Klein und gelb steht er da. Egal ob auf auf der Wiese oder zwischen Steinplatten. Der Löwenzahn mit seiner satten gelben Farbe zieht mich magisch an. Meine Männer verdrehen als die Augen wenn ich glückseelig rufe: ” Oh, seht ihr ihn?” Er hat etwas magisches in sich.
Die Frische und die Fülle, wenn er gelb irgendwo steht wirken immer auf mich. Wie wunderbar ist es, ihn zwischen Steinen und Platten zu entdecken. Er verbreitet sich von alleine und damit hat er auch ein Stück seines Zaubers für mich. Es kommen Erinnerungen an Zauberwünsche mit Pusteblumen hoch und ich nehme immer die Zeit, auch die Kinder die Pusteblume pusten zu lassen. Wie die Schirmchen tanzen und sich auf die Reise machen.
Er verwandelt sich von selbst und hat in jeder seiner Form etwas besonders.
Im Alltag vergessen wir zu oft die kleinen Dinge. Wir haben es eilig, die to do Liste ist lang und eigentlich für alles zu wenig Zeit. Erst recht für einen Löwenzahn – Unkraut. Dazu gibt es diese kleine Geschichte:
Ich war unterwegs und übersah beinahe das Kind das vor mir hockte und mit winzigen, behutsamen Gesten, wie staunende Kinder es tun ein wichtiges Gespräch führte. Ich verstand die Worte nicht, aber ich sah den Partner: einen Löwenzahn mit saftig grünen Blättern, fetten gelben Blüten und einer dicken wolligen Pusteblume. Erst Augenblicke später merkte ich, dass ich neben dem Kind hockte und begeistert dem Zwiegespräch folgte, das keine richtigen Worte hatte. Doch könnte ich mir denken, dass es etwa so gewesen sein muss:
„Du!”, sagte der Löwenzahn, „ich finde es unheimlich prima, dass du mich entdeckt hast. Das ist mir so noch nie passiert!” „Und ich finde”, meinte das Kind, „dass du ganz toll aussiehst.”
„Meinst du das ernst?”, fragte der Löwenzahn.
„Oder willst du mich nur trösten, weil ich hier ziemlich allein herumstehe?”
„Was ist das, trösten?”, fragte das Kind.
„Ist schon gut”, beeilte sich der Löwenzahn einzuwerfen,
„ich wollte nur wissen, warum du mit mir redest.”
Einfach so., sagte das Kind.
Vielleicht war ich zu sehr Erwachsener, als ich mir das Gespräch der beiden so vorstellte. Aber ich dachte:
Da hat es solch ein kleiner Kerl von Löwenzahn gewagt, durch den Asphalt zu brechen, um mitten im Lärm zu blühen. Und ein anderer kleiner Kerl hat es gewagt, einen Erwachsenen ins Stolpern zu bringen, weil die beiden in Beziehung zueinander traten. – Und ich kam ins Stolpern, aber anders als sonst: Ich begriff neu etwas von der Kraft des Lebens, die durch Verhärtungen bricht, mitten im Lärm. Ob man erst sehr klein werden muss? „Einfach so?” Und dann sah ich, wie das Kind die kleinen Fallschirme der Pusteblume in den Wind entließ. Einfach so. Und irgendwo verwandeln sie wieder den Alltag.
Dieses im Alltag verwandeln mache ich so gerne mit den Wunscherfüllern. Hier findet ihr eine Anleitung
Die Kinder haben auch so viel Freude daran, die Löwenzahnstängel tanzen und kringeln zu lassen.
Dazu braucht man nur Stile, die seitlich eingeschnitten werden und eine Schale Wasser.
In Rebecca Linas Buch Grounded* findet man im Mai auch ganz viele Infos und auch Rezepte zum Löwenzahn. Für den Mai stehen auch der Flieder, Obstblüten und die Fichte. So hat Rebecca zu jedem Monat nicht nur Impulse und Gedanken sondern auch Körperübungen und Rezepte aufgeschrieben. Dazu wundervolle entspannende und unaufgeregte Bilder die so erden und in Verbindung sind, dass ich das Buch auch einfach nur gerne anschaue – wie eine Art Bildband. Rituale, Räuchern, praktische Tipps, Pflanzenwissen und vollkommen im Einklang und Rhythmus mit der Natur. Wobei ich sagen muss, dass bei uns in der Rheinebene sich der Klimawandel schon sehr zeigt – in diesem Jahr war der Flieder bereites Mitte April in voller Pracht und ist nun schon seit über zwei Woche verblüht. Innehalten und den Moment genießen, sich hingeben und in Verbindung treten – all das zeigt dieses Buch auf eine ganz zauberhafte Art und Weise. Das I – Tüpfelchen sind die Audio Dateien in denen man zu geführten Meditationen eingeladen wird. Rebecca liest diese für jeden Monat und ihre zarte Stimme trägt uns mit.
Eure