Seht ihr dieses wunderschöne Tuch? Es ist ein Tuch der Firma Lässig (Link zum Amazon – Partnerprogramm) , welches ich mir im Krankenhaus gekauft habe, als ich dort in der Schwangerschaft mit Junior lag. Wir haben dieses wunderschöne, große und leichte Tuch die ersten Jahre von Junior andauernd benutzt. Als Decke zum darauflegen oder zum zudecken, als Pucktuch, als Stilltuch, zusammengeknüllt als Unterlage für den Kopf für mich, zum Abhängen der Fensterscheibe im Auto, als Wickelunterlage, als Höhle, oder, oder, oder. Ihr merkt schon, dieses Tuch ist ein echter Alles – Könner. Und es kann noch viel mehr.
Denn was ihr hier seht, ist kein Tuch.
Es ist Alessia.
Im Herbst habe ich über unser Baby geschrieben. Sie heißt Alessia und lebt seit Herbst bei uns. Junior hat Alessia als klitzekleines Baby entdeckt. Sie begleitet uns seit dem durch die Tage. Alessia weint, Alessia isst, vergangene Woche wurde Alessia von Junior eingecremt, damit sie keinen Sonnenbrand bekommt. Alessia geht mit schwimmen und Alessia schläft im Familienbett.
Manchmal bleibt Alessia hier morgens auch einfach liegen. Wir verbringend den Tag ohne sie. Und abends legt sich Junior auf sie. Am nächsten Tag ist sie wieder voll integriert und dabei. Er trägt sie im T – Shirt oder sie muss beim essen zu mir auf den Arm weil sie weint.
Alessia ist der imaginäre Freund von Junior
Ok, nicht ganz im klassischen Sinne, denn auch wir anderen können sie sehen. Das macht es für uns ein wenig einfacher. Aber der Grundgedanke ist der selbe.
Was ist ein imaginärer Freund?
Mit ihrer Fantasie erwecken Kinder Dinge zum leben. Sie erschaffen Wunderwesen. Das können Feen, Elfe oder Zwerge sein. Hier unterstützen wir Erwachsenen das noch. Aber bei imaginären Freunden werden wir manchmal unsicher. “Imaginäre Gefährten” nennt die Psychologie diese Phantasiegestalten, die sich dadurch auszeichnen, dass sie so beschrieben werden, ja sogar auch so mit ihnen gelebt wird, als würden sie existieren. Dabei sind sie für andere Personen alles andere als real.
Warum haben Kinder imaginäre Freunde? Ist das normal?
Ja, es ist ganz normal. Und es ist toll, wenn Kinder solche Freunde haben, Sie können ihnen helfen die Umwelt und den Alltag zu verarbeiten. Sie haben hier Vertraute. „Freunde“ mit denen sie sich austauschen können. Diese Freunde tauchen meist im Alter von drei bis sieben Jahren auf. Das hängt damit zusammen, dass Kinder in diesem Zeitraum ihr Sozialverhalten besonders stark ausprägen und sie von sich aus erste richtige Freundschaften suchen und schließen können.
Sie sind gerade bei Kindern Ausdruck eines lebendigen Geistes. Die meisten Kinder die solch einen Freund haben, haben auch Zeit dazu, diese Wesen zu erschaffen. Sie können ihnen helfen, ihren Platz in der Welt zu finden. Im Austausch mit ihm können Kinder ihre Erlebnisse und Eindrücke verarbeiten. Psychologin Marjorie Taylor von der University of Oregon hat herausgefunden,. Dass Kinder mit einem unsichtbaren Freund früher die Gefühle und Emotionen von ihren Mitmenschen wahrnehmen oder sich einfühlen können. Ein wunderbares Beispiel, was diese Freunde alles können gibt es bei Großeköpfe: Dort lebten jemand und niemand.
Wie gehen wir Eltern damit um?
Ganz selbstverständlich. Es ist wie bei fast allem. Zuhören und die Gefühle unserer Kinder ernst nehmen. Die Akzeptanz der Angehörigen ist für Kinder in diesem Alter von großer Bedeutung. Wir dürfen sie nicht belächeln oder nicht ernst nehmen. Für unsere Kinder sind diese Wesen da. Lebendig. Und so dürfen sie auch ruhig zu uns an den Tisch kommen. Meistens verschwinden diese Freunde von ganz alleine wieder, wenn das Kind gelernt hat, mit seinen Emotionen und Gedanken umzugehen.
Unsere Alessia war für eine Zeit lang etwas verschwunden. Sie hat Urlaub gemacht, Und jetzt ist sie wieder da. Ich vermute die Gründe dafür und wir heißen sie herzlich willkommen.
Eure