Wir befinden uns in der Woche 3 der Kindergarteneingewöhnung. Nach unserem anstrengenden Start, verliefen die nächsten Tage ganz gut. Es war klar, dass ich dabei sein werde. Das gab meinem Sohn Sicherheit. Sicherheit die Räume zu erkunden. Sicherheit sich ganz langsam mit anderen Kindern ins Spiel zu wagen und die Sicherheit sich langsam, ganz langsam, in Beziehung zu den Erziehern zu gehen. Aber es bleibt anstrengend.
Ich hielt mich die ersten Tage komplett in der Gruppe auf. Junior spielte und suchte immer wieder kurz Blickkontakt. An Tag 4 ging ich einmal auf den Flur und kam dann wieder. Ich spürte wie er sicherer wurde. Sicherer in sich selbst. Die Zeit von einer Stunde haben wir strikt eingehalten, denn nach dieser Stunde spürte ich, wie voll er mit Eindrücken ist. Er schlief schlechter. In seinem Kopf ratterte es.
Am 5 Tag sagte er zu mir, ich könne im Flur auf ihn warten, während er beim Stuhlkreis mitmacht. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Die erste Trennung von ihm aus. Bewusst. So wünschte ich mir die Eingewöhnung für ihn und für mich. Ich wartete im Kindergartenflur als plötzlich, die Tür aufging und Junior rausschaute. „Mama, da bist du ja“ sagte er mit einem verschmitzten Grinsen, kam zu mir, gab mir einen Kuss und ging zurück in den Stuhlkreis.
Eingewöhnung braucht Sicherheit
Er wusste wo ich bin. Er brauchte in diesem Moment gleichzeitig aber auch die Sicherheit. Vor der Eingewöhnung habe ich ihm versprochen, dass ich da sein werde, so lange er mich braucht. Dieses Versprechen werde ich einhalten (wenn auch bald etwas anders als erwartet, dazu kommende Woche mehr). Ich bin da um zu begleiten, aufzufangen und ihn loszulassen. In seine eigene Kindergartenwelt. In eine Welt, in der ich nur am Anfang eine besondere Rolle spielen werde. Nach und nach wird es seine Welt werden. Aber ich werde immer da sein, um ihn aufzufangen und ihm Sicherheit zu bieten.
Eingewöhnung ist anstrengend
Das spüre ich gerade in diesen Tagen. Denn die Eingewöhnung in einen neuen Lebensabschnitt verändert (m)ein Kind. Es hat so vieles zu verarbeiten. Seine ganze Persönlichkeit verarbeitet aktuell die Eindrücke aus dem Kindergarten. Aber die Eingewöhnung ist auch für mich anstrengend. Und was häufig vergessen wird, eine Eingewöhnung ist auch für die Erzieherinnen anstrengend. Es ist ein Kennenlernen von neunen Persönlichkeiten, ein Beschnuppern. Ein Aufbau von Bezieheung nach dem Tempo aller Beteiltigten. Genau aus diesem Grund ist es umso wichtiger Wort zu halten und da zu sein.
Alles kann, nichts muss
Manchmal geht es schnell und manchmal dauert es länger. Wir sind noch mittendrin. Ein Ende ist aktuell nicht abzusehen. Aber diese erste Woche hat einen guten Grundstock gelegt. Aktuell befinden wir uns in Woche drei und es ist anstrengend. So anstrengend, dass ich wenig Zeit und Kraft zum bloggen finde. Deswegen gibt es die Eingewöhnung in kleinen Häppchen. Für Junior und für Euch.
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