Büchertipps: Schwangerschaft, Wochenbett und Babyzeit

Mama liest: In der Buchkiste für Schwangere und frisch gebackene Mamas

Ich lese für mein Leben gerne. Online und offline. Und so habe ich mich auch ziemlich früh, in der Schwangerschaft darauf gefreut, meine Lieblingsbücher für diese Zeit zusammen zu stellen, zu lesen, zu markieren und zu studieren. Neben dem absoluten Lieblingsbuch Geborgen Wachsen, sind hier in der letzten Zeit noch einige neue Bücher eingezogen. (Die Bücher enthalten einen Link zum Amauon Partnerprogramm)

 

Bevor ich nun zu jedem Buch einzeln etwas schreibe, möchte ich sagen, dass sie mich alle sehr angesprochen haben. Jedes auf seine Art und weise. Man kann in allen Büchern nach Themen suchen und sich diese speziell heraussuchen, querlesen oder auch ganz intensiv lesen. Keines dieser Bücher ersetzt die Betreuung einer Hebamme oder eines Arztes. Aber sie machen Mut, auf sich zu hören, den eigenen Körper zu spüren, sich auf das neue Lebewesen voll und ganz einzulassen und gleichzeitig seine Grenzen zu achten. Nichts muss – alles kann. Mit vielen praktischen Tipps und ohne Dogmen, können diese Bücher einen durch die Schwangerschaft, das Wochenbett und die Stillzeit begleiten.

 

Im Buch Das Wochenbett: Alles über diesen wunderschönen Ausnahmezustand* von Lotta Stern und Anja vom Blog von guten Eltern dreht sich alles, um die Geburt und das Wochenbett. Mein erstes Wochenbett war eine Katastrophe und ich vermisse diese Babyflitterwochen total. Man konnte es nicht ändern, die Umstände waren so. Aber gleichzeitig habe ich Hoffnung dass es dieses mal anders wird. Und so zog dieses Buch bei uns ein: Mama und Papa werden zunächst gemeinsam angesprochen. Danach folgt ein “Mütterteil” , indem auch die körperlichen Veränderungen einen Platz haben. Es wird nichts herum beschreiben, sondern man erhält auch praktische Tipps. z.B. Vliehswindeln für den Ausfluss direkt nach der Geburt besorgen. Danach geht es weiter zum “wichtigsten Wochenbettwissen”. Hier wird kompakt zusammengefasst – mit Checklisten und Hilfen. Der letzte Teil ist ein spezieller „Vaterteil“ hier wird unter anderem den Männern erklärt wird, wie, wieso und weshalb wir in der Phase was brauchen.

Sicherlich lassen sich alle diese Infos auch im Internet finden. Aber ganz ehrlich, bevor ich hier ewig herum suche und dann zu einer Frage 10 unterschiedlich Antworten erhalte, verlasse ich mich lieber auf meine Hebamme – wenn ich eine habe – und dieses Buch, das ich immer griffbereit neben mir liegen haben kann.

 

 

Das nächste Buch, dürfte sich mittlerweile auch zu einem Klassiker entwickelt haben. artgerecht – Das andere Baby-Buch: Natürliche Bedürfnisse stillen. Gesunde Entwicklung fördern. Naturnah erziehen* Meine Hebamme meinte bereits bei einem Besuch bei mir: Ich habe ein Buch, dass musst du lesen. Artgerecht. So einfach und so klar. Ja, das ist es. Es ist ein großes Hardcoverbuch von Nicola Schmidt. Ein großes Thema dieses Buches ist, was man alles nicht braucht. Und ich sehe mich immer wieder nickend davor sitzen. In der Theorie ist es so, dass sich das Buch auf das Prinzip der Steinzeitbabys bezieht. Daher kommt auch die bedürfnisorientierten Versorgung und (nicht) Erziehung. Es ist kein Buch, welches einem Mengen – und Gewichtsangaben gibt, nach einer bestimmten Zeit sich richtet oder sonst einen genauen und detaillierten Wegweiser mit an die Hand gibt. Für Eltern die dies brauchen, wird es das falsche Buch sein. Aber es ist ein hervorragendes Buch über die bedarfsorientierte und bindungsorientierte Erziehung. Sicherlich gibt es hierzu noch viele weitere Bücher. Aber es ist ein Buch, dass eine Bestätigung gibt, auf sich selbst, seine Intuition und das Bauchgefühl zu vertrauen. Es kann Kraft geben, den begonnenen Weg weiterzugehen.

