Elternassistenz: Wie unterschiedet sie sich von einer persönlichen Assistenz und was muss ich als Auftragsgeber können?

Worin unterscheiden sich persönliche Assistenz und Elternassistenz? Und was muss ich als Eltern können, für eine gute Eltern – Assistenz ?

Die Elternassistenz bleibt ein Thema. (Hier kommt ihr zu den ersten beiden Beiträgen

Es bleiben Fragen, wie zum Beispiel was ist denn nun die Aufgabe der Elternassistenz und was der persönlichen Assistenz. Kann ich beides beantragen? Oder worin unterscheiden sich diese beide dann nochmal von Betreuung und Pflege.

Das wichtigste zuerst: Bei einer Assistenz entscheidet die Person mit Behinderung was und wann etwas geschieht.

Brauchen Menschen mit Behinderungen auch Hilfe für sich selbst – zum Beispiel bei der Körperpflege oder bei der Mobilität, dann ist dafür die Eltern Assistenz nicht da. Es gehört nicht zu den Aufgaben einer Elternassistenz sich um das Elternteil mit Behinderung zu kümmern.

Dafür gibt es aber die persönliche Assistenz. Und ja, man kann beides beantragen und haben. Elternassistenz und eine persönliche Assistenz. Bei beiden Unterstützungsangeboten bestimmt der Mensch mit Behinderung.

 

Unterscheid zwischen Assistenz und Betreuung oder Pflege 

Dadurch unterscheidet sich die Assistenz von ein einer Betreuung oder der Pflege. Denn weder im Heim noch mit einem ambulanten Pflegedienst, kann ich wirklich selbst alles bestimmen. Denn ich bin bei Betreuung oder Pflege von den anderen abhängig. Ich muss mich zum Beispiel nach dem Dienstplan des ambulanten Pflege Dienstes richten, wann ich ins Bett gehe oder wieder aufstehe. Ein Mensch mit Behinderung, der Hilfe bei der Körperpflege braucht, kann nicht entscheiden, wann genau dies geschehen soll oder wer ihn dabei unterstützt.

Das ist bei der persönlichen Assistenz anders. Hier entscheidet der Auftragsgeber – also der Mensch mit Behinderung:

Was, wann, wo und wie die Assistenz gerade etwas machen soll. Das ist sehr wichtig für die Selbstbestimmung. Durch die Auswahl der persönlichen Assistenz (nein, das ist nicht einfach) entscheidet man aber dennoch maßgeblich mit wer die Dinge dann auch ausführt.

Was sind meine Aufgaben als Arbeitgeber für eine Elternassistenz? Was muss ich wissen? 

 

Eine Elternassistenz hat andere Aufgaben und dadurch müssen auch Eltern mit Behinderungen, die eine Elternassistenz haben, bestimmte Dinge können. Dazu gibt es vier wichtige Punkte:

  1. Wo und wann findet die Elternassistenz statt?

Ich als Elternteil mit Behinderung muss einen Plan erstellen. Wann brauche ich Unterstützung z.B. beim Baby – baden montags und freitags oder beim Spielplatzbesuch 3x die Woche, oder….

Es geht hier um die Wünsche und Bedürfnisse von Eltern und Kindern, aus diesem Grund muss ich Aufgaben erteilen und einen Zeitplan erstellen können.

 

  1. Wer arbeitet als Assistent:in ?

Es gibt 2 unterschiedliche Arbeitsmodelle – beim einen ist man bei einem Assistenz Dienst Kunde und von hier aus bekommt man seine Elternassistenz, oder man ist selbst der Arbeitgeber, dann kann man alleine entscheiden wer bei einem arbeitet.

Wichtig ist, dass die Eltern mitreden können wer kommt. Denn eine Elternassistenz ist eine enorme Vertrauensarbeit. Man muss sich gegenseitig aufeinander verlassen können und man darf nicht vergessen, dass die Assistent:innen, viel Zeit in deinem Zu Hause verbringen. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf sein Bauchgefühl zu vertrauen und bei der Auswahl dabei zu sein. Auch das ist praktisch wieder viel schwieriger, als auf dem Papier. Doch gerade deshalb ist es so wichtig. Sich diesen Punkt bewusst zu machen.

 

  1. Wer ist für die Erziehung der Kinder verantwortlich?

Das sollte mittlerweile ganz klar sein. Die Eltern erziehen die Kinder und sind Ansprechpartner. Sie entscheiden was, wann und auch wie etwas geschieht. Assistenzen dürfen nicht mitbestimmen Doch das ist natürlich gar nicht so einfach. Das müssen all erst einmal lernen.

Aus diesem Grund ist es so unheimlich wichtig, dass die Eltern klare Aufgaben vergeben und diese auch erklären. Dass Eltern Stopp sagen, wenn etwas falsch läuft und das die Assistenten auch wissen, was sie nicht machen sollen,

Dazu ist es wichtig, dass man gut miteinander reden kann und die Rollen klar verteilt sind. Auch wenn die Eltern – Assistenz viel Zeit mit der Familie verbringt, es ist nicht die Tante oder der Onkel. Es ist nicht die Oma oder der Opa. Es ist eine nette Person, die uns Unterstützt und hilft. Das ist ihre Arbeit.

 

  1. Wie wird Elternassistenz bezahlt?

Elternassistenz muss man beantragen, Ist dies genehmigt kommt es darauf an, ob die Eltern selbst der Arbeitgeber sind oder ein Assistenzdienst der Arbeitgeber ist.

Sind Eltern die Arbeitgeber muss ein Arbeitsvertrag aufgesetzt werden und die Eltern zahlen den Lohn aus. Oft ist diese Variante etwas einfacher, da durch klar geregelt ist, wer der Arbeitgeber und damit der Chef ist.

Wenn das ganze über einen Assistenz Dienst läuft sind die Assistenten dort angestellt. Sie erhalten ihren Lohn vom Assistenz -. Dienst und die Eltern haben einen Vertrag mit dem Assistenz Dienst.

 

 

Das alles hört sich jetzt sehr hierarchisch an.

Eigentlich soll es das gar nicht.

Doch diese vier Punkte sind wichtig, damit sich alle Beteiligten wohl fühlen und der Alltag so entspannt wie möglich verlaufen kann.

Ich bin immer für Teamwork und bin mir sicher, dass Kinder ein Dorf zum aufwachsen brauchen. Gleichzeitig bin ich mir aber genauso sicher, dass jeder von euch schon einmal Übergriffigkeit im Bezug auf die Kinder oder die Erziehung erlebt haben. Und genau aus diesem Grund ist es wo wichtig von Anfang an die Rollen hier klar zu definieren.

Die Eltern sind und bleiben die Eltern.

All das, was ich oben zusammen gefasst habe, kann man lernen. Niemand kann das alles gleich zu Beginn. Ein paar Tipps für den Familien Alltag findet ihr dann noch im nächsten Beitrag.

 

Eure 

wheelymum

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