28. Mai ist der Welt Spiele Tag

*Der Beitrag enthält Links zum Partnerprogramm. Schaut gerne auch unter Ausnahmezustand vorbei, hier sind auch viele Spielideen mit aufgeschrieben.

Spielen ist so viel. So unsagbar viel mehr als nur spielen. Es ist nachdenken, entwickeln, ergänzen, Pläne machen, verwerfen, Sozialkompetenz, es ist Leben und Lernen. Je nach Spiel werden natürlich noch ganz andere Dinge angesprochen. Spielen ist nie nur reiner Zeitvertreib. Es ist eine Lebensform des Kindes und gerade Kinder in ihren ersten Lebensjahren lernen spielende ihre (Um)Welt kennen. Spielen heißt Freude, Geborgenheit, Zuwendung, Lernen, erforschen, untersuchen, die Welt begreifen. Spiel ist Abenteuer, Glück und Unglück. Hier kann man sich austoben oder konzentrieren, Manchmal sogar beides. Die Bewegungsfreude ist genauso ein Bestandteil, wie Ausdauer, Sprache, Fantasie und Frustration.

Kinder können gerade im freien Spiel wunderbar in den flow kommen und alles um sich herum vergessen. Natürlich ist das nicht immer einfach und gerade in den letzten Monaten wo viele Familien immer wieder raus in den Wald sind, habe ich auch gelesen: “Also meine Kinder kommen hier gar nicht ins spielen. Sie wollen über keine Bäume klettern und auch nicht spazieren gehen.”

Gerade das Draußenspielen hat eine große Bedeutung. Es bietet auch unheimlich viele Möglichkeiten. Nicht immer ist es so, dass gleich los gespielt wird. Manchmal braucht es auch ein paar Impulse oder Anregungen. Ich habe z.B. auch kein Problem mit einer kleinen Tasche in den Wald zu gehen, in der ich Zubehör mitnehme wie z.B. Schnur (wichtig, wieder abspannen, damit keine Tiere darin hängen bleiben), Schere, Schaufel, evtl., auch manchmal ein bisschen Modelliermasse*, so kann man Abdrücke nehmen usw.
Oft werde ich deswegen belächelt, aber ganz ehrlich, auf den Spielplatz nehmen auch viele Menschen Spielsachen mit, warum sollte das hier anders sein.
Natürlich gehört aber auch das Spielen auf dem Spielplatz zum draußen spielen. Oder alte Spiele wieder zu entdecken, wie Murmel oder Hüpfspiele. Auch dazu braucht es nicht viel… ein paar Murmeln*und ein paar Straßenmalkreide*

Zurück zum Wald, hier kann man ein längerfristiges Projekt umsetzten und z.B. ein Tipi bauen. Oder einen kleinen Barfußweg anlegen. Oder einfach in einem begrenzten Gebiet die Kinder stromern lassen. Mandalas legen ist bei uns auch immer sehr angesagt. Eine Brettschaukel* aufhängen und so einen Impuls setzten, sich hier selbst einen Spielplatz und Spielraum zu erschließen. Natürlich erfordert das alles wieder ein wenig vorarbeitet, aber sie ist im Vergleich zu anderen Dingen wirklich gering. Und wenn die Regeln einmal klar sind, einige Impulse gegeben, habe ich noch kein Kind erlebt, welches nicht doch irgendwann ins freie Spiel findet. Es wird eine Kräutersuppe gekocht, Erde rieseln lassen oder mit Ästen und Stöcken gebaut oder auch einmal gekämpft. Ein Schnitzmesser für Kinder*   leistet uns auch immer wertvolle Dienste.

Das absolute Highlight ist hier der Zugang zu Wasser. Eine kleine Bachstelle oder ein Rinnsal. Stunden können die Kinder hier verbringen. Ich bin mir bewusst, dass ich dies aus der privilegierten Sicht einer Dorffamilie schreibe, welche den Wald direkt vor der Haustüre hat. Dennoch möchte ich diese Impulse gerne mit euch teilen.

Walsmandala

 

 

 

 

Im Kinderreport 2020, des Deutschen Kinderhilfswerkes wurden Kinder und Erwachsene gefragt, wie wichtig Ihnen das Draußen spiel allgemein ist. Hier sagten 39% der Kinder und Jugendlichen dass dem Draußenspielen eine sehr große Bedeutung zu, kommt, für weitere 31 Prozent ist es wichtig. Bei den Erwachsenen sind es 89 Prozent mit sehr großer Bedeutung und weiteren 10% ist es wichtig.

Was Kinder am Draußenspielen hindert – aus dem Kinderreport 2020
„Hauptgrund für die Kinder und Jugendlichen, nicht draußen zu spielen, ist das Fehlen anderer Kinder zum Spielen. Das gaben 54 Prozent der Befragten an. Für 46 Prozent ist ein weiterer wichtiger Grund, nicht draußen zu spielen, fehlende Zeit. Dass der Straßenverkehr zu gefährlich zum Draußenspielen ist, meinen 35 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen.
Bei den Erwachsenen nimmt bei den Hinderungsgründen das Thema “Angst” eine hervorgehobene Stellung ein. 65 Prozent der Befragten gaben an, dass es andere Kinder und Jugendliche gibt, die Kinder ärgern, belästigen oder ängstigen. 64 Prozent der Erwachsenen halten den Straßenverkehr für zu gefährlich, und 58 Prozent sehen Erwachsene, die meckern, wenn Kinder draußen spielen, als Hinderungsgrund.“

Es muss sich also auch hier etwas tun. Und auch wenn die Coronazeit vieles von uns abverlangt, so ist es jetzt gerade die richtige Zeit zum Draußenspielen Hier sind wir in der frischen Luft und die Aresole können sich nicht so leicht verbreiten wie drinnen. Also nichts wie raus –
Junior hat zum Abschluss noch ein paar seiner Lieblingsspiel für euch mit auf geschrieben:

Wolken gucken
Fahrrad fahren
Spielen mit Erde oder Sand (Hier liegt bei uns auch die Kraft des befreienden Zerstörens der Sandgebilde)
Murmeln mit in den Sand nehmen
Balancieren auf einer Mauer
Barfuß laufen
Gänseblümchenketten
Dinge sammeln und basteln
rennen, rennen, rennen

Seifenblasen machen

Blumen pressen

Eine ganz andere Art zum Draußen spielen kann auch die kreative Medienarbeit sein, so wie ich sie euch hier vorgestellt habe.

Habt einen schönen Spieletag – am besten nicht nur heute

 

Eure

 

 

wheelymum

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