Mein Lieblingsfest im Herbst ist eindeutig St. Martin. Es gibt für mich kein Fest, welches heimeliger, erhellender, wohliger und freundlicher ist. Doch auch in diesem Jahr konnten, wegen der steigenden Coronazahlen, keine St. Martinsumzüge stattfinden. Während ich die Bilder von feiernden Massen in Köln oder Mainz sehe, dreht sich mir der Magen um. Hier wird etwas zugelassen, was ein Schlag mitten in die Magengrube aller Kinder und den Mitarbeitenden im Gesundheitssystem ist. Unsere Kinder haben so lange auf so viel verzichtet um andere zu schützen und niemand in diesem Land ist bereit unsere Kinder zu schützen.
Und das an Stankt Martin. Dem Fest des Lichtes, des Teilens und der Nächstenliebe. Der Solidarität. Eine Solidarität die bei uns irgendwo verloren ging. DAS macht mich fassungslos.
So sitzen wir am Martinstag zu Hause und zünden hier die Kerzen an. Ich muss fairerweise zugeben, dass wir auf Grund von Krankheit auch nicht an einem Zug hätten teilnehmen können. An der Grundtatsache ändert das aber nichts.
Die Laternen hängen beleuchtet im Fenster und strahlen in die Dunkelheit hinaus, um auch den anderen Kindern etwas Licht zu schenken. Ich vermisse das Lichterfest mit den kalten Händchen, roten Nasen und den funkelnden Laternen die mit den Augen der Kinder um die Wette leuchten. Den Geruch des Martinsfeuers, das ich in dieser Größe nur an diesem einen Tag erlebe. In meinem Herzen sind die Momente als liebevolle Erinnerungen gespeichert. Bei Junior ebenfalls, aber unser Januarwunder kennt das alles noch gar nicht. Was bleibt? Wir versuchen die Zeit um das Martinsfest zu genießen. Mit Laternen und Kerzen, teilen die Martinsbrezeln und Essen am Abend warme Dambedei, mit Liedern und Geschichten.
Nun hüllt mit Nebelschleiern
der stille Herbst uns ein,
der Sonne Abschied feiern
wir mit Laternenschein.
So zündet an die Kerzen
und haltet gute Wacht,
tragt euer Licht im Herzen
durch dunkle Winternacht.
(Martin Tittmann)
Plötzlich hören wir von draußen Gitarrenmusik und Kind Kinderlachen. Kleine Füße laufen stolz den Weg entlang und tragen ihre leuchtenden Laternen. Der Elternbeirat hat für die Kinder der Gruppe einen kleinen Laternenspaziergang mit den Eltern organisiert. Weil wir nicht teilnehmen konnten und direkt beim Treffpunkt Kindergarten wohnen, sind sie mit den Laternen und Gesang:
Durch die Straßen auf und nieder, leuchten die Laternen wieder, …
direkt bei uns vorbei gelaufen.
Das war so, so schön und ein wunderschöner Lichtmoment in dieser Zeit.
Eure
Liebe Wheelymum,
wir verstehen auch vieles gerade nicht. Hier in Ostsachsen wurde auch fast alles abgesagt.
wir durften trotzdem an einem kleinen Laternenumzug draußen, mit Abstand zwischen den Familien und gesichert durch die Feuerwehr teilnehmen. Aber unsere Dreijähirige kennt auch so vieles noch nicht.
Darf ich fragen, wo du den Martin mit Pferd und den Bettler her hast?
Liebe Grüße
Anne
Liebe Anne, wie schön, dass das bei euch in einem kleinen Rahmen möglich war. Die Figuren sind von Ostheimer
Dankeschön