 “Wer sein Kind liebt, braucht es nicht zu erziehen.” Aus Indien

“Wer alles glaubt, was er liest, sollte besser nicht lesen.” japanisches Sprichwort

Machen Sie nur das, was sich gut anfühlt. Vergessen Sie getrost den Rest!

 

 

Bei den Lieblingsbüchern darf Nora Imlau und ihr Buch Mein kompetentes Baby: Wie Kinder zeigen, was sie brauchen*

nicht fehlen.

Der Titel macht schon Mut. Mein Baby ist kompetent – es weiß was es braucht und was gut für es ist. Ja, ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch dieses Wissen für sich selbst hat. Ganz gleich wie alt, wie groß oder wie krank er ist. Es ist unsere Herausforderung und unser Aufgabe dies wahrzunehmen und zu sehen.

Mein Rat an euch – lest dieses Buch bereits während der Schwangerschaft!

Auch hier ist das Grundthema, vertraut auf euch und euer Kind. Nora stärkt den Leser in seinen intuitiven Annahmen, was beispielsweise das Stillen nach Bedarf, gemeinsame Schlafen und nicht schreien lassen angeht. Unsere Kinder sind “kompetenter”, als ihnen von den ganzen Verwandten, “Experten” und Besserwissern immer zugesprochen wird. Im Buch werden sehr kurzweilig, viele unterschiedliche Themen angesprochen. Möchte man genaueres erfahren, kann man sich dann selbst weiter informieren. Dies ist jedoch keinesfalls ein Manko, sondern eher ein Vorteil, denn das Buch KANN sich gar nicht ausführlich mit all den Fähigkeiten beschäftigen, über die unsere Babys bereits ab Geburt verfügen. Das Wissen, welches Nora hier mit uns teilt, hat sie sich nicht aus den Fingern gezogen. Nein Studien und Experimente,und ihre Erfahrung belegen ihre Ansichten – wissenschaftlich .
Dieses Buch stärkt bindungs- und bedürfnisorientierten Erziehung und eigentlich sollte man es allen Schwangeren, werdenden Papas, Omas, Opas, Tanten und Onkeln, etc. empfehlen.

 

 

Während in den ersten Büchern immer bestimmte Themen behandelt wurden, ist das Buch Guter Hoffnung – Hebammenwissen für Mama und Baby: Naturheilkunde und ganzheitliche Begleitung* von Kareen Dannhauer ein allumfassendes Buch: Hebammenwissen für Mama und Baby auf beinahe 450 Seiten.

Es beginnt beim Kinderwunsch und der Frühschwangerschaft, behandelt danach das zweite und letzte Drittel der Schwangerschaft umfassend. Die Ernährung und das Thema Essen für zwei hat ein eigenes Kapitel. Die Zeit der Vorbereitung wird nochmals unterteilt in den Zeitraum Kurz vor der Geburt mit Themen wie Rituale, der Damm, Übertragung, Organisation des Wochenenbettes und vieles mehr. Danach kommt die Geburt und der Weg zum Baby. Im frühen Wochenbett werden die ersten Wochen besprochen und beschrieben und danach die langsame Rückkehr zum Alltag im späten Wochenbett. Im Anhang findet man Quellen, nützliche Infos, Büchertipps, Bezugsquellen und ein umfassendes Stichwörterregister, welches gezieltes Suchen erleichtert. Im Buchumschlag ist auf der vorderen Seite ein Wegweiser durch das Buch mit den Schlagwörtern:

