

Für alle die es interessiert habe ich hier noch eine wunderbare Erklärung über diesen aktuellen Zustand in dem sich Deutschland gerade befindet. https://www.youtube.com/watch?v=3z0gnXgK8Do

Wassermelone als Nachmittagssnack ist heiß geliebt. Seifenblasen ebenfalls und so steigt die Laune für einen kurzen Moment wieder. Es ist viel und irgendwie drückt das heute besonders auf die Stimmung. Junior verarztet den blauen Fleck von meinem Zugang, vom Tag zuvor. Ich spüre wie er verarbeitet. Kurz vor dem Abendessen knallt es nochmal. Ich hasse mich dafür und meine Nerven liegen blank. Ich entschuldige mich und wir überlegen gemeinsam was uns gut tun würde. Was wir uns voneinander wünschen. Es gibt Salat und Kartoffeltaschen zum Abendessen. Junior bügelt die getrocknete Stofffarbe noch ein – zum fixieren und danach beenden wir diesen Tag mit einem Videoabend.

 

Eure

wheelymum

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1 Kommentar

  1. Rike

    Vielleicht lag das an diesem Tag. Bei uns war auch nur ein Geschrei. Hoffentlich wird es wieder besser.

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