Hoch die Hände Wochenende

Alles in mir schreit an diesem Samstag, dass ich raus muss. Irgendwie an die Luft und etwas erleben nachdem ich in den letzten 3 Wochen 6 x das Haus verlassen habe. Außer einem kleinen Spaziergang war davon genau nichts zu meinem Vergnügen.

Samstag Morgen. Mein Kaffee, mein Bett, mein Buch und ich.

Ich habe gestern Abend ausgemacht, dass ich am Samstag zu lange im Bett bleiben darf, bis ich das Buch Miss Veronica und der Ruf der Pinguine fertig gelesen habe. Dafür war ich am Freitag Abend bei anderen Sachen nachgiebiger. Geben und nehmen eben. 

Miss Veronica ist eine 87 Jährige Frau deren Leben alles andere als ruhig und beständig ist. Mit dem leichten und lockeren Schreibstil der Autorin, lässt sich die Geschichte schnell und einfach lesen. Auch wenn die Seiten für mich persönlich zu wenig Rand haben. Das strengt mich beim Lesen etwas an. Wir werden mitgenommen auf eine Reise zur Südhalbkugeln, in eine Familiengeschichte und ganz viel Wissen über die Pinguine und ihre Lebenswelten. Von daher ist das für mich ein Roman der in die kalte Jahreszeit gehört. Auch wenn die Themen wie Umweltschutz und Zerbrechlichkeit des Lebens natürlich immer aktuell sind.

Veronica wird eingeladen, bei einer Naturfilmreihe über Pinguine auf den Falklandinseln mitzuwirken. Hier muss sie nicht lange überlegen und macht sich auf die Reise. Ihr Ziel ist klar: mit dem Ziel, den TV-Zuschauern ihre Begeisterung für die possierlichen Tiere zu vermitteln und vor allem auch auf die gefährdete Natur aufmerksam zu machen. Währenddessen läuft bei ihr zu Hause in Schottland nicht alles nach Plan. Ich habe den ersten Teil des Buches nicht gelesen und konnte der Geschichte doch problemlos folgen.

Pinguine sind nicht nur ganz bezaubernd, sondern verkörpern für mich Mut, Entschlossenheit und Widerstandsfähigkeit…..der Inbegriff von Lebensfreude unter widrigsten Umständen.

Danach ein schnelles Frühstück und blauer Himmel. Also nichts wie raus. Eine Runde über den Markt in der Stadt. Ich war hier schon ewig nicht mehr und bei den Preisen dreht sich mir der Magen etwas um. Wie gerne würde ich hier kaufen, aber das ist einfach nicht möglich. Ein gutes Stück Käse, die Lieblingswurst für die Jungs und ein paar frische Pilze. Das wars. Schön war es trotzdem und gut getan hat es ebenso.

Direkt daneben ist die Stadtbibliothek, für die wir zwar keinen Ausweis haben aber zum Bücher stöbern und einen kleinen Blick auf die Ausstellung „ Eine Winterreise“ mit Bildern von Corinna Brandenbruger zu Schuberts Musikalischer Winterwanderung habe ich mir dann doch nicht entgehen lassen.

 


Auf dem Rückweg zum Parkplatz finde ich gleich noch eine Ausstellung in einer Kirche: Über Takashi und seine Familie – einen Arzt aus Japan während des zweiten Weltkrieges dort gelebt hat. Bereits vor dem Abwurf der Atombombe war er an Leukämie erkrankt und seine Frau starb bei der Atombombe. Diese Ausstellung dreht sich um seinen Glauben, Wunder die er erlebt haben soll, sein Leben als Arzt, Sohn, Mann und Vater, aber auch um das Leben im Krieg, nach der Atombombe und seinen Tod.

Beeindruckend und unheimlich viel Input – vielleicht schaffe ich es hier noch zu einer Führung. Die Kinder und der Mann waren in der Zeit auf dem Spielplatz.

Wieder zu Hause trödeln wir vor uns hin und die Kinder bekommen Besuch von Freunden um die Faschingszeit vorzubereiten, bei blauem Himmel machen sie Garten und Hof unsicher und ich liebe alles daran. Wir essen noch gemeinsam und der Abend ist wirklich schön. Mir hat das die letzten Wochen so gefehlt. Dabei gab es kein Handy und keine Fotos. 

Den Sonntag könnt ihr hier bei WMDEDGT ansehen.

wheelymum

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