  • Das hilft bei….
  • Was kann ich tun,…
  •  Checklisten und Übersichten…

Auf der Rückseite befindet sich ein Rezept für Stillkugeln und Hirsebrei. Das Buch selbst, finde ich durch seine Sprache und die Aufmachung sehr ansprechend. In einem sanften grün und flieder gehalten, werden neue Kapitel eingeleitet oder besondere Sätze und Tipps hervorgehoben. Es werden Aromatherapie und Bachblüten genauso besprochen und empfohlen wie bestimmte Medikamente und Globuli. Yoga und Homöopathie haben den selben Platz im Buch, wie medizinische und technische Untersuchungen oder sonstige Hilfsmittel. Die Autorin steht allem sehr offen gegenüber, teilt hier und da ihre Ansichten mit, aber nie indem sie einem übergestülpt werden. Babyausstattung und Ängste – Vorzeitige Wehen und der Verlust eines Kindes. Alles hat in diesem Buch seinen Platz.

Wer sich intensiv und ausführlich mit unterschiedlichen Themen rund um Schwangerschaft und Geburt und die erste Zeit danach beschäftigen möchte, hat hiermit einen umfassenden Ratgeber. Ich habe mir bereits einige Sachen herausgeschrieben, die ich mit meiner Hebamme besprechen möchte und auch Dinge die ich auf jeden Fall umsetzten werde.

 

 

Das Geburtsbuch: Vorbereiten – Erleben – Verarbeiten*

 von Nora Imlau erschienen im Beltz Verlag

Wie der Titel bereits vermuten lässt, ist dies ein Buch, bei dem sich alles um die Geburt dreht. Das ist bei weitem nicht übertrieben, denn die Geburt ist das einschneidenste Erlebnis in unserem Leben.

„Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter, sondern auch die Mutter durch das Kind“ Gertrud von le Fort

Und so beginnt das Buch bei der Erklärung warum die Vorbereitung auf die Geburt so wichtig ist. Alles was mit diesem Thema zu tuen hat, ist orange markiert – von den Seitenrändern bis zur Überschrift. Jede Geburt ist einzigartig, unvergleichlich. Und jede Geburt verändert einen. Bereits in diesem ersten Teil wird auch erklärt, was genau bei einer Geburt passiert. Diese Frage hört sich so banal an und doch so wichtig, unterschiedlich und vielfältig. Wir können es kaum begreifen, was hier geschieht. Und bereits in diesem frühen Stadium des Buches werden die ersten Unterscheide zwischen einer natürlichen Geburt und einem Kaiserschnitt aufgeführt, Das ist für mich ganz besonders interessant, da ich bereits einen Kaiserschnitt hatte und auch das jetztige Baby mit Kaiserschnitt zur Welt kommen wird. Im letzten Teil dieses ersten Kapitels werden die unterschiedlichen Geburtshelfer, von den Hebammen zu den Ärzten bis zu den Doulas beschrieben. Zeichnungen und wunderschöne Schwarz – weiß – Bilder untermalen die Texte. Diese sind nicht immer nur positiv und auch nicht geschönt. Schmerzen und Klippen werden nicht verschwiegen – ein sehr ehrlicher und offener Start in das Buch.

Der zweite Teil des Buches besteht aus dem Hauptteil: Die unterschiedlichen Arten der Geburt. Hier werden 10 Wege beschrieben, ein Kind zur Welt zu bringen. Dabei sind von der Alleingeburt, zur Hausgeburt, die Geburt im Krankenhaus und verschiedene Kaiserschnittvarianten alles mit dabei. Einen kleinen extra Teil erhalten hier die besondere Geburten: wie eine Zwillingsgeburt aber auch eine stille Geburt. Auch wenn diese Geburtsarten hier den Großteil des Buches ausmachen, möchte ich nicht im Detail darauf eingehen, dazu ist es einfach zu komplex. Wer sich aber Gedanken über unterschiedliche Geburtsmöglichkeiten machen möchte, für den ist dieses Buch genau das richtige.Nora Imlau beschreibt sachlich und emotional die unterschiedlichen Geburtsformen auf. Es wird erklärt was man vorher wissen sollte und welche Gründe evtl dafür oder dagegen sprechen Das ganze ist zu keinem Zeitpunkt wertend sondern immer sehr wertschätzend. Erfahrungsberichte von Frauen, untermauern diese Aussagen.

