Ich fahre durch Karlsruhe. Als Technikstadt gilt Karlsruhe oft als fortschrittlich, wenn es um Barrierefreiheit geht – und doch zeigt sich im Alltag, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine Lücke bleibt. Viele Straßenbahnen sind inzwischen barrierefrei zugänglich, ebenso zahlreiche Haltestellen mit taktilen Leitsystemen und abgesenkten Bordsteinen. In der Innenstadt lässt sich vieles gut erreichen, und öffentliche Gebäude sind mit Aufzügen oder Rampen ausgestattet. Dennoch gibt es Hindernisse, die man erst bemerkt, wenn man selbst oder jemand im eigenen Umfeld auf Barrierefreiheit angewiesen ist. Kopfsteinpflaster in den Altstadtbereichen, zu enge Gehwege oder defekte Aufzüge an Bahnhöfen können schnell zur Hürde werden. Fehlende Behindertentoiletten oder Zugänge die wegen einer Stufe gar nicht oder nur durch Hinterhöfe möglich sind. Auch digitale Barrieren, etwa bei städtischen Websites oder Online-Formularen, sind noch spürbar. Positiv fällt auf, dass Karlsruhe aktiv daran arbeitet, Inklusion weiter auszubauen – etwa durch Beteiligungsprojekte, in denen Menschen mit Behinderung ihre Erfahrungen einbringen. Für mich zeigt sich: Barrierefreiheit ist hier kein Fremdwort, aber sie ist auch kein abgeschlossener Zustand. Es braucht ständige Aufmerksamkeit, um die Stadt wirklich für alle zugänglich zu machen – nicht nur baulich, sondern auch im Denken derjenigen, die planen und gestalten. Das wurde mir bewusst, als ich bei der Aktion, Wie barrierefrei ist deine Stadt mitgemacht habe. Wie toll wäre es, wenn es tatsächlich hier ein Programm geben würde – lasst es uns doch alle zusammentragen: Die Sozialhelden arbeiten daran und brauchen unsere Unterstützung.
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