Wir hatten eine kleine, eigentlich ganz unbedeutende Situation. Junior war zwischen Mut, Vorfreude und auch Selbstzweifel und Angst. Er wusste nicht was er tun sollte. Auf der einen Seite war die Neugierde so groß, auf der anderen Seite war die Angst größer. Ich habe ihn ermutigt auf sein Gefühl zu hören, ohne ihn mit Floskeln wie: Das wird bestimmt toll, los trau dich, zu bewerfen. Auch wenn ich mir sicher war, dass er Freude daran haben wird. Manchmal ist das gar nicht so einfach.
Ich bin mir sicher, dass unsere Kinder ihre eigenen Wege gehen. Und ebenso, dass sie dabei viele Begleiter haben. Natürlich sind wir Eltern wichtig, aber wir tragen diese Verantwortung und Last nicht alleine.
Junior stand da, überkreuzte seine Hände und schlug sich rhythmisch damit auf die Brust. Dazu sagte er seinen Namen und: „du schaffst das.“
Danach nahm er Anlauf und führte sein Abenteuer aus. Freudestrahlend kam er danach auf mich zu:
Ich habe es geschafft.
Es war toll.
Ich mache es gleich nochmal.
Im Gespräch danach erzählte er mir, dass er diesen Trick von seiner Erzieherin Frau C. Im Kindergarten hat.
Das hat sie immer gesagt, wenn wir unsicher waren oder uns etwas nicht getraut haben. Und das mache ich jetzt auch noch immer, wenn ich gar nicht weiß, ob die Angst oder der Mut größer ist.
Diese Dinge bleiben. Von der Kindergartenzeit, auch noch ein Jahr danach und mit Sicherheit noch viele weitere Jahre. Die Zeit im Kindergarten ist so viel mehr als nur Betreuung, pädagogische Konzepte, basteln und spielen. Es ist Beziehung und Begleitung. Beziehung die bleibt, auch wenn man sich nicht mehr sieht.
Eure