Mein innerer Scheinwerfer

Kennt ihr das Gefühl, als würde das Leben gerade nur aus Stolpersteinen bestehen?

Als ob sich eine dunkle Wolke direkt über dem eigenen Kopf festgehakt hat – und nichts anderes mehr sichtbar ist? Genau so ging es mir neulich. Alles fühlte sich schwer an: die To-do-Listen, die Kinder, die Müdigkeit, das Gefühl, nicht zu genügen. Als wäre ein großer Scheinwerfer ausschließlich auf meine Sorgen gerichtet.

Und dann kam meine Ergotherpeutin – die mir half mir mal wieder – das Licht neu auszurichten.

 

Die Scheinwerferübung – eine einfache, aber kraftvolle Vorstellung

 

Stell dir vor, in deinem Inneren gibt es einen riesigen Scheinwerfer. Er leuchtet gerade voll auf all das, was dich bedrückt: deine Fehler, Ängste, Schmerzen. Es ist, als würde dieses grelle Licht alles überstrahlen, was sonst noch da ist. Aber – und das ist das Entscheidende – dieser Scheinwerfer lässt sich bewegen. Ich habe mir also diesen inneren Scheinwerfer vorgestellt. Meiner war riesig, kreideweiß, fast schon blendend. Und schwer. Ich konnte ihn nur mit viel Mühe ein kleines Stück zur Seite drehen. Doch sobald ich das tat, geschah etwas Seltsames: Ich sah auch anderes – mein Kind, das mir ein Bild malte. Mein Partner, der die Spülmaschine ausräumte, ohne dass ich darauf hinweisen muss. Das Kichern im Flur. Ein blühender Löwenzahn. Je weiter ich den Scheinwerfer weg von dem Negativen richtete, desto mehr trat das Schöne hervor. Es war immer da gewesen – nur eben im Schatten.

 

Die Übung hatte mich erinnert: Ich kann entscheiden, wohin ich schaue.

Was passiert, wenn wir den Fokus ändern?

Natürlich: Das Verstellen des Scheinwerfers macht die Sorgen nicht weg. Aber es hilft, sie einzuordnen. Sie sind dann nicht mehr das ganze Bild, sondern nur ein Teil davon.

Manchmal frage ich mich:

  • Was sehe ich gerade im Licht?
  • Und was bleibt dadurch im Dunkeln?

Manchmal verlege ich bewusst den Fokus.

Und manchmal lasse ich den Scheinwerfer für einen Moment ganz aus – um einfach nur zu sein.

Weitere kleine Ideen für deinen „Scheinwerfer-Alltag“:

  • Sammle Lichtblicke: Notiere täglich einen schönen Moment – das hilft, deinen inneren Strahler auf das Gute zu richten.
  • Wechsle die Perspektive: Frage dich: Wie würde mein bester Freund diese Situation sehen?
  • Nutze visuelle Hilfen: Hänge dir ein kleines Lichtsymbol (eine Lampe, Sonne, Glühbirne) an den Spiegel oder Kühlschrank – als Erinnerung an deinen Fokus.
  • Übe mit Kindern: Auch Kinder können „Lichtlenker“ sein – probiert gemeinsam aus, was heute schön war und wohin ihr gemeinsam leuchten wollt.

 

Und wenn der Scheinwerfer sich wieder verstellt? Dann weiß ich jetzt, wie ich ihn zurücklenken kann.

wheelymum

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