In den vergangenen Wochen habe ich viel über die Eingewöhnung von Junior im Kindergarten erzählt. Diese ist noch nicht abgeschlossen. Ich habe aber auch bereichtet, welche Gedanken ich mir zu Beginn über seine Eingewöhnung gemacht habe. Und dann bekam ich eine Mail geschickt. Von einer jungen Mama. Sie schreibt mir, dass sie weiß, dass es nicht ok sei, sie aber einfach so fühlt. Ich möchte diesen Text gerne mit euch teilen:
Hallo Wheelymum,
immer wieder einmal lese ich bei dir vorbei. Ich weiß auch nicht genau wieso. Denn eigentlich finde ich behinderte Menschen abstoßend. Ich will so etwas nicht sehen und nicht hören. Ich habe mir die Situation vorgestellt, wenn du im Kindergarten bist. Wärst du in unserem hätte ich damit ein Problem. Ich finde solche Menschen und ihre Kinder gehören in extra Einrichtungen.Ihr könnt dort viel besser gefördert werden und man müsste nur in diesen Räumen auf Barrierefreiheit achten. Das verlangst du doch immer.
Ich weiß das meine Meinung gesellschaftlich nicht anerkannt ist. Ich hätte es gern auch anders. Aber ich kann nicht. Ich mag das nicht. Täglich so eine Behinderte sehen zu müssen, das könnte ich nicht. Hier würde ich nachfragen, ob ihr nicht den Kindergarten wechseln könntet. Warum muss mein Kind eine Behinderung sehen?
Ich finde das ist nicht nötig. Und die Mama des Jungen der meint, er darf nicht mit dem Rollstuhl fahren, hat ja wohl Recht. Was fällt dir ein Kindern den Rollstuhl zu erklären? Das sind keine Themen für Kinder. Würde ich das mitbekommen würde ich mich bei der Kindergartenchefin beschweren. …..
Das ist mein Standpunkt. Ich weiß, das ist nicht ok, aber ich fühle so. Das wollte ich dir sagen, damit du dir einmal Gedanken machen kannst.
Ich musste schlucken als ich den Text las. Gleichzeitig tat mir diese junge Mama sehr leid. Ich würde sie nicht als Troll bezeichnen, vielmehr als Spiegel unserer Gesellschaft. denn immernoch gibt es diese Meinungen ud Ängste. Ja, ich habe den Eindruck diese Frau hat Angst vor Menschen mit Behinderungen.
Ich habe lange überlegt, ob ich den Beitrag mit euch teile und mich schlussendlich (nach Rücksprache) dafür entschieden. Ich durfte diese MAil anoym veröffentlichen. Jetzt bin ich auf eure Meinungen zu dem Thema gespannt.
Eure
Ja, diese Menschen gibt es. In unserer Reha hatten wir Patienten, die sich beschwert haben, weil ihnen in einer Lungenklinik Menschen mit Sauerstoffschläuchen zugemutet wurden.
Meine Kurschattin bekam Vorwürfe, weil sie trotz Chemofrisur keine Perücke trug. Sie sollte ihre Krankheit den Anderen nicht zumuten. Sie war völlig fertig deswegen.
Das macht mich so wütend!
Ich finde solche Menschen ekelhaft und möchte sie in unserer Gesellschaft nicht sehen. Aber ich teile Ihnen. Das nicht mit. Denn es würde nichts ändern. Sie sind so und können nicht anders sein.
Auch die Unfähigkeit, sich emotional von den Krankheiten Fremder abzugrenzen, ist eine Behinderung.
Während aber Deine und meine Behinderung die Frau an der Bushaltestelle nicht Einschränken in deren Leben, tangiert Dich die Behinderung der Briefeschreiberin sehr.
Kita wechseln. Frechheit!
Ich gehe jetzt ein bisschen atmen und Achtsamkeit und Gleichmut üben. Ohm.
Ich wünsche Dir toller Mutter und Bereicherung für jede Kita einen tollen Tag! Was gäbe ich darum, täglich mit Deinem zauberhaften Lächeln begrüßt zu werden! <3
Aufgewühlte Grüße
Deine Thea
Liebe Thea,
danke für deinen Kommentar. Ich war mir so unsicher, diese Mail zu veröffentlichen. Aber gerade dein Kommentar zeigt mir, wie wichtig es ist.
Was bilden sich manche Menschen ein, anderen virschreiben zu wollen, wie sie zu leben, sich zu kleiden oder sonstiges haben? Aus Selbstschutz? Weche Art von Schutz soll das sein? Ich glaube dein Satz mit der Unfähigkeit, trifft wie die Faust aufs Auge.
Deine Erfahrungen in der Reha zeigen umsomehr, wie wichtig es ist, sich nicht zu verstecken.
