Erstellt am 29. Juni 2016
Inklusion in der Schule? Ein Thema über das immer und immer wieder diskutiert wird. Sollen die Sonder – oder Förderschulen ganz abgeschafft werden? Sollen sie bestehen bleiben? Wer kann wo und wie am meisten voneinander lernen?
Vielleicht ja ganz einfach – wir alle zusammen.
Fred, der Frosch, und eine Schule für alle
Fred ist ein kleiner grüner Frosch, für den ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Er kommt in die Schule. Wie es da wohl sein wird? Vor allem, wie die anderen Kinder wohl sein werden? Einige seiner Freunde gehen mit ihm in die Schule, doch er wird viele neue Kinder kennen lernen. Davor fürchtet er sich ein wenig. Seine Mutter beruhigt ihn, erzählt, dass früher Frösche in Froschschulen gingen, Zebras in Zebraschulen und Enten in Entenschulen. Heute sind die Schulen bunt gemischt und alle Tiere, egal welcher Art, besuchen eine gemeinsame Schule.
Endlich geht es los und Fred lernt seine Klassenkameraden kennen. Er bemerkt schnell, dass sie alle sehr unterschiedlich sind. Sowohl in Aussehen, als auch in Größe und Art. Einige von ihnen kennen schon ein paar Buchstaben, andere nicht.
Ich bin Dani, der Delfin und kann gut schwimmen.
Ich bin Anne die Amsel, und meiner Mama gefällt es, wenn ich singe.
Ich bin Leo der Löwe und furchtbar stark.
Ich bin Sarah, der Schmetterling und kann toll fliegen
Die Tiere lernen neue Tiere kennen, Tiere mit denen sie früher noch nie Kontakt hatten. Aber sie erfahren auch, dass einem das keine Angst machen muss. Sie lernen, dass man Dinge gemeinsam schaffen kann.
„Fred, der Frosch, und eine Schule für alle“ ist eine Geschichte, die Mut machen will, über Das Anderssein aufklärt und zeigt, dass Unterschiede dazugehören. Inklusion ist hier das zentrale Thema, das in Handlung und Geschichte sehr stark durchdringt, aber nicht mit einer Krankheit in Verbindung gebracht wird. Das macht es für mich sehr angenehm. Denn dadurch lässt sich das Buch auf viele unterschiedliche Bereiche beziehen. Zentraler Mittelpunkt der Handlung ist die Vielfältigkeit der Kinder, jeder kann etwas anderes und gemeinsam ist man stark.
Ich finde es ist eines der besten Bücher die das Thema Inklusion momentan bieten kann. Aus dem einfachen Grund, weil Fred etwas erlebt. Man kann sich sofort mit ihm identifizieren.
Die Illustrationen zur Geschichte wurden in klaren Farben und auf sehr kindliche Art gezeichnet. Auch beinhalten sie Dinge, die nicht unbedingt im Text erwähnt werden. So ergänzen sich beide Elemente, Text und Bilder, und ergeben zusammen ein stimmiges Bilderbuch.
Die Autorin Wiltrud Thies, hat mit den Bildern von Anke Koch – Röttering und dem Rieder – Bilderbuch Verlag ein Buch geschaffen, dass in jeden Haushalt und in alle Kindergärten und Grundschulen gehört.
Es ist wie meistens bei dem Thema Inklusion, Anderssein, Gemeinsamkeiten, Behinderung oder Krankheit. Bilderbücher können unterhalten. sie können aber auch zum nachdenken anregen und die Lebenswelten der Kinder erweitern. Aus diesem Grund würde ich NIE ein Kind ein neues Buch alleine anschauen lassen. Eltern, Verwandte, Bekannte oder Pädagogen, können begleiten, erzählen, ergänzen oder Fragen beantworten. Selbstverständlich ist das auch bei diesem Buch der Fall. Nach und nach können die Kinder sich das Buch dann auch immer wieder selbst anschauen, aber es ist definitiv mehr als reine Unterhaltung.
*Herzlichen Dank an den Rieder Verlag München, der mir das Buch zur Verfügung gestellt hat