Erstellt am 27. April 2016
Was macht mich zur Mutter oder zur Mama? Unterscheidet sich eine leibliche Mama von einer Stiefmama oder von einer Adoptivmama?
Eine große, schwierige Frage, oder? Susanne vom Stiefmutterblog sucht in einer Blogparade unterschiedliche Antworten darauf. Ich möchte versuchen, (m)eine Antwort darauf zu finden.
Auf jeden Fall ist es eine Frage, auf die es mit Sicherheit keine pauschale Antwort gibt. Ab welchem Zeitpunkt ist man denn Mama?
Als ich mit Junior schwanger war, sagte ich zu Beginn der Schwangerschaft noch nicht: „Ich werde Mama“. Zu irreal war das alles fü mich. Ich musste dieses Wunder erst begreifen.
Und dann? Von einem auf den anderen Tag stellte sich dieses Gefühl ein. Ich werde Mama. Ich bin eine Mama.Ich kann noch nicht einmal sagen, was genau dieses tiefe Grfühl plötzlich in mir ausgelöst hat. Es war einfach da. Mit voller Kraft. Ab diesem Zeitpukt wussteich, ich werde nht nur alles ür dieses kleine große Wunder in mir tun, und für es kämpfen, nein es war noch ein weiteres Gefühl da. Ich bin Mama.
Ich glaube in diesem Punkt unterscheiden sich die Mamaformen voneinander. Bei einem leiblichen Kind, ist diese Verbundenheit und unbändige, bedingungslose Liebe einfach plötzlich da.
Ich glaube aber auch, dass sich Liebe entwickeln kann und aus Fürsorge und Zuneigung Mutterliebe entstehen kann. Vielleicht nicht so schlagartig, wie das bei mir in der Schwangerschaft der Fall war, aber langsam und stetig. Ich möchte hier nicht andauernd unterscheiden, zwischen unterschiedlichen Müttern, denn was macht Mamasein denn eigentlich aus?
Diese tiefen Gefühle möchte ich niemandem absprechen, denn auch ich war schon in einer ähnlichen Situation. Ich hatte einmal einen Partner, der bereits ein Kind hatte. Nach anfänglichem annähern und antasten und beschnuppern wurde eine Art Freundschaft daraus. Ich wurde zur Vertrauensperson. Um so mehr Zeit wir miteinander verbrachten umso liebevoller und inniger wurde diese Umgang. Ich kann dieses Gefühl nicht mit meiner jetztigen Mutterlibe vergleichen, denn dafür die gemeinsame Zeit einfach zu kurz.
Mutter – Liebe kann wachsen
Aber diese Erfahrung zeigt mir, dass Mutterliebe wachsen kann. An irgendeinem Punkt, der sich nicht vorhersagen lässt beginnt sie. Der Samen ist gelegt. Und ab dann wird sie genährt und wächst weiter und weiter. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Samen bei Adoptiv- – oder Pflegeeltern einfach da ist. Ich kenne, Adoptivmamas, Pflegemamas und Stiefmamas bei denen die Kinder leben. – und bei keiner würde ich – als außenstehende Person vermuten, dass sie ihre Kinder nicht mit „echter Mutterliebe“ liebt.
Natürlich kann ich nicht in die Personen hineinschauen, aber ich vermute einfach, dass sie diese Kinder nicht weniger lieben als eine leibliche Mutter. Bei zwei Frauen, wusste ich z.B. auch lange Zeit überhaupt nicht, dass es nicht das leibliche Kind ist. Was ich viel wichtiger finde als die Frage, wann fängt Mamasein an, ist die Frage:
Wie viel Zeit hat ein Samen zum wachsen. Und hier gibt es mit Sicherheit viele Unterschiede. Ich habe das Kind meines Expartners regelmäßig, aber nie sehr lange gesehen. Nach einer Woche gemeinsamen Urlaub, hat sich die Situation sehr verändert. Was ich damit sagen möchte ist, je mehr Anteil man am Leben des Kindes hat, umso mehr Beziehung kann entstehen. Mit einer stabilien Beziehung als Grundlage, kann der Samen wachsen. Eine Mama die ein Kind adoptiert und jeden Tag für dieses zauberhafte Wsen da ist, diese Frau ist eine Mama. Sie hat einen festen Platz im Leben dieses Kindes.
Für meinen Sohn würde ich alles tun und alles geben – ob ich das tun würde weil er mein Leibliches Kind ist? Ich glaube nicht. Ich glaube ich würde das tun, weil ich ihn über alles Liebe und sein Wohl für mich das wichtigste ist. Ob ich dazu seine Tritte im habe spüren müssen? Ich weiß es nicht, ich glaube aber nicht. Natürlich war das eine einmalige Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Aber haben mich diese Bewegungen zur „echten Mama“ gemacht. Ich glaube nein. In meinem Herzen ist viel Platz, hier würde niemand einem anderen einen Platz streitig machen. Als Mama kämpfe ich wie eine Löwin, um mein Kind. Um dieses kleine Wesen, das ich über alles Liebe. Weil es zu uns gehört. Weil es ein Teil von uns ist. Aber gleichzeitig ist er eine eigene Persönlichkeit.Und ich liebe ihn nicht weil er durch uns entstanden ist, sondern weil er so ist wie er ist. Und so wächst die Pflanze weiter und weiter.
Ich mag die Idee vom Samen sehr. Eine Beziehung wächst über Intensität und über Zeit, sowohl bei einem Liebespaar als auch bei Mama/Papa und Kind. Danke dir für diesen Beitrag. Susanne