Liebste Grüße
Puh – harter Tobak! Echt jetzt? Erst mal Hut ab und großen Respekt, dass du das hier veröffentlichst. So wie sie schreibt, würde ich auch nicht denken, dass es ein Troll ist. Aber dennoch, bemühe ich mich jetzt um Sachebene…
Unsere große Tochter geht in eine integrative Kita. So mit Kindern, die maximal 19 Jahre werden (ältester bekannter Fall mit dieser hoch seltenen Kombination von Erkrankungen), die über einen Schlauch beatmet werden, die autistisch und sozial höchst “unangepasst” sind, die gesund auf die Welt kamen und nach einem Herzstillstand noch im Kreißsaal wiederbelebt werden mussten – leider mit Folgen…
Zwei Dinge hat es mich gelehrt: 1. Kinder können das super verkraften, wenn man es ihnen kindgerecht erklärt. 2. Ich bin dankbar und demütig (ja, ich weiß, dass ist ein total altmodisches Wort, aber ich habe kein besseres) zwei gesunde Kinder zu haben. Bin mir aber auch dessen bewusst, dass es schon beim nächsten unachtsamen Autofahrer ganz anders sein kann.
Daher habe ich nur zwei Fragen an die Mutter:
– Warum meinst du, dass es kein Thema für Kinder ist?
– Wovor hast du Angst?
Liebe Wheelymum, mach weiter so! Denn der Brief zeigt mir: Es ist wichtig, dass es Blogs wie deinen gibt!
XXX
Jette
Ach Jette, danke für deinen ausführlichen Kommentar.
Ich musste es teilen, denn für mich alleine, war es einfach zu viel. Papierkorb und gut? Hat leider nicht funktioniert. Ich stehe zu dem was ich tue und zu meiner Familie. Aber es nagte doch etwas an mir. Deswegen habe ich ihn veröffentlicht.
Kommentare wie der von Thea zeigen mir, dass es das tatsächlich immer noch verbreitet gibt. Leider. Nur mit Öffentlichkeit können wir dagegen wirken, oder?
Liebe unbekannte junge Frau,
weißt du – ein Geständnis erleuchtet eigentlich immer nur die Seele des Gestehenden. Es gibt Situationen, in denen es wichtig und ehrenhaft ist, seinem Gegenüber die Wahrheit auszusprechen. Wenn man einen großen Fehler gemacht hat und einen geliebten Menschen belügen müsste, beispielsweise. Oder wenn man einen Gedanken einem seelenverwandten, einem Verwandten, einer Freundin, einem im Leben wichtigen Menschen nicht vorenthalten möchte.
Doch, verzeih. Diese Email bringt niemandem etwas. Sie bringt Wheelymum in eine fürchterliche Situation, in eine, in der sie nicht vor und nicht zurück kann. Was soll sie deiner Meinung nach tun? Sie kann an ihrem Rollstuhl nichts ändern und ihr Sohn? Ohne Behinderung? Der darf, weil zufällig in diese Familie geboren, nicht mit Kindern ohne Behinderung bzw. von Eltern ohne Behinderung spielen? Welche Welt wünscht du dir, in welcher Welt willst du leben? Wenn es dich träfe. Durch eine schwere Krankheit, einen schweren Unfall. Wenn es dein Sohn wäre. Dein Kind, das man bittet, sich im Keller oder in separaten Einrichtungen einzuschließen, weil er eine Behinderung hat oder du, als seine Mutter?
Dein Geständnis, das du schreibst “damit sie einmal darüber nachdenken kann”, bringt nichts. Es ist faschistoid und rassistisch. Es separiert Menschen in Kategorien und Schubladen, es grenzt aus und macht klein. Es macht unsere Welt nicht besser. Es ist egoistisch und sehr, sehr verletzend.
Mein Appell an dich lautet also: das nächste Mal, wenn du so dringlich das Bedürfnis hast, dein Gewissen zu erleichtern und eine Email mit solch verletzendem Inhalt zu versenden, dann sei bitte DU diejenige, die sich separiert und auf ihre eigene Seite stellt. Unterhalte dich bitte mit Menschen “deinesgleichen” darüber, wie abstoßend und ekelhaft behinderte Menschen doch sind und erspare einer Frau, die um Anerkennung, Wertschätzung und Gleichwürdigkeit kämpft und einen wichtigen Beitrag für eine bunte und schöne Gesellschaft leistet, deine Worte.
Denn – natürlich nur, damit du einmal darüber nachdenken kannst – sowas finde ich abstoßend, ekelhaft und ich würde jetzt gern die Kitachefin fragen, ob du nicht das Internet wechseln kannst.
Grüße,
Kathrin
P.S.: Liebe Ju, du bist wundervoll. Und dein Kind auch. Lösch die Email und mache dich frei von solch negativen Worten. Ich hoffe, du warst und bist nicht traurig über eine solche Abwertung. Ich wünsche mir von Herzen, dass dich das bald kalt lässt.
Meine liebe Kathrin,
ich könnte dich knutschen. Danke für deine klaren Worte. Ich muss zugeben, ich war erschrocken und es war einfach zu viel für mich. Unter anderem deswegen habe ich diese Mail auch mit Euch allen geteilt. Denn viele lassen lassen sich leichter (er)tragen, wenn man nicht ganz alleine ist.
Auch mich hat diese E-Mail ziemlich entsetzt. Vielen Dank, liebe Katrin, für die klaren Worte. Als Mutter mit Behinderung, blind, weil sich ein Lied davon zu singen.
Lidia
meine Kinder gehen in einem integrativen Kindergarten. der eine hat ein Mädchen mit Katheter in der Gruppe, der andere ein Mädchen, das per Sonde ernährt werden muss. ein Junge hat einen Rollator und manchmal einen Helm. ein Junge schubst immer die anderen. ein Mädchen macht immer wieder Knackgeräusche.
meine Kinder erleben diese erwähnten Kinder als Teil der Gruppe. und ich bin dankbar dafür. die Erzieherinnen helfen allen Kindern da, wo Hilfe nötig ist. und jedes Kind hat andere Stärken und Interessen und Bedürfnisse.
ich arbeite in einer Grundschulklasse mit einem Jungen mit Asperger. diese Klasse ist im Bereich Sozialverhalten eine ganze Ecke weiter als die Parallelklassen. sie haben gelernt, aufeinander zu achten.
es gibt absolut keinen Grund, Menschen mit Einschränkungen von irgendwas auszuschließen. wir alle profitieren voneinander. und Rollstühle sind in den Augen kleiner Kinder einfach cool.
liebe wheelymum, ich teile Deine Bestürzung. uns bleibt nichts übrig, als weiter zu gehen und diese anderen hinter uns zu lassen. die Verbindung zwischen Menschen geschieht nicht über den Körper, sondern über das Herz.
liefs,
Minusch
Liebe Minusch,
danke <3 Ja, die Verbidnung geht NUR über die Herzen.
Und auch ich bin der Meinung vielfältige Erfahrungen sind für alle das Beste. Gleichzeitig war ich sehr erschrocken über die Mail und konnte sie einfach nicht einordnen. Deswegen habe ich sie hier mit euch allen geteilt. Es war einfach zu viel für mich alleine.
Liebe Wheelymum,
mir fehlen die Worte. Ich bin traurig. Ich bin wütend.
Ich kann es nicht verstehen, wie ein Mensch so sein kann und einen anderen Menschen wegen eines Rollstuhls nicht akzeptieren kann. Mensch ist Mensch, mit oder ohne Behinderung!
Ich hatte bereits das Glück, dass ich dich in Homberg persönlich kennen lernen durfte und ich muss sagen, dass du eine wunderbare Frau bist. Ich kenne kaum eine Person, die so viel lacht wie du. Zudem bist du unheimlich nett und liebevoll zu deiner kleinen Familie. Es war ein wunderbarer Nachmittag mit euch <3
Schade, dass die unbekannte Frau nur den Rollstuhl sieht und nicht eine zauberhafte Wheelymum darin sitzen.
Alles Liebe,
Carina
Danke Carina,
es ist schön, dass du hier von einer ganz persönlichen Begenung erzählen kannst.
Danke für deine liebvollen Worte <3
Uff. Liebe wheelymum, ich weiß nicht ob ich nur ansatzweise nachempfinden kann wie du dich beim Erhalt einer solchen EMail fühlen musst. Entgegen der meisten anderen hier, halte ich den/die Verfasser*in allerdings tatsächlich für einen Troll. Im klassischen Sinne, nicht im Sinn von Bösartigkeit um der Bösartigkeit willen, sondern Bösartigkeit um Diskussion und Unbedachtheit bei anderen zu wecken. Was, wie man hier in den Kommentaren sieht auch wunderbar funktioniert.
Ich denke an Kästner: “Du darfst dich nicht zu oft bewegen lassen, den andern Menschen ins Gesicht zu spein. Meist lohnt es nicht, sich damit zu befassen. Sie sind nicht böse. Sie sind nur gemein.” (aus: Die Welt ist rund)
Hui… danke für deinen Ansatz. So habe ich das noch gar nicht gesehen.
Aber es ist wahr, beim Öffnen dieser Mail blieb mir erst einmal die Luft weg und ich dachte mein Herz springt heraus.
Diskussion anregen, hat wohl geklappt. Danke für diesen Impuls.
Es gibt einfach Menschen die Spaß daran haben wenn andere Menschen eine emotionsgeladene Diskussion beginnen (die oft auch zu Streiterei führt). Hab mich dank dir an einen alten Blogpost (noch vor K1° 😀 ) den ich mal zum Thema geschrieben habe erinnert https://zesyra.wordpress.com/2014/01/27/konflikte-als-entertainment-trolling/
Liebe wheelymum,
was für ein Schlag in die Magengrube ist diese E-mail für Dich und für alle Menschen mit einer (sichtbaren) Behinderung…ich glaube, da spricht ganz viel bloße Angst aus den Worten dieser Mutter. Angst, die die Berührung und allein der Anblick von Krankheit und Behinderungen, in scheinbar “normalen” Menschen anspricht. Und Angst hat noch nie etwas Gutes hervorgebracht, wie diese E-mail beweist. Angst, die sonst im Alltag gut verdrängt werden kann, denn jeder weiß doch mit dem Verstand, dass ein unachtsamer Moment oder ein paar Untersuchungen und ein kurzes Arztgespräch das bisherige Leben vollständig ändern und auf den Kopf stellen können. Nur einem selbst passiert das ja natürlich nicht, oder ?
Kein Mensch, der mit einer Behinderung oder einer lebensverändernden Krankheit lebt (leben muss), hat sich das freiwillig selbst so ausgesucht. Wheelymum hat sich ihre Krankheit nicht ausgesucht, ich hab mir Muskelschwund nicht ausgesucht, mein Freund hat sich Gehörlosigkeit nicht ausgesucht.
Und für Kinder bedeutet ein Rolli erstmal einfach nur ein tolles Spielzeug, schließlich gibt es Laufräder, Dreiräder, Bobbycars, die müssen doch ausprobiert und bewegt werden! Den Ernst, den der Rolli bedeutet, wird von Kindern nicht unbedingt wahrgenommen, und das ist ja das Tolle an Kindern, dass sie ohne viel Mitleid und Gehirnverkrampfung auch einen Rolli ausprobieren wollen. Meiner steht jedenfalls immer für eine kleine Probefahrt bereit 😉
Liebe wheelymum, mach weiter so, offen und einfach im ganz normalen Leben dabei. Es gibt keinen Grund, sich unsichtbar zu machen, nur damit einige andere Menschen im geistigen und emotionalen Tiefschlaf weitermachen können…
Ich schick Dir eine herzliche Umarmung und wünsch Dir viel Kraft!
Hallo Nicki,
ja diese Angst habe ich auch gelesen. Aber ich war mir einfach nicht sicher. Eure Kommentare helfen, die Sicht vielleicht etwas zu erweitern. Denn genau wie du beschreibst, so erlebe ich die Kinder auch, sobald sie Kontakt mit mir aufgenommen haben. Danke für die Umarmung und die Kraft kam bei mir an.
Ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber mein Bauchgefühl sagt: TROLL.
Mir wäre fast der Mensch mit Angst vor dem Unbekannten lieber, der deshalb eine solche Mail schreibt…
Liebe Grüße
Mother Birth
<3
war auch mein erster Gedanke: fake – und sitzt jetzt irgendwo und lacht sich über die Antworten scheckig !
LG
Als Tochter eines Rollstuhlfahrers (Querschnitt mit 23, bevor er meine Mutter kannte) macht mich das unendlich wütend. Was, wenn ein Einbeiniger nebenan einzieht? Oder das Kind vom Baum fällt und bleibende Schäden davon trägt? Niemand ist unzerbrechlich. Was für ein krankes Gedankengut. Wieso muss ich da bloß an Hitler und seine tollen Lösungsstrategien denken?
Liebe wheelymum, ich wünsche dir Nerven wie Drahtseile und einen entspannteren Blutdruck als meinen. Und das dein Kind von solcher Dummheit ebenfalls verschont werden möge, bis es wie ich in den Dreißigern ist, denn so etwas ist mir weder als Kind noch als Jugendliche je untergekommen.
LG
Peikko von den Koboldkindern
Danke Peikko,
schön auch einmal etwas von Erwachsenen “Kindern” zu hören, die diese Erfahrung bereits gemacht haben. Gerne würde ich mich mit dir etwas austauschen.
Mein Blutdruck spielt mittlerweile wieder mit, danke. Aber als ich die Mail öffente, dachte ich ich falle um.
Du meine Güte! Gut, dass du das veröffentlichst. Würde sonst auch keiner glauben, dass es solche Meinungen wirklich gibt. Und geteilter Schock ist schon fast halber Schock, oder? Ich schätze, die Frau, die dir diese Mail schrieb, hat noch vor ganz anderen Dingen Angst.
Am absurdesten finde ich ja, dass die Dame sich tatsächlich bemüßigt fühlt, dir ihre Meinung mitzuteilen. Für mich ein klarer Fall von: Keine Erziehung genossen bzw. einfach: asozial/ungenügend gesellschaftlich sozialisiert. Um das mal an etwas Harmlosem zu illustrieren: Ich persönlich finde auch ziemlich viele Dinge extrem abstoßend. Menschen, die Billigfleisch konsumieren. Männer, die tief ausgeschnittene T-Shirts tragen. Brustwarzenpiercings. Schlecht geschnittene Undercut-Frisuren. Lass mich noch fünf Minuten überlegen und mir fielen noch viele weitere Dinge ein. Und trotzdem: Ich behalte meinen Ekel für mich! Weil ich nämlich ein Mitglied dieser Gesellschaft bin und mich deswegen in Respekt und Toleranz geübt habe, es geradezu musste.
Und auch, weil ich Unterschiedlichkeit ganz grundsätzlich mag. Soll doch jeder die Undercut-Frisur seiner Träume tragen. Oder im Rollstuhl seiner Träume fahren! Echt mal!
Du machst das gut hier mit deinem Blog!
Liebe Grüße!
Danke Sophie,
dein Beispiel finde ich sehr passend. <3
Ganz ehrlich, ich bin neidisch auf Eure Kita! Sie darf dich erleben und wird sicher da durch ein besserer Ort. Besser, weil aufmerksamer, achtsamer, aufgeklärter als ohne Dich!
Ach Silke, das ist aber schön <3 Danke
Mmhhh, ich verstehe das nicht.
Einerseits ganz klar – es ist ja nicht mal ansteckend!
Andererseits habe ich vielleicht auch keine allgemeingültige Meinung, weil ich schon von klein auf mit behinderten zu tun hatte. Rolli-Schwester von Freundin bei Ausflügen, msB Brüderchen meiner besten Freundin (ich hab nie mehr so geheult wie bei dem Anruf, dass er gestorben ist mit 8), Blinde im Chor, Rolli in der Realschule samt Zivi. Die waren einfach immer da und immer mittendrin. Und wenn der Zivi halt mal krank war, dann hat sie uns gesagt, wie wir ihr helfen können.
Vielleicht hat die Verfasserin des Briefes einfach Angst. Angst, dass “sowas” in ihrer Familie passieren könnte, Angst vor der eigenen Hilflosigkeit in dieser Situation, Angst davor, dass man ihr das ansieht und sie dafür verurteilt. Ja, da ist es doch einfacher alles was einen befremdet, ängstigt, auszublenden.
Hätte sie früh, unvoreingenommen jemand nettes kennengelernt, der nicht so ganz “funktioniert” wie sie, wäre sie jetzt vielleicht mutiger.
Der Kleine im kindergarten hatte keine Angst vor dir <3
lg
Petra
Hallöchen!
Sowas ähnliches kEnde ich nur zu gut von der “Familie” meines Mannes. Mein Mann hatte im August 2011 auf der Arbeit eine Tia mit Schlaganfall. Körperlich sieht man meinem Mann 5 Jahre später nur noch was an, wenn man ihn vorher kannte. Allerdings hat er mit anderen Problemen zu kämpfen wie Kreislaufprobleme insbesondere bei Wetterumschwüngen, Probleme der Merkfähigkeit, räumliches Denken, ect.
Mein Mann bekam daraufhin ein Gutachten, dass er zwar 8 Stunden arbeiten könnte, aber mit so vielen Einschränkjngen, dass ihn keiner mehr nimmt.
Von seiner “Familie” kam dann so ab 3 Monate nach dem Ganzen Kommentare wie:
Nun stell dich nicht so an.
Sieh zu das du den Arsch hochbekommst und arbeiten gehst.
Du hast nie einen Schlaganfall gehabt.
Du bist einfach nur zu faul.
Streng Dein Gehirn endlichmal an und tu nicht so
Ect.
Mein Mann ist für seine “Familie” kein vollwertiges Mitgliedmehr, da er aufgrund von gewissen Einschränkungen kundenkarte keinen Vollzeitjob mehr ausübt und laut denen auch gar keine Beschwerden mehr haben drüfte, da er allen ja nur was vorgespielt hat.
Mittlerweile haben wir den Kontakt komplett abgebrochen und leben unser Leben, weil es einfach nicht mehr ging.
Liebe Grüße Anne
Liebe wheelymum,
dass bei der Autorin der E-Mail nicht viel los ist im Oberstüblein, siehst du ja an ihrer Rechtschreibung und Zeichensetzung…
Also, nicht ärgern und erhobenen Hauptes weitermachen! Jetzt erst recht 🙂
Ich frage mich wirklich was solche Menschen machen wenn “Behinderung” auf einmal in ihr Leben platzt- ungebeten wie es nun mal meistens so passiert – unerwartet und sicher meistens nicht erwünscht. Ich glaube keiner möchte ” Behindert” sein wenn er es sich aussuchen könnte.
Was macht ein solcher Mensch wenn er selber oder Familienangehörige auf einmal ohne Vorwarnung dieses Thema zu ” ihrem” Thema machen?
Ich hatte als Kind auch Angst vor “andersartigem”( ich hatte vor so vielen Angst – ohje). Aber das war nur eigene Unsicherheit damit umzugehen. Mittlerweile bin ich Erwachsen und fühle mich manchmal auch noch unsicher im Umgang mit Andersartigem, ich glaube das darf auch so sein…solange man offen und freundlich mit allem umgeht wird es einem sicher verziehen werden. Dieses verschlossene Abweisende bringt ganz sicher nichts…am allerwenigsten dem, der sich verschließt.
Ich bin sprachlos!!!!! Unglaublich, wenn die das ernst meint, fällt mir dazu nichts ein. Völlig erschreckend!
Gestern früh machten mich diese Worte wütend. Wütend auf die Tatsache, dass hier etwas festgehalten wird, was viele Menschen denken. Nur eben nicht öffentlich.
Doch ein Gefühl ist ein Gefühl. Ich kann niemandem seine Empfindungen absprechen und sie sind auch nicht immer rational.
Der Ärger machte Platz für Fragen: Warum sollen Kinder keine Behinderungen erleben? Warum sollten Separationen erfolgen? Wo ist eigentlich das Problem? Macht das Anderssein Angst?
Ich habe dich nur an einem Nachmittag im Mai erlebt und fand dich ganz und gar nicht abstoßend. Genauso wenig finde ich meinen fast erblindeten Mann “wegsperrenswürdig”. Es machte mich traurig … dieser Beitrag und meine Gedanken dazu.
Denke ich weiter, ist das doch ein bisschen ein Wachrütteln. Wir sollten uns auf machen, dran bleiben… für mehr Wertschätzung und Glaube an die Einzigartigkeit eines Menschen und eben Begegnungen.
Viele Grüße Anne
Ach du meine Güte!
Da kann man nur hoffen, dass sie und ihre Familie gesund bleiben, sonst wird’s kompliziert … 😉
Puh. Sicherlich ist diese Meinung (Gottseidank?) gesellschaftlich nicht anerkannt. Aber irgendwie auch menschlich und verständlich.
Ich zum Beispiel muss zugeben, dass ich ein großes Problem habe, mit geistig behinderten Menschen umzugehen. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll. Andererseits: warum ist das so? Wieso hab ich keine Kommunikationsstrategien dafür? Vielleicht, weil man so wenig Berührungspunkte hat. Also alles andere als Inklusion. Als aufgeklärter Mensch sollte man also über seinen Schatten springen, reflektieren und sich seinen “Ängsten” stellen. Das ist nicht einfach und manchmal muss ich mich selbst dran erinnern. Aber das ist auch unsere Pflicht, oder?
Ich finde, liebe Wheelymum, dass du mit deinem Blog ganz wunderbare Arbeit leistest, Berührungspunkte schaffst, zum Nachdenken anregst und Ängste beseitigst. Vielen Dank dafür!
Pingback: Danke September - Wheelymum
Wie unglücklich muss man mit seinem Lebens sein, um so einen Brief zu schreiben? Ich würde euch beide gern mal in der Arm nehmen, dich liebe Wheelymum, weil du dich mit so einem Blödsinn rumärgern musst, aber auch die Autorin, die offensichtlich keine andere Frustbewältigungsstrategie kennengelernt hat, als auf andere einzuprügeln.
Ich würde mich freuen, wenn dein Sohn in unsere Kita gehen würde.
Ich möchte dem Kind dieser Frau nichts böses wünschen, dieses Kind kann schließlich nichts für seine Mutter.
Wie nennt man dieses Gedankengut? Sozial-behindert?
Ich wünsche dieser Frau, dass SIE mit einer Behinderung leben muss oder mit einem behinderten Kind!
Um zu spüren wie es ist durch solch asoziales Verhalten ausgegrenzt zu werden!
SOLCHE Menschen machen mir das Leben schwer! Nicht meim wirklich schwer geistig behinderter Sohn!
Wundert mich, sie nicht gleich die “Euthanasie” fordert.
Ich kann gar nicht so viel essen wie ich über die Aussagen dieser Person kotzen möchte!
wer so schreibt, denkt, fühlt, d e r ist behindert. das ist einfach unglaublich. wie wurde diese frau erzogen? wie wuchs sie auf?
wieviele, die nicht schreiben, sich nicht laut äußern, denken heimlich genauso?
furchtbar.
Wow, sowas macht mich sprachlos. Jeder redet von Integrität etc. aber die Realität sieht so andere aus. Funktionierst Du nicht nach Schema F fällst Du durch?
Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit hat unser Baby auch eine geistige Behinderung, wie schwer und wie sie sich entwickeln wird wissen wir alles noch nicht. Dieses MEIN Kind hat doch nicht weniger Liebe verdient wie ein Kind das “normal” ist? NIEMAND htvauf Grund von irgendwas es verdient sich verstecken zu müssen damit andere das nicht sehen muessen. Es ist sehr traurig.
Hallo,
habe Deinen Beitrag gelesen! Musste schlucken, leider draf es mich selbst auch durch eine ehemalige Kollegin, Behinderte sollen nicht Nichtbehinderte heiraten, bei mir sehe man ja was rauskommt. Ich lebe mit den Folgen eines Verkehrsunfalls und einer sehr schweren Sarkiothose
Und habe einen Sohn mit Down Syndrom!
Wenn man uns und die anderen besonderen Menschen sieht bekommen die Menschen einen Spiegel zu sehen und die perfekte Welt zeigt ihre Imperfektheit!
In Hochachtung! Carola mit Cornelius
Jeder kann in die Situation kommen, dass er/sie im Rollstuhl sitzt. Niemand sucht sich das aus. Wir haben im Kindergarten eine mama im Rollstuhl. Sie ist wie jede andere Mama auch, kümmert sich um ihre Zwillinge, macht sich sorgen, geht zum Familienfest. Ich würde nie denken dass sie unangenehm ist oder weg soll. Ich kenne sie nicht sehr gut, aber sie ist ein normaler Anblick in unserem Kindergarten. Und ihre Kinder sind super süß und toll erzogen.
Ich bin ja normalerweise ein stille Leserin, aber hier muss ich doch mal was schreiben:
Liebe unbekannte Frau,
warum sollte der Rollstuhl kein Thema für Kinder sein?
Was sie kennen macht ihnen keine Angst mehr. Und geht es nicht genau
darum? Sollten Kinder nicht lernen, dass jeder Mensch anders ist? Die Einen halt ein bisschen mehr als die anderen?
Mein Sohn und ich sind beide behindert. Was sollen wir ihrer Meinung nach tun? Uns im Haus einsperren und nur Nachts vor die Tür gehen wo uns keiner sehen kann?
