Erste und letzte Male

In dieser Woche dachte ich ganz bewusst an viele letzte Male. Ich wusste nur von einem einigen Moment, dass dies der Moment ist, in dem etwas zum letzten Mal geschieht. Ansonsten waren es alles letzte Male, die ich vorher nicht kommen sah.

Ganz anders ist das bei den 1. Malen. Wir fiebern ihnen entgegen. Die ersten Male sind besonders. Bedeutungsvoll. Wir trauen uns etwas zum ersten Mal. Spüren zum ersten Mal das Baby im Bauch, schreiben zum ersten Mal etwas,… es gibt sogar Meilensteinkarten für diese ersten Male.

 

Bei den letzten Malen ist das ganz anders. Oft weiß man nicht, wann der letzte Paarabend ist bevor die Geburt los geht- ich wusste nicht, wann es war, dass ich meine Kinder zum letzten Mal stillte.

Ich weiß nicht, wann es das letzte Mal sein wird, dass ein Kind sich nachts zu mir schleicht. Die letzten Male sind oft einfach irgendwann da. Ohne dass es uns bewusst ist. Erst im Rückblick können wir sie erkennen, dann wenn sie schon eine Zeit lang vorbei sind. Es gibt letzte Male von denen wir wissen, dass sie auf uns zukommen werden. Doch der Zeitpunkt bleibt oft ungewiss.

Vieles kann das letzte Mal sein, ohne dass wir es wissen. Manchmal fällt es uns danach schlagartig ein, oder die Welt bricht zusammen und es ist nichts mehr wie früher. Manche letzte Male hätte ich gerne vorher gewusst, in der Hoffnung aus den Momenten noch mehr herauszuholen. Noch mehr mitzunehmen und sie intensiver aufzusaugen.

Bei manchen letzten Malen, bin ich froh, dass ich nicht den leisten Hauch einer Ahnung hatte, dass es gerade ein letztes Mal ist oder sein könnte. Und dann gibt es noch die letzten Male, bei denen sich erst mit der Zeit herausstellt, dass es ein letztes Mal war.

Es gibt dieses Gedicht über die letzten Male mit unseren Kindern:

Ab dem Moment, in dem Du Dein Baby in den Armen hältst,
wirst Du nie wieder so sein wie vorher.
Vielleicht sehnst Du Dich nach der Person, die Du früher warst,
als Du noch frei warst und Zeit hattest;
und es nichts Besonderes gab, das Dir Sorgen bereitet hat?

Du wirst Müdigkeit erleben, wie Du sie vorher nie gekannt hast,
und Tage werden auf Tage folgen, die alle genau gleich sind,
gefüllt mit Mahlzeiten und Bäuerchen machen,
Windeln wechseln und Weinen,
Quengeln und Kämpfen,
Mittagsschläfchen oder ausgefallenen Mittagsschläfchen.
Es kann Dir so vorkommen, wie ein niemals endender Kreislauf.

Aber vergiss nicht…
Für alles gibt es ein letztes Mal.
Es wird der Tag kommen, an dem Du Dein Baby zum allerletzten Mal fütterst.
Es wird irgendwann nach einem langen Tag auf Dir einschlafen –
und das wird das allerletzte Mal sein, dass Du es schlafend halten wirst.
Eines Tages wirst Du es auf Deiner Hüfte tragen,
es von dort auf den Boden setzen –
und es niemals auf diese Weise wieder hochnehmen.

Du wirst eines Abends seine Haare in der Wanne waschen
und ab diesem Tag, wird es allein baden wollen.
Es wird seine Hand in Deine legen, um die Straße zu überqueren,
und dann nie wieder danach greifen.
Es wird in der Mitte der Nacht in Dein Schlafzimmer schleichen, um sich an Dich zu kuscheln,
und es wird die letzte Nacht sein, in der Du je auf diese Art geweckt wurdest.
Eines Nachmittags wirst Du „Hoppe-Hoppe-Reiter“ singen
und all die Aktionen machen –
und dann nie wieder dieses Lied mit ihm spielen.

Es wird Dir am Schultor einen Abschiedskuss geben
und am nächsten Tag sagen, dass es ab jetzt alleine zur Schule geht.
Du wirst ein letztes Mal eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen
und zum letzten Mal das dreckige Gesichtchen waschen.
Eines Tages wird es mit ausgestreckten Armen in Deine Arme gelaufen kommen –
zum allerletzten Mal.

Die Sache ist, Du weißt noch nicht einmal, dass es das letzte Mal ist,
bis es keine weiteren Male gibt – und selbst dann
braucht es eine Weile, bis es Dir wirklich klar ist.

Also, so lange Du noch in diesen Zeiten lebst,
denk immer daran, es gibt nur eine begrenzte Zahl dieser Momente –
und wenn sie vorbei sind,
wirst Du Dich danach sehnen, wenigstens noch einen einzigen davon wieder zu erleben.
Für ein letztes Mal.

(Autor unbekannt)

 

Ich mag es sehr, denn es berührt einen so sehr und hilft manchmal auch durch schwierige Phasen.

 

Und dann gibt es letzte Male die ganz anders sind. Abschiede für immer. Vor einem Jahr musste ich mich von meiner Mama verabschieden. Ganz bewusst werden mir die letzten Male mit ihr. Und gleichzeitig aber auch die letzten Male in meinem Leben als ihre Tochter. Und doch hat sie mir wieder etwas gelehrt. Irgendwann ist alles das letzte Mal, manchmal weiß man es, ganz oft nicht. Aus diesem Grund versuche dein Leben so zu leben, dass es sich gut anfühlt.

 

 Was du erlebst, erleb es total, den für alles, alles gibt es ein Letztes Mal. 

 

Eure 

wheelymum

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