Herbst – mir geht das alles zu schnell

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Der Herbstwind durch die Bäume weht,
den Tanz der Blätter er belebt.
Sie warten doch auf ihn – den Wind,
nur mit ihm ihre Reise beginnt.

In ihrem schönsten Kleid,
sind sie längst bereit.
Hoch immer höher trägt er sie hinauf,
der herrliche Tanz nimmt seinen lauf.

Leise ganz leise singt der Wind –
fliegt Blätter fliegt geschwind,
tanzt ihn euren feurigen Reigen,
ich begleite euch mit meinen Weisen.

Freudig tanzen sie der Erde entgegen,
genießen ein letztes Mal das Leben.
Sanft ganz sanft gleiten sie hinab zur Erde,
dieser zauberhafter Traum, der niemals enden werde.

Zärtlich Abschied nehmend streichelt sie der Wind,
dabei sein schönstes Wiegenlied er singt.

© Rosie Taubmann

 

Der Herbst in seiner ganzen Pracht eingezogen. Bunte Blätter, Kastanien, Nüsse, Kürbisse, Sturm, Regen, Nebel, Kühle. Es werden Kürbisse ausgehöhlt und geschnitzt, Nüsse geknackt, die ersten warmen Haselnusswaffeln mit Zimtsahne gegessen. Die Uhren wurden zurückgestellt. Es wird früher dunkel und Kerzenschein und Lichter wärmen und erhellen uns. Es ist Zeit fü und Die kleine Hexe* und Spieleabende mit Geistertreppe* und dem Waldschattenspiel.*

 

Aber mir kommt dieser Herbst zu kurz. Mir geht das alles zu schnell. Wir sind schon wieder krank und es hat uns richtig gebeutelt. Im letzten Jahr lag ich in dieser Zeit schwanger in der Klinik. Und in diesem Jahr musste das Januarwunder diese besuchen. Es macht keinen Spaß mehr und die Kräfte,  körperlich wie auch psychisch schwinden. Und es hilft alles nichts. Die Zeit rast – es geht mir zu schnell. Unaufhaltsam, höre ich die Uhr: tick, tick, tick,…..

Wir wollten noch so vieles machen in diesem letzten Kindergartenjahr von Junior. Aber wir kommen zu nichts. Die Zeit vergeht zu schnell. Wir werden ausgebremst. Immer und immer wieder. Wir können in diesem Tempo nicht mithalten. Das ausgehöter Kürbisgesicht schaut mich an – es lacht mich aus – wir sind schneller.

Und dann schaue ich mir die Herbstblätter an. Jetzt fallen sie. Plötzlich. Ganz schnell werden die Bäume kahl. Die Zeit der bunten Farben nähert sich dem Ende. Aber was machen wir? Wir vergessen den Herbst schon fast wieder. Halloween noch, ja. Und dann? Dann beginnt Weihnachten. Um ehrlich zu sein, ist es doch fast schon da. In den Supermärkten türmen sich seit September (da hatten wir noch 30 Grad) die Lebkuchen und das Weihnachtsgebäck. Das Internet ist voll von Adventskalendern und Weihnachtsdeko. Ich werde gefragt ob ich schon die Weihnachtsgeschenke habe und ich habe noch nicht einmal eine Idee. Natürlich will ich auch planen und nicht in Stress verfallen., aber ich will auch Stopp sagen. Das Zeitrad zumindest nicht noch weiter andrehen. Da sein. Hier sein. Hier wo ich gebraucht werde. Hier wo ich sein will. Bei meinen Kindern. Bei meiner Familie. Auch gedanklich. Denn es geht mir alles zu schnell. Ich will den Herbst spüren, riechen, erleben. Vielleicht auch etwas nachholen, was mir im letzten Jahr verwehrt wurde. Drachen steigen lassen, Herbstideen ausprobieren und genießen,  Laternen basteln, St. Martin feiern, Weckmänner backen bevor die Weihnachtsplätzchen kommen. Und einfach noch ein bisschen in dem Moment sein.

 

 

Aushalten.

Die Zeit.

Die Krankheit

Die Kraft

Den Herbst

und dann wird es danach weitergehen.

Mehr Eindrücke zu einem Herbstwochenende findet ihr bei Geborgen Wachsen.

 

wheelymum

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1 Kommentar

  1. EsistJuli

    Oh ich kann dich so gut verstehen! Ich finde auch, jetzt geht es wahnsinnig schnell. Aber ich bin sehr froh – ich hatte so keine Lust mehr auf Sommer (ich kann nicht gut mit Hitze…).
    Ich wünsche euch gute Besserung und ganz ehrlich – wenn es euch zu schnell geht, dann sagt einfach mal Stopp! Ich muss mich dazu auch immer zwingen… aber versuche es nun bewusst ganz oft 🙂
    Alles Gute euch!
    Liebe Grüße,
    EsistJuli

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