Begegnungen: Mein Rollstuhl spricht nicht, ich schon

Ein Ort an dem wir immer wieder sind.

Kraftort. Zufluchtsort.

Menschen kennen, Vertraute treffen.

Aber auch ein Ort an dem Menschen sind die Urlaub machen. Einmal. Manche kommen wieder.

 

Wir sind dort und unterwegs. Junior möchte mir etwas zeigen. Er springt vorraus.

Eine Familie kommt uns entgegen.

Der Junge der dabei ist, ist ungefähr im Alter von Junior und schreit:

„Das Ding kenn ich doch“

er rennt auf mich zu und fragt:

„Kannst du mal das Licht wieder anmachen und hupen? Und dann darf ich auch, ja? Drücken darf ich, aber nicht an dem Hebel ziehen, sonst fahr ich mich selbst um“

Seinen Eltern ist es sichtlich peinlich. Sie rufen ihn zurück und schauen mich entschuldigend an.

Müssen sie gar nicht. Ich erkenne die Eltern wieder. Wir haben sie schon einmal getroffen. Der Junge hat sich verändert in dieser Zeit, ihn hätte ich nicht mehr sofort erkannt.

Er hat sich wohl auch nicht an mich erinnert – aber den Rollstuhl.

Und seine Neugierde war genauso ungebrochen, wie im Jahr davor.

Ich freue mich über solche Begegnungen. Man darf mich (oder auch meinen Rollstuhl) ansprechen. Mit mir ins Gespräch kommen, denn leider gab der Rollstuhl dem Jungen keine Antwort. Er musste dann doch auch mit mir reden.

 

Eure

wheelymum

Share This:

1 Kommentar

  1. Lydiaswelt

    Für Kinder sind Hilfsmittel wie Dein Rollstuhl oder mein Blindenstock eben was außergewöhnliches, und daher spannend. Und sie fragen einfach drauflos. Einfach schön.

    Antworten

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert