Ich habe hier schon etliche Bücher zu den Themen Tod, Trauer und Sterben vorgestellt. Aus diesem Grund möchte ich auch unbedingt das Buch
Mamas Schal
hier mit rezensieren. Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle dazu sagen, dass es nicht einfach für mich war dieses Buch zu lesen und es hier vorzustellen. Es ist auch eines der wenigen Bücher, die ich zuvor mit keinem meiner Kinder gelesen habe.
Es geht um Mamas Schal der an der Garderobe hängt. Er riecht nach ihr.
Aber ihr Platz am Tisch bleibt leer. Für immer. Man erfährt, dass die Mama von Oti vorher im Krankenhaus war und das sie gestorben ist:
„ Es sollte verboten sein, dass Mamas sterben.“
Papa stimmt zu und die beiden überlegen wo Mama jetzt sein könnte. Es wird keine Antwort auf diese Frage gegeben, die beiden überlegen sich selbst die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Ohne Wertung, ohne viel Text.
Es ist eine lebendige Erinnerung an Mama, an ihre Vorlieben und alles was ihr wichtig war. Der Schal wird im ganzen Buch über nicht mehr erwähnt. Aber er taucht auf jedem Bild auf. Mal trägt ihn Mama in der Erinnerung, mal Oti, manchmal Papa oder beide. Nach dem erinnern kommt die Angst das diese Erinnerungen verschwinden könnten, so wie der Geruch von Mama an ihrem Schal. Papa und Oti überlegen gemeinsam, was helfen könnte, damit das nicht geschieht.
Sie entscheiden sich für eine Erinnerungswand und Dinge zu unternehmen die auch Mama gerne gemacht hätte. So ist sie weiter bei ihnen, auch wenn sie nicht mehr lebendig ist.
Die Trauer hat ihren Platz – sie kann aber auch gestaltet werden. Das zeigt dieses Bilderbuch auf großartige Art und Weise. Joana Dürnberg hat hier konkrete Tipps in ein Bilderbuch eingearbeitet, für eine Zeit für die es eigentlich keine Worte gibt und erleben welches man keinem Kind wünscht. Aber falls es eben doch geschieht, gibt es hier nicht nur Fachwissen, sondern ein Bilderbuch auch schon für jüngere Kinder. Weitere Bücher – keine Bilderbücher findet ihr auch hier.
Eure