Diese kleine Übung kann dabei helfen, mit Sorgen, Unsicherheit oder Stress umzugehen – besonders in Momenten, in denen man sich überfordert fühlt oder innere Orientierung sucht. Sie stärkt das Vertrauen in die eigene Vorstellungskraft und in die Fähigkeit, sich selbst Trost und Halt zu geben.
Gerade für Kinder, aber auch für Erwachsene, kann das eine wirkungsvolle Ressource sein. Natürlich löst das keine grundlegenden Probleme abere s kann helfen bei sich selbst zu bleiben und oft ist das schon viel wert. Manchmal ist es hilfreich, sich eine ruhige Minute zu nehmen und in Gedanken an einen Ort zu reisen, an dem man sich rundum geborgen fühlt.
Vielleicht ist es ein Garten, ein Wald oder ein Ort, den du dir selbst ausgedacht hast – wichtig ist nur, dass du dich dort wohlfühlst. Diesen Ort kannst du dir als eine Art Kraftquelle vorstellen, die du jederzeit betreten kannst, wenn du Ruhe brauchst.
Stell dir nun vor, dass sich in diesem sicheren Ort ein kleiner Weg auftut, der dich zu einer besonderen Begegnung führt. Am Ende des Weges steht ein kleines Haus, davor wartet ein Wesen auf dich – freundlich, geduldig, zugewandt.
Vielleicht sieht es aus wie ein Tier, ein Mensch, eine Fantasiegestalt oder etwas ganz anderes. Du darfst es selbst gestalten. Dieses Wesen ist dein innerer Unterstützer. Du kannst dich mit ihm austauschen, ihm anvertrauen, was dich beschäftigt – es hört dir zu, ohne zu urteilen. Und manchmal hat es vielleicht sogar eine Idee oder einen kleinen Impuls für dich, wie es weitergehen könnte.
Bevor du dich von ihm verabschiedest, gebt euch die Hand – und spür ruhig, was das mit dir macht. Vielleicht speicherst du dieses Gefühl symbolisch in deiner Handfläche. So kannst du später, wenn du wieder mitten im Alltag stehst, mit einer kleinen Geste – etwa indem du sanft über deine Hand streichst – die Erinnerung an diesen Moment zurückholen. Eine Erinnerung daran, dass du nicht allein bist, sondern innere Stärke und Begleitung in dir trägst.
In einer Welt, in der vieles laut, schnell und fordernd ist, bietet die Begegnung mit dem inneren Unterstützer einen bewussten Gegenpol: Sie schafft Raum für innere Ruhe, Selbstfürsorge und emotionale Stabilität. Die Übung stärkt die Vorstellungskraft – ein wertvolles Werkzeug, um sich in schwierigen Momenten selbst Halt zu geben. Sie kann helfen, sich weniger ausgeliefert zu fühlen, neue Perspektiven zu finden oder einfach Trost zu spüren, wenn gerade niemand da ist, der zuhört. Für uns alle kann die Idee, dass da ein wohlwollendes, inneres Gegenüber existiert und uns begleitet, eine enorme emotionale Entlastung bedeuten. Sie macht Mut, Vertrauen in sich selbst zu fassen und sich ernst zu nehmen – mit allen Gefühlen und Gedanken.
Ich selbst nutze diese kleine Reise gerne in Momenten, in denen ich mich sortieren muss oder innerlich unruhig bin. Es hilft mir, Abstand zu gewinnen – nicht, indem ich etwas verdränge, sondern indem ich es in einem geschützten Rahmen anschauen kann. Mein innerer Unterstützer ist dabei nicht immer gleich – manchmal hat er etwas Spielerisches, manchmal eher etwas Weises. Was aber gleich bleibt, ist dieses Gefühl, mit mir selbst in guter Verbindung zu sein. Diese Übung ist kein „Zaubertrick“, aber sie kann ein sehr kraftvolles Werkzeug sein, um sich selbst liebevoll zu begegnen – und das ist oft der erste Schritt, um gestärkt nach außen zu gehen.
