Da ist es. 2025. Ein neues Buch mit vielen leeren Seiten die beschrieben werden möchten. Gefüllt mit schönen Erlebnissen und dem echten Leben. So dürfen auch Tränen, Trauer, Leid und Verzweiflung darin einen Platz haben. Niemand hat versprochen bekommen, dass das Leben einfach und nur rosig ist. Warum ich diesen Beitrag so negativ beginne?
Ich glaube das liegt an der Situation in der wir uns gerade befinden. In der ich mich befinde, Die Weihnachtsferien begannen mit dem letzten Schultag und der Tatsache, dass 2 Stunden später hier ein Magen Darm Virus einzog, der sich nach und nach auf alle Familienmitglieder verteilt hat. Zu Hl. Abend waren wir teilweise noch erschöpft, hatten das schlimmste aber überstanden. Doch nach meiner Coronaerkrankung kam ein Schub bei mir dazu und ich habe die meiste Zeit im Bett oder auf dem Sofa verbracht. Wie die gesamten Ferien über. Einen Ausflug zum Weihnachtszirkus habe ich unternommen, dort waren aber zu viele Rollstuhlfahrer und ich hatte einen Platz von dem ich kaum etwas sah. Wobei das stimmt nicht – ich sah wenig in der Manege aber ich sah die leuchtenden und strahlenden Kinderaugen.
Ohne Auto in das der Rollstuhl passt, konnte ich auch mit einem ausgeliehenen Auto nirgendwo mit hin. Denn hier könnte höchstens mein 15 Jahre alter Faltrollstuhl mitgenommen werden. Dieser bräuchte neue Reifen und ich kann darin nicht lange und gut sitzen. Gleichzeitig nagte das schlechte Gewissen an mir. Es sind Ferien und die Kinder haben so Schneeweh. “Alle meine Freunde sind im Winterurlaub, nur wir nicht”… Naja, mir ist durchaus bewusst, dass dies nicht ganz so stimmt, aber wenn ich länger körperlich angeschlagen bin, macht mir das immer auch psychisch zu schaffen. Die Jungs und der Mann bekommen ein Auto ausgeliehen und können so zu dritt zumindest an 2 Tagen Ausflüge machen. Ich wandere weiter zwischen Bett, Rollstuhl und Sofa hin und her. Gott sei Dank kommen im TV viele Filme und ich lese so viel, wie seit Jahren nicht mehr. Diese Zeit ist eine besondere Zeit. Ich ruhe mich aus und versuche das schlechte Gewissen zur Seite zu schieben. Mal gelingt das Besser, mal nicht ganz so gut.
So hatte ich auch nicht das Gefühl ins neue Jahr zu starten oder hier irgendetwas mit einer Initalzündung zu verändern. Wir sind den Verhältnissen entsprechend, gut hineingekommen aber nicht durchgestartet. Mit diesem Neujahrstag oder den folgenden ist nichts aus den letzten Jahren hinter mir geblieben. Ich nehme auch den Schub mit ins neue Jahr und muss weiter lernen damit umzugehen und alles dafür zu geben, dass sich der Zustand wieder verbessert und dann das annehmen, was im Vergleich zu davor nicht mehr möglich ist. Beim genauen Nachdenken durchstreifen mich die Gedanken, wir man überhaupt auf die Idee kommt in der kältesten und dunkelsten Jahreszeit neue Vorsätze umzusetzten. Aber bitte beginne, wenn das für dich genau JETZT der richtige Zeitpunkt ist.
Ich werde weiter den Lichterglanz bewundern, Wintersport im Tv schauen, lesen, Plätzchen essen und mit den Jungs spielen, so lange sie das noch möchten und diese Momente genießen. Dann sind das jetzt eben Ausruhtage zwischen den Jahren und zum Jahresanfang. Wer sagt denn, dass das schlecht sein muss? (Außer mein schlechtes Gewissen und die alten, falschen Glaubenssätze)
Schauen wir, was das Jahr 2025 bringt und wie es die leeren Seiten füllen wird. Sicherlich nicht nur mit negativem. Da bin ich mir sicher.