Nein. Auch wir wollen ganz normal am Leben teilnehmen.
Ich wünsche ihnen, dass sie niemals einen Unfall haben und danach behindert sind. Und falls das doch passiert, bleiben sie bitte Zuhause und gehen nie mehr vor die Türe.
LG
Hallo. Gerade bin ich auf diesen artikel gestoßen.
Solche Aussagen, wie in der Mail stand, machen ich unglaublich traurig.
Schade das diese Schreiberin sich nicht mit anderen, behinderten Menschen befasst, diese sogar noch auf ihre Art ignoriert und runter macht. Es gab eine Zeit, da war dieses Gedankengut von der Regierung vorgelebt worden, aber diese zeit haben wir nicht mehr. Gott sei dank. Ich finde es schade, dass es sowas immernoch gibt, wo doch alle von Toleranz und Zusammenhalt sprechen.
Mensch ist Mensch, ob mit oder ohne Behinderung. Nicht jedem sieht man seine Behinderung an.
Wenn mein Sohn einen menschen sieht, der behindert ist, geht er auf ihn zu. So haben wir es ihm bei gebracht, wie meine Eltern es mir beigebracht haben. Ein Urteil ist schnell gesprochen, diese wieder zu vergessen dauert eine Ewigkeit.
Hallo.
Ich muss gestehen, dass ich grade das erste Mal etwas von dir gelesen habe. Ich bin eer zufällig darüber gestolpert. Aber dazu muss ich jetzt direkt auch mal was sagen. Jeder soll ja seine Meinung haben, aber diese dann auch noch auf diese Art und Weise mitzuteilen, finde ich mehr als frech. Dann möchte ich diese Dame mal in unserem Kindergarten sehen. Dieser befindet sich nämlich direkt bei und in einer Behinderten Einrichtung. Der Kindergarten ist zwar eine eigene abgeschlossene Einheit, aber im gleichen Gebäude finden sich auch 2 Wohneinheiten mit geistig Behinderten. Weitere Gebäude mit Behinderten Wohneinheiten liegen drum herum. Das heißt unsere Kinder sehen jeden Tag die Behinderten. Und weißt du was: ich finde es toll! So lernen die Kinder, dass es auch andere Menschen als die “normalen” gibt. Sie lernen von klein auf den Umgang mit diesen Menschen und lernen, sie quasi ebenso als “normal” anzusehen, wie sie selber sind. Das spielt in meinen Augen eine große Rolle für die Toleranz und die Offenheit gegenüber Behinderten.
Ich selbst bin wo anders in den Kindergarten gegangen, hatte bei mir zu Hause gegenüber aber auch ein behindertes Mädchen wohnen. Trotzdem war es für mich anfangs als ich hier her zog, etwas befremdlich, auf einmal soo viele Behinderten (dort leben etwa 200), von denen sich viele frei im Dorf und der Umgebung bewegen können, um mich zu haben. Aber ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt. Die meisten von ihnen sind sehr freundlich, aber laufen nur stumm an einem vorbei. Aber so oder so ist es ok. Ich finde es schön, dass mein Kind, genauso wie sein Papa schon vor vielen Jahren, in diesen Kindergarten geht. Er wird nie diese Befremdlichkeit empfinden, die in anfangs hatte und das ist auch gut so!
Ich wünsche dir alles Liebe und lass sie Leute einfach reden!
Hallo du Liebe.
Ich empfinde es als überaus kränkend in jeglicher Form, das du dazu gezwungen wirst, dich mit solchen Menschen auseinander zu setzen.
Ich arbeite in einem Sanitätshaus und erlebe jeden Tag fröhliche dankbare Mütter, Väter und Kinder, die sich über ihre Mobilität, die sie durch entsprechende Hilfsmittel erlangen, sehr freuen und dankbar sind damit am sozialen Leben der Familie und Freunde teilnehmen zu können.
Ich sehe leuchtende Augen wenn es mal wieder etwas Neues gibt und der fahrbare Untersatz dadurch noch leichter zu Händeln ist.
Meine Tochter, 3Jahre, kennt jeder Art von Hilfsmitteln und ist oft schwer begeistert wenn sie diese anschauen oder sogar mal ausprobieren darf.
Sie geht voller Mut und Interesse auf Menschen in Rollis oder mit anderen Hilfsmitteln zu und zeigt ihre Begeisterung.
Bisher haben wir immer positive Rückmeldungen bekommen und darauf bin ich stolz.
Ich hoffe sehr, dass du über dieser Sachen stehen kannst und weißt, dass mehr Leute hinter dir stehen um dich zu Unterstützen und zu Halten als Leute vor dir stehen, die sich unwohl oder sich durch deinen Rolli belästigt fühlen.
