Eltern mit Behinderungen: Ich kann keine Kinder bekommen – Das Ullrich – Turner Syndrom

Eltern mit Behinderungen

Die Blogreihe Eltern mit Behinderungen soll viele unterscheidliche Aspekte beleuchten. Dazu gehört auch, dass man auf Grund einer Behinderung keine Kinder haben kann. Häufig ist das immer noch ein Tabuthema in unserer Gesllschaft. Über das Internet, lernte ich Conny kennen. Sie hat das Ullrich – Turner – Syndrom. Ich habe sie einfach gefragt, ob sie nicht Lust hätte, an der Blogreihe teilzunehmen. Uns sie sagte zu. Hier kommt ihr Gastbeitrag:

 

Hallo,

mein Name ist Conny. Ich bin 37, kinderlos und lebe in einer Großstadt in den neuen Bundesländern. Sicher fragen Sie sich was ich auf einer Mama Seite so schreiben könnte. Über das Glück ein eigenes Kind zu haben kann sie ja kaum was berichten. Das alles habe ich mich auch gefragt als die Anfrage kam ob ich mal was für diesen Blog schreiben möchte. Doch es sollte einfach mal ein Text aus einer anderen Sichtweite kommen.

Ich weiß es seit meinem 13. Lebensjahr das ich nie eigene Kinder haben werde. Durch mein Ullrich- Turner – Syndrom habe ich leider keine Eizellen. Doch als ich davon erfuhr war es ja noch kein Thema. Ich dachte mir einfach: Ok, dann adoptiere ich halt einfach ein Kind oder suche mir ein Mann der bereits Kinder hat. Doch beides ist bisher noch nicht geschehen. Leider ist das Adoptieren hier in Deutschland sehr, sehr schwierig und lauter Hürden. Einige Dinge sind für mich einfach nicht nachvollziehbar für was es gut sein sollte. Ok, anderes Thema.

Später erfuhr ich mal was von Eizellenspende im Ausland. Doch davon abgesehen, dass es sehr kostspielig ist, ist dies für mich keine Option. Es wäre in meinen Fall einfach viel zu riskant für mein Leben und sollte es mit einer Schwangerschaft klappen auch für das kleine Ungeborene.

 

Ullrich Turner Syndrom

Anne vom Blog: X -mal anders- sein hat ein Buch zum Ullrich – Turner – Syndrom geschrieben

Doch ganz ohne Kinder ist mein Leben nicht. Ich bin stolze Tante von 2 Mädchen im Alter von 3 und 7 Jahren. Wie hatte ich mich beide Male gefreut als ich erfuhr dass ich Tante werde. Es gibt Bilder kurz nach der Geburt, wo man mich richtig Stolz mit meiner Nichte in Arm sieht. So war es bei beiden Schwangerschaften.

 

Doch auch ganz ungetrübt blieben die Schwangerschaften nicht. Aufgrund meines Handicaps mussten meine Schwestern zu einem besonderen Feinultraschall. Fruchtwasseruntersuchung lehnten beide ab. Doch dieser Arzt zeigte sich völlig unmenschlich. Meine Schwestern mussten sich alles anhören was bei Ullrich Turner Syndrom sein könnte. Sie waren so geschockt und entsetzt, obwohl ich trotz Diagnose ein völlig normales Leben führe. Schule, Ausbildung, Arbeit, eigene Wohnung usw. So verstört hatte ich sie noch nie erlebt. Ich selbst stehe der Pränatal Diagnostik sehr gespalten gegenüber. Viel zu oft wird bei Problemen zur Abbruch geraten anstatt ein realistisches Bild aufzuzeigen. Wieso sollten den diese besonderen Menschen nicht leben dürfen? Selbst wenn man gesund zu Welt kommt ist man es nicht automatisch ein Leben lang. Unfall oder Krankheiten können es schnell ändern .Ich frage mich auch, sollten die Menschen irgendwann mal alles so „normal“ sein, wo nach unterscheidet man dann? Ist dann schon das krumme Haar schlimm, was auf der anderen Seite liegt? Ich frage mich auch wieso man oft Unverständnis spürt wenn man eine Mama oder Papa mit Handicap sieht? Für die Kinder ist die Einschränkung der Mama oder des Papa völlig egal und normal. Diese Kinder sind meisten sehr sozial. Und die gute soziale Einstellung vermisse ich heute schon oft bei meinen Mitmenschen. Vielleicht braucht die besondere Mama oder Papa kleine Unterstützungen, dann sollten sie die erhalten können. Aber deswegen Kinderwunsch untersagen? Nein, niemals! Ich finde dieses Schema-denken sehr schlimm und gefährlich.

 

Doch zurück zu meinen Nichten. Es ist immer wieder das schönste Gefühl wenn sie angerannt kommen und mich umarmen. Sich freuen wenn sie mich sehen. Wenn Sie mir ihre kleinen Sorgen anvertrauen. Dann spüre ich, dass auch eine Tante durchaus eine wichtige Funktion im Leben eines Kindes haben kann. Und ich bin zufrieden, so wie es ist.

 

 

Vielen Dank Conny, für deinen Beitrag – so viele wichtige und interessante Inhalte.

Anmerkung von mir: Wer mehr über das Ullrich – Turner – Syndrom erfahren mlöchte, der kann bei Anne auf dem Blog:X – Mal anders sein  vorbei schauen. Conny und Anne haben nichts miteinander zu tun. Conny schrieb den Beitrag für wheelymum und Anne habe ich bei der Blogfamilie kennen gelernt. Durch sie lernte ich das Ullricht – Turner – Syndrom erst kennen. Ich mag ihren Blog sehr und deswegen, hier eine Leseempfehlung dazu.

 

Weitere Beitrage der Blogreihe findet ihr hier:

 

Eure

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wheelymum

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4 Kommentare

  1. Tine

    Danke für diesen interessanten Beitrag.

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  2. Lydiaswelt

    Für meine Kinder bin ich in erster Linie Mama, und dann noch ganz viel anderes. Ja, und irgendwann natürlich auch blind. Aber das ist für meine Kinder sowas von unwichtig.

    Antworten
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