Lest ihr eigentlich (noch) Märchen?
Die Meinung über die Geschichten gehen sehr auseinander. Viele finden sie zu grausam oder zu gemein. Ich habe Märchen geliebt. Wenn ich an das Märchen von Schneeweißchen und Rosenrot denke, fühle ich mich sofort in meine Kindheit zurück versetzt.
Ich sehe mich auf der Eckbank meiner Oma sitzen. Der Duft von Streuselkuchen steigt mir in die Nase, denn dieser Stand dann immer auf dem Tisch. Donnerstag war Oma Tag. Und da gab es Hefekuchen. Und Märchen. Sie erzählte mir jedes Mal ein Märchen und ganz besonders oft ihr Lieblingsmärchen von Schneeweißchen und Rosenrot.
Als ich meine Ausbildung zur Erzieherin machte, hatten wir das Buch: Kinder brauchen Märchen und Merkmale eines Märchens ausführlich behandelt. Danach war ich mir sicher: Märchen sind Geschichten für Erwachsene, aber sie können Kindern helfen in eine Fantasiewelt zu tauchen und hier gute und böse ziemlich eindeutig unterscheiden.
Dann wurde ich Mama. Mein großer Sohn lehnte Märchen aber auch Disney filme völlig ab. Zu grausam, zu gefährlich, nein das war nichts für ihn.
Und ich wurde wieder Mama. Und dieses Kind liebt Märchen, Es kennt sie fast alle, wünscht sich Besuche im Märchengarten und spielt die Geschichten mit Figuren nach.
Ich habe gelernt, dass Märchen immer nur erzählt werden sollen, damit eigene Bilder im Kopf entstehen sollen. Das Januarwunder frage mich aber ganz gezielt auch nach Bilderbüchern oder Vorlesebüchern mit Bildern. So kam zu den Vorlesebüchern der Bildband In einem Land vor langer Zeit (Link zum Partnerprogramm)
von Prestel. Groß und mit Goldstruktur im Einband macht dieses Buch schon etwas her. Darin enthalten sind Geschichten und Märchen:
Die kleine Meerjungfrau
Hänsel und Gretel
Die Schöne und das Biest
Aschenputtel
Das Dschungelbuch
Der Nussknacker
Die Schatzinsel
Der Zauberer von Oz
Die Schneekönigin
Robin Hood
Schneewittchen
Alice im Wunderland
Jede Geschichte ein zum Beginn eine Doppelseite mit Titel und einer kurzen Beschreibung. Der Hauptbestandteil sind hier aber die detailreichen Bilder. Danach wird die Geschichte erzählt – nicht in der Originalsprache, sondern freundlicher und verständlicher – hier sind die Illustration an den Bildrändern. Die Geschichten selbst wurden auf 2 bis 3 Doppelseiten eingekürzt. Das ist manchmal eine echte Meisterleistung. An einigen Stellen wirkt es aber auch holprig. Doch beim Vorlesen stört das nur wenig und so lassen ich eben auch größere Geschichten wie die “Die Schatzinsel” schon jüngeren Kindern näher bringen.
Zum Schluss der Geschichte verbinden sich ein Bild auf einer Doppelseite mit den Texten.
Wir mögen es sehr. Wir lesen aber auch nicht jeden Tag eine Geschichte, sondern eine in mehreren Teilen oder über mehrere Tage immer wieder. Die Illustrationen unterscheiden sich in jeder Geschichte und sind sehr detailreich, so dass wir auch hier immer wieder etwas Neues entdecken können.
Eure