Sei herzlich gegrüßt und einmal fest umarmt…
Sina
Ich hätte mit so einer Mutter, die so eine menschenverachtende Einstellung hat, ein riesen Problem. Und ich bekomme Angst das sie das so an Ihre Kinder weitergibt, die dann genauso menschenverachtend denken. Vermutlich würde ich mein Kind eher vor dieser familie fernhalten. Unglaublich sowas. Ich persönlich befürworte integrative Kindergärten wo Kinder schon frühzeitig mit behinderten Kindern zusammen sind und es so für sie zur Normalität wird. Meine Nichte war in so einer Schule und die gesunden Kinder haben sich immer rührend gekümmert wenn die anderen Hilfe brauchten und gleichzeitig. So lernen Sie von früh auf Akzeptanz und werden nicht so wie die Verfasserin dieses Briefes.
Ich finde es sehr mutig, diese Mail zu veröffentlichen. Gleichzeitig tut mir diese Frau sehr Leid, macht mich aber auch sehr wütend: was macht sie, wenn sie morgen einen Autounfall hat und selbst danach im Rollstuhl sitzt? Und das ganze Szenario geht noch schlimmer: Was, wenn ihr Kind einen Unfall hat und dadurch behindert wird? Weiß sie, wie viel Glück sie hatte, ein gesundes Kind zu bekommen? Meine kleine Tochter (3 Jahre) hat durch eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft (meine erste und letzte Blasenentzündung) eine Körperbehinderung. Sie hat eine schwere Spastik in den Beinen. Ob sie jemals alleine laufen kann, steht in den Sternen, im Moment kann sie mit einem Rollator alleine laufen – ein großer Schritt für uns und natürlich für die Maus.Sie geht in einen Regelkindergarten und ich durfte mir dieses Jahr auch wieder von den neuen Eltern komisch anschauen lassen. Ich hab kein Problem mit unserer Besonderheit, wenn mich jemand offen fragt, bekommt er auch eine ehrliche Antwort. Trotzdem gibt es immer Ignoranten. Aber auch Momente, die mich nur glücklich machen: Am Freitag ist unsere Maus zum ersten Mal alleine in ihren Gruppenraum mit ihren Rollator marschiert. Die Erzieherinnen standen da und hatten Tränen vor Freude und Rührung in den Augen! Lösch diese Mail, solche Leute machen einen nur fertig.
Ich habe meinem Sohn mal den Superhero-Trailer der Paralympics gezeigt. Und ihn gefragt: “Fällt dir was auf, bei all den Menschen?” Seine Antwort war: “Nein, was meinst du?”
Vielleicht hilft es dabei, dass unsere Kinder heute dank des integrativen Ansatzes mit offeneren Herzen groß werden und mehr Verständnis und Empathie lernen. Das jahrelange Wegschließen, das dem Grunde nach ja noch aus der Verbannung allen Nichtnormalens ab Mitte der 30-er Jahre resultierte, ist ein Baustein dafür, dass es Mütter wie diese gibt. Die nicht in der Lage sind, sich mal kurz in eine andere Position zu versetzen und zu überlegen, was ihre Worte für jemand anderen bedeuten. Was das Leben mit einer Einschränkung bedeutet. Was für ein einfaches und beschauliches Leben sie führen kann.
Ich wünsche ihr, dass sie hier noch einmal vorbeischaut und innehält beim Lesen. Dass sie vielleicht ein ganz klitzekleines Bisschen verstehen lernt.
Gute Reaktion, so etwas gehört an die Öffentlichkeit, niemand vor uns ist vor Behinderung geschützt. Ich hatte 13 Jahre lang ein “normales Kind”, danach ein behindertes Kind, ohne dass wir Einfluss darauf hatten. Vielleicht sollte die Schreiberin einmal darüber nachdenken, dass es schneller gehen kann als man denkt, dass man auf der anderen Seite steht und dann froh ist, wenn man “Normalität” leben und erleben kann.
Kinder können mit Behinderungen und Einschränkungen besser umgehen als Erwachsene denken und mit entsprechender Anleitung sogar sehr viel daraus für ihr eigenes Leben lernen.
Dieser Brief muss Sie sehr gekränkt haben, ich kann nur sagen, gehen Sie ihren Weg weiter, ihr Kind wird es Ihnen danken.
Meine Tochter ist jetzt fast 12, sie ist in der Kita und später auf die verschiedensten Kinder gestoßen, welche mit Behinderung, Farbige, Ausländische nicht sprechende, dicke Kinder, dünne Kinder, große und sehr kleine Kinder. Meine Tochter sowie auch alle die dabei waren und sind, haben noch nie etwas davon in Frage gestellt..Diese Selbstverständlichkeit die meine Maus mit in ihr bisheriges Leben genommen hat im Umgang mit anderen, würde besser jeder Erwachsene auch haben. Es ist einfach normal, so wie es auch sein soll. Nie würde sie den Finger heben und auf einen behinderten Menschen zeigen, es ist ein Mensch wie jeder andere nur mit einem Defizit was man sieht.
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Ich habe auch mal eine Mutter getroffen, die nicht wollte, dass so etwas ihrem Kinder erklärt wird. Wir waren da gerade auf dem Weg zu einem Laden für Kinderrehatechnik. Vielleicht stimmen wir nicht zu. Aber ich habe es dann unterlassen dem fragenden Kind den Rollstuhl zu erklären.
Es ist immer wieder schockierend