Bücherwoche: Schau! Wie sieht man mit einer Sehstörung?

Ich freue mich sehr, dass ich euch in dieser Woche wieder einige Bücher vorstellen kann. Dieses Mal ist es nicht so speziell, wie in den vergangenen Bücherwochen – ich habe das Gefühl, mir gehen die guten Bücher zum Thema aus: Habt ihr Empfehlungen? Immer her damit – danke. Wahrscheinlich werde ich einen Tag in Frankfurt auf der Buchmesse sein und hier halte ich dann wieder Ausschau, nach neuen Büchern.

 

Vielleicht führt der Titel hier etwas in die Irre: ES wird nicht erklärt werden, wie man genau mit Sehstörung sehen kann, vielmehr geht es um die gesmate Wahrnehmung – und das auch nicht praktisch sondern eher auf poetische Weise.

Schau!: Staunen mit allen Sinnen* * (Link zum mazon Partnerprogramm)

Ist ein Buch von Martina Fuchs und Nina Spagl.Es ist im Tyrolia – Verlag erschienen und bei der Entstehung gab es eine fachliche Beratung des Blinden und Sehbehindertenverbandes Österreichs und seiner Landesorganisation Tirol.

Das Buch ist ausgestattet mit jeweils einer Klappseite auf der rechten Seite. Dadurch entstehen zwei unterschiedliche Geschichten und Erzählstränge – aus zwei ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Links befindet sich Herr Soundso. Er sieht nur mit den Augen gut. Davon ist er überzeugt. Klappt man die Seite auf, kommt ein kleines Mädchen zum Vorschein. Nele. Und Nele ist sich sicher, dass man auch mit den Ohren, der Nase, der Zunge, den Fingerspitzen und natürlich mit der Fantasie gut sehen kann. Und Nele muss es wissen. Nele ist blind.

Auf jeder neuen Doppelseite, gibt es eine Aufgabe: erzähl mir von der Sonne. Herr Soundso berichtet sachlich und nüchtern. Klappt man die Seite auf, erscheint Nele, die warm, wortstark und fantasievoll ihre Wahrnehmung ausdrückt.

aus: Martina Fuchs / Nini Spagl: Schau! Staunen mit allen Sinnen. Tyrolia-Verlag, 2017

Dieses Buch macht Mut, die Augen zu schließen und die Welt mit all den Sinnen wahrzunehmen. Neue Sichtweisen einzunehmen, den Wortschatz zu erweitern und der Fantasie Platz zu machen. Wenn wir uns trauen die visuelle Ebene zu verlassen, können wir noch viel mehr entdecken, riechen und erschmecken.

 

Dem Buch liegt eine kleine Tabelle, der Grundform Blindenschrift bei. Ich vermute das Menschen mit einer Beeinträchtigung des Sehens, damit gut klar kommen – für uns dient sie als Gesprächseinstieg zum Thema: Wie lesen diese Menschen. Leider ist das Buch an sich aber nicht mit Brailleschrift ausgestattet.

 

Eure

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wheelymum

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