Aktuell ist für mich der dritte Teil: Verarbeiten – in einem beruhigenden Grün gehalten – noch der wichtigste. Ich spüre, wie viel ich noch aufzuarbeiten habe von Juniors Geburt. Von daher habe ich dieses Buch auch ganz bewusst von hinten begonnen zu lesen. Gefühle annhemen, wie damit umgehen, wenn die Geburt nicht so verläuft wie erhofft… aber auch viele praktische Tipps zu den Themen Gesellschaftliche Erwartungen, Rückbildung usw. Sehr wichtig finde ich auch dass das Thema Gewalt in der Geburtshilfe und seien Vielfältigkeit offen angesprochen wird.

Im Vordergrund steht in diesem Buch immer die Mama. Gleichzeitig macht Nora klar, dass eine Geburt zu einem großen Teil nicht planbar ist und uns dennoch keine Angst machen muss. Wenn wir annehmen, was wir nicht beeinflussen können, únd erkennen, was wir beeinflussen können, dann können wir auch Entscheidungen für uns und unser Baby treffen. All unsere Gefühle und Ängste sind berechtigt und haben ihren Platz und vor allen Dingen: Wir sind alle gute Mütter ,egal, wie wir entbinden.

Dieses Buch ist das ideale Buch für das letzte Schwangerschaftsdrittel, den Mutterschutz oder ein Geschenk für die Freundin.

Kaiserschnitt. Wie Narben an Bauch und Seele heilen können*


Auf dieses Buch habe ich mich als Kaiserschnittmama sehr gefreut. Junior war eine Kaiserschnittgeburt unter Vollnarkose und so wird das nun wohl auch bei diesem Baby sein. Leider gibt es kaum Literatur zu diesem Thema. So habe ich mich so sehr auf dieses Buch gefreut – aber ich wurde enttäuscht. Es hat mir weder geholfen meine Erfahrungen der ersten Geburt aufzuarbeiten, noch wirklich Mut für die zweite Geburt gemacht. Ich habe keine Angst und letztens ist das vorgehen Alternativlos. Aber das Buch hat mir immer wieder vermittelt, dass es nicht ideal ist und eigentlich sogar wider die Natur.

Der Titel und der Inhalt stimmen leider nicht überein. Deswegen kann ich dieses Buch leider nicht empfehlen.

 

 

 

 

Nach der Geburt ist vor dem Tragen Ein Baby will getragen sein: Alles über geeignete Tragehilfen und die Vorteile des Tragens *

aus dem Kösel Verlag ist ein Buch, welches auf keinen Fall eine Trageberatung ersetzt, aber einen guten Einblick in unterschiedliche Tragemethoden und Modell bietet. Es wird geschrieben, wie wichtig Nähe für das Baby ist, ohne Eltern die es anders machen zu verurteilen. Es wird Bezug auf die Geschichte der Menschheit genommen, Fachbegriffe werden verständlich erklärt, Tragehilfen werden vorgestellt, Hilfen und Anleitungen zum Tragen mit Tüchern und deren Qualitätsbestimmung gegeben.
Auch die häufigsten Kritikpunkten werden nicht verschwiegen und es wird offen Stellung zu den Themen Wirbelsäulenschäden, Verwöhnung, usw. bezogen. Auch das Tragen von Kindern mit speziellen Anforderungen (Frühchen, Downsyndrom, körperliche Beeinträchtigung, Hüftdysplasie) werden ausführlich besprochen. Dazu kommt, dass es neben dem Theorieteil, ganz viele praktische Hinweise und eine ganz genaue Schritt für Schritt Bildanleitung gibt.

 

 

Was lest ihr am liebsten?

 

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wheelymum

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3 Kommentare

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  3. Jade Labrentz

    Bei meiner ersten Tochter war ich noch sehr jung und unerfahren. Jetzt wo ich zum zweiten Mal schwanger bin möchte ich mich ein bisschen mehr erkundigen. Diese Büchertipps sind wirklich super! Vielen Dank.

    Antworten

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