Kunstbücher für Kinder – von Wellen und Gärten

Ihr glaubt gar nicht wie sehr ich mich freue, wenn ich mit meiner Freundin endlich einen Ausflug mache. Wir gehen eine Kunstausstellung. Ich bin schon ganz aufgeregt. Denn ich liebe Museen, doch hier auf dem Land gibt es kaum welche. Dafür müssen wir schon in die Stadt fahren. Am besten in die große Stadt. Also muss es gut geplant sein und immer vorher nochmal doppelt gecheckt werden, ob es auch mit dem Rollstuhl machbar ist.

Jetzt darf ich ins Museum zur Kunstausstellung und darf dort endlich wieder Kunst erleben.

Meine Kinder freuen sich auch, dass ich weg bin und vor allen Dingen dass sie nicht mit müssen. Sie malen gerne. Sie schauen sich auch einmal ein Kunstwerk an. Anger eine ganze Ausstellung ist ihnen dann doch zu viel. Schlechte Laune und Gemecker brauche ich so gar nicht, wenn ich mich so sehr auf etwas freue. Wie gut, dass ich einen Mädelstag machen kann und sie nicht mit müssen.

Win – Win sozusagen.

Doch so ganz ohne Kunst, lasse ich die Jungs auch nicht. Aus der Reihe große Kunstgeschichten habe ich zwei neue Bücher für sie:

Hokusai* – mit ihm habe ich mich selbst überrascht, denn ich dachte ich kenne diesen Künstler gar nicht. Aber weit gefehlt, denn das bekannte Bild – der Welle, habe ich schon des öfteren gesehen und weiß, dass es auch gerne für Collagen oder ähnliches verwendet wird.

Neben diesem Bild erfährt man im Buch so viel über sein Leben und sein Werken. Ich habe noch nie zuvor etwas vom Beruf den Holzschneiders gehört, den er als Jugendlicher erlebte. Nach seiner Lehre ging er in ein Atelier und arbeitete dort im Stil des Ukiyo-e – das bedeutet Bilder der fließenden Welt. Nach und nach fand er seinen ganz eigenen Stil und schuf damit eine neue Kunst aus Japan. Im Laufe des Buches erfährt man nicht nur mehr über ihn als Mensch und sein Leben sondern lernt auch nach und nach einige seiner Werke kennen und wie er sich dazu entschied eher die Natur, Berge und das Wasser zu zeichnen, als Menschen. Nicht nur über den Menschen und seine Kunst habe ich durch dieses Buch etwas gelernt, sondern auch über das Japan im 18. und 19. Jahrhundert.

 

 

Der zweite Künstler ist Claude Monet * aus Paris. Sicherlich kennt ihr ihn alle, doch seine Geschichte, sein Leben, das eröffnet noch einmal ganz neue Perspektiven. In seinem langen Leben von 86 Jahren hat er über 2500 bekannte Bilder gemalt oder gezeichnet. Da ist es nicht verwunderlich, dass ihn die Schule kaum interessiert hat. Er zeichnete lieber seinen Lehrer. In Der seiner Jugend hat er mit dem Zeichnen von Menschen Geld verdient. Eigentlich zeichnete aber auch er lieber Landschaften. Seine Besonderheit war es Farben und Lichter einzufangen und zu zeigen, wie sich diese im Laufe des Tages verändern. Mit dem Alter bekam er eine Linsentrübung und sah die Dinge mehr rötlich, gelblich und konnte blau und lila Töne gar nicht mehr sehen.

 

Monet hatte tatsächlich einen großen Garten und liebte es darin zu malen. Hier entstanden auch seine berühmtesten Werke. Junior ist völlig begeistert davon wie Monet im Buch dargestellt wird und ich bin mir sicher – in diesem Frühling werden auch wir im Garten sitzen, malen und versuchen Licht und Schatten einzufangen. Monet prägte den Impressionismus und wollte weniger die Dinge zeichnen, sondern das was zwischen dem Künstler und den Dingen liegt. Sein Leben war geprägt von Schicksalen und Kampf und doch vermochte er es immer wieder zu reisen und die Welt mit Farben zu füllen. Wenn ihr euch ein Monet Bild einmal mit einer Lupe anschaut, könnt ihr sehen, wie er mit den Farben spielt und dass vieles erst entsteht, wenn man das Bild von weiter weg betrachtet. Für mich eine ganz wunderbare Art an Kunst heran zu treten. Es darf etwas entstehen und es muss nichts gemalt werden. Nach einem Zitat sagte er: Ich will nicht die Brücke malen, sondern das was zwischen mir und der Brücke ist.

In diesem Sinne, lassen wir die Natur auf uns wirken und versuchen sie in kleinen Momenten einzufangen. Ganz gleich ob mit dem Pinsel, den Ohren oder Augen.

In beiden Kunstbüchern werden die Kinder dazu animiert selbst zu malen oder genau hinzusehen. Sie bekommen Fragen gestellt und sie werden eingeladen die Welt mit den Augen von Künstlern zu sehen.

 

https://youtu.be/2qYjdwY2wQg

wheelymum

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