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In den letzten heißen Tagen habe ich ganz viel gelesen. Drei vollkommen unterschiedliche Bücher. Ein Roman, ein Sachbuch und einen Thriller.
Ich liebe ganz einfache und auch vorhersehbare Romane.
Im Buch Die Blütenmädchen* nimmt die Autorin Cebeni den Leser mit nach Rom und dann in ein Dorf in der Toskana. Man lernt Dafne in Rom kennen, die dann nach einer unglücklichen Beziehung in ihr Heimatdorf zieht. Dort will sie zu sich selbst und einen neuen Weg für ihr Leben finden. Sie betritt die Werkstatt ihres verstorbenen Großvaters, der immer gerne alte Dinge repariert hat, trifft sie die Entscheidung, diese neu zu eröffnen. Sie möchte alte, ausgediente Dinge restaurieren und einer neuen Verwendung zuführen. – Hierbei kommt man zum ersten Schwerpunkt der Geschichte – Es ist eine Geschichte über die Macht von Zeit und Liebe – zwei ganz unterschiedliche Kräfte, die aber stark miteinander verbunden sind. Und es geht in diesem Buch um die Erinnerung, die in verschiedenen Dingen stecken: Ein Gegenstand stirbt nicht, er trägt die Erinnerungen der Menschen, die ihn besessen haben. Diese Grundaussage ist so schön, adss ich sie bewahren möchte. So entwickelt sich nun die Geschichte um Dafne, den Handwerker Milan und seine Katze. Beim Stöbern findet Dafne eine sehr alte Taschenuhr mit Gravur, die wohl jemandem in ihrer Familie gehört haben muss. Etwas später entdeckt sie in Milans Sachen eine identische Uhr. Beide Uhren sind zur selben Uhrzeit stehen geblieben.
„Ich repariere Dinge, um Erinnerungen zu erhalten, damit die Liebe nicht stirbt.“ Seite 87
Ein Buch, welches vorhersehbar ist. Ja. Aber die Art und der Umgang mit sich und den Dingen und die Sprache haben mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil wirkte auf mich sehr flüssig und locker. Auch empfand ich das Buch als sehr angenehm zu lesen, obwohl es ja stellenweise doch sehr emotional war und zwar nicht nur im Positiven. Der Handlung konnte man sehr gut folgen, denn alles war sehr gut verständlich.
Ein ganz anderes Buch ist dagegen der Thriller:Kennen Sie diesen Mann*
Dies ist ein Buch zum mitdenken. Man kann es nicht einfach aus der Hand legen. Das Buch ist toll aufgebaut. Es hat mich wirklich fasziniert. Der Autor beschreibt David. Und dabei spricht er mich als Leser mit Du an. So denke ich, beim lesen immer wieder, ich sei dieser Mann. Dann wechselst der Schreibstil und man kommt zum schwulen Jugendfreund John. Er beschreibt seine Erfahrungen mit David. Und dann gibt es wieder einen Stilwechsel in der Schreibweise und man ist beim Stiefvater von David. Dann erzählt der Stiefvater, der so ganz anders ist (meint man auf jeden Fall beim Lesen) als John ihn wahrgenommen hat. Allerdings sieht dieser Stiefvater John auch ganz anders, als wir Leser. Zum Schluss kommt noch Silje dazu, die David schreibt. Mit diesen Sichtweisen und Geschichten aus seinem Leben, helfen die Menschen, David sich zu erinnern.Es bleibt ein ständiges auf und ab, ich musste an der Geschichte dranbleiben, damit ich den Faden nicht verliere. Gleichzeitig haben sich mir immer wieder die Fragen gestellt: Welche Wahrnehmung von David und seinem Leben ist wahr? Was ist die Wahrheit? Und ist es überhaupt wichtig, was die Wahrheit ist? Neben dem Inhalt, waren das auch Fragen, die ich auf mein Leben übertragen habe. Wer bin ich – wer bin ich in den Augen der anderen?
Und dann gab es noch ein letztes Buch. Ein Buch über Sauerteig. Sauerteig: Glück vermehrt sich in vier Tagen* Aber es ist vielmehr als ein Buch über Sauerteig. Ein Bildband, der einen mitnimmt. In die Ruhe und Zeit der Herstellung, dieses Wunder. Ein Buch das einem Zeit schenkt – denn man muss auch bei einem guten Sauerteig warten und Geduld haben. Ausprobieren, verwerfen, aushalten. 4 Tage zum Glück nennt man Sauerteig laut diesem Buch auch. Die Autorin Martina, die ich von vielen anderen Büchern liebe, nimmt uns mit, auf seine Reise zu diesem besonderen Teig. Sie erklärt ausführlich und bebildert, wie man Sauerteig ansetzt, wie man ihn impft und vieles mehr. Und dabei ist es noch so viel mehr. Es ist herzlich, rührend, humorvoll und liebevoll geschrieben und bebildert. Sie gibt ihrem Sauerteig einen Namen und redet mit ihm – kann man, muss man aber nicht. Und dennoch hatte ich sofort das Bedürfnis dies auch zu tun. Denn ich lernte Vitus im Buch kennen, den besonderen Sauerteig. Dazwischen findet man immer wieder wunderbare Geschichten über wunderbare Menschen die uns in ihr Leben blicken lassen und das ein oder andere Geheimnis verraten. Das Buch hat eine wunderbare Haptik und ich habe nicht nur einen Sauerteig angesetzt, sondern das Buch auch – mit einem kleinen Sauerteigansatz – verschenkt. Und der Beschenkte, hat es mittlerweile auch gekauft und nochmal weiter geschenkt. Also, es lohnt sich.
Eure