Der November ist da und mit ihm nicht nur das Wochenende, sondern auch etwas die Gemütlichkeit und vielleicht auch die Schwere des Novembers. Das hat sich auch an diesem Wochenende gezeigt. Nach einer Woche Herbstferien war es der erste Morgen an dem die Kinder etwas länger schlafen. In Baden Württemberg gibt es aber nur eine Woche Herbstferien, also ist es schon fast wieder vorbei. Aber Zeit für ein gemütliches Frühstück war.
Danach wollten einige Dinge bearbeitet und formatiert werden. Endgegnergame für mich.
Wir holen die St. Martins Sachen heraus. Die Figuren werden jedes Jahr aufs Neue sehnlichst erwartet. Dazu verschiedene Bilderbücher und wir überlegen wie wir teilen können.
Es sollen noch mehr Laternen gebastelt werden, darunter auch die klassische Sternenlaterne. Aber an diesem Tag schaffen wir das nicht mehr. Mal sehen ob es im Laufe der Woche klappen wird.
Wir holen den Ton aus dem Schrank und stellen fest, dass er ziemlich eingetrocknet ist. Ich habe wohl vergessen, regelmäßig ein feuchtes Tuch um ihn zu schlagen. So versuchen wir nun, ob noch etwas zu retten ist und ertränken einen Teil in warmen Wasser. Mal sehen, was geschieht.
Ich brauche dringend eine Pause und lege mich hin. Die Kinder schauen Fernseh und haben völlig glücklich festgestellt, dass bereits Weihnachtsmann und Co KG im Fernseh kommt.
Am Abend fahren einige von uns nach Mannheim in die SAP Arena. Dort ist an diesem Abend ein Konzert von Roland Kaiser. Ich habe mich so gefreut, dass es hier noch ein Rollstuhlticket gab, denn mit meinem Besuch bei diesem Konzert konnte ich einen ganz, ganz großen Wunsch erfüllen. Für Rollstuhltickts muss man beim Veranstalter anrufen, diese bekommt man nicht über die SAP – Arena. Der Rollstuhlfahrer zahlt den vollen Preis, die Begleitperson ist mit einem B im Behindertenausweis kostenlos. Meistens sitzt der Rollstuhlfahrer vorne und die Begleitperson bekommt einen Klappstuhl, der je nach Platz daneben oder dahinter gestellt wird. Bei diesem Konzert war das aber gar kein Thema, da fast die ganze Halle, das ganze Konzert über stand.
Dieser Abend zeigte mir so viel. Zum einen wie wichtig Musik, Kultur und Gemeinschaft für unsere Gesellschaft ist. Dieses Zusammensein und sich erfreuen, hat eine Dynamik, für die ich keine Worte finde. Der andere noch viel wichtigere Punkt für mich, ist es, Wünsche erfüllen zu können. Ohne zu bewerten. Wenn Dinge Herzenswünsche sind und es gibt die Möglichkeit diese zu erfüllen, dann sollte wir das meiner Meinung nach tun. Denn wer bin ich, dass ich mir anmaße darüber zu urteilen, ob dieser oder jener Wunsch ein ,guter Wunsch sei. Wenn ein Wunsch über einen langen Zeitraum bestehen bleibt, so ist er es doch immer wert erfüllt zu werden, oder?
Mit dem Konzertbesuch konnte hier jemand unsagbar glücklich gemacht werden. Das sind die Erinnerungen die bleiben. Das was zählt.
Dazu passte das Lied von Roland Kaiser total gut – den Taxt hat Gregor Meyle geschrieben:
Die tiefsten Meere hab ich durchschwommen
Die höchsten Berge hab ich erklommen
Die schönsten Länder hab ich geseh’n
Mein Gott, ich häng an diesem LebenDie meisten Dinge sind mir gelungen
Die wahre Liebe hab ich gefunden
Respekt und Demut haben mir manches Leid erspart
Und mich vor Eitelkeit bewahrt, mhIch wollte nie gewinnen, um jeden Preis
Ich wollt es mir verdienen, durch Ehrlichkeit und Fleiß
Ich wusste stets zu schätzen, dass ich nicht alles weiß
Und ich fand immer einen Weg, mhIch durfte das erleben, was man kaum zu träumen wagt
Man hat mir zum Glück vergeben, was ich nie mit Absicht tat
Jede Sekunde leben an jedem neuen Tag
Bis zum letzten Atemzug
Ich hab dich lieb. Liebhaben macht uns stark. Ich unterstütze dich und wenn du es brauchst, kann ich dich tragen.
Wenn wir einander lieb haben, ist das Leben wunderbar.Leben und Liebhaben gehören zusammen.
Das Buch von Nora Imlau: Was fühlst du Känguru, habe ich nur dem Janaurwunder vorgelesen. Plötzlich ruft Junior aus dem Off: ” Oh, ja das kann ich gut verstehen. Dem Känguru um Buch, dem geht es ja so wie mir es früher immer ging und manchmal heute noch geht. Warum gab es das nicht schon früher?” Eigentlich ist damit alles gesagt. Es ist ein Bilderbuch in Hardcoverstil und Reimen, aus der Sicht des kleinen Kängurus. Dabei erfahrt man so viel über die Gefühle und Verhaltensweisen, dass es fast wie ein Lichtschalter ist. Für einen sensiblen Umgang mit gefühlsstarken Kindern und der Chance so manches auch als Eltern besser zu verstehen. Mit dem Verstehen kommt dann auch öfters die Geduld und das macht es für alle leichter.
Während dessen wurde gekocht.
Zum Tagesabschluss kränkeln hier doch einige. Also gibt es nochmal einen Hustentee und ein warmes Fußbad, bevor wir in die neue Woche starten.