Bücherwoche: Natalie Dedreux über ihr Leben mit Trisomie 21

Zu sehen sind alle Cover der Bücher, die ich im Rahmen der Bücherwoche vorstellen werde

Der Oktober ist der Down Syndrome Awareness Month.

Wie passend, dass nun auch zur Frankfurter Buchmesse, endlich, möchte ich sagen, ein Buch von Natalie Dedreux mit dem Titel „Mein Leben ist doch cool!“ erschienen ist.

Natalie kenne ich schon eine ganze Weile, sie ist Aktivistin und gibt immer wieder Fortbildungen und Kurse – auch zum Thema leichter Sprache. Gerade hier in diesem Bereich ist sie eine echte Fachfrau. Doch Natalie macht noch so viel mehr. Sie ist die Frau, die Angela Merkel in der Wahlarena gefragt hat, warum Kinder mit Trisomie 21 auch noch kurz vor der Geburt abgetrieben werden dürfen.

Nicht erst seit diesem Tag kämpft sie gegen Spätabtreibungen und gegen die Bluttests zur Frühdiagnose. Für ihren Einsatz bekam sie bereits Preise.

 

Diese Frau hat etwas zu erzählen. Mit dem Buch haben wir nun endlich die Möglichkeit ihr zuzuhören. 

Ihren Gedanken, ihrem Leben und ihrem Blick auf die Welt. Natalie lebt und liebt Köln, Sie schreibt in leichter Sprache, in Zusammenarbeit mit Wenzel Rehbach, der das Buch illustriert und beim Schreiben assistiert hat, all das auf Papier nieder. Von Politik, übers Buchschreiben, zum Kölsch trinken und Karneval. All das hat Platz im Buch. Jedes Thema hat eine Seite. Sie singt gerne und hat ganz klare Meinungen. Zum Thema Bluttest schreibt sie: „Mir geht es darum, dass Menschen mit Down-Syndrom nicht abgetrieben werden sollen. Wichtig ist es, dass wir Menschen mit Down-Syndrom auch einen Wert haben. Das heißt auch, dass wir Menschen mit Down-Syndrom auf der Welt bleiben sollen.“

 

 

 

Aber hören wir Natalie zu, was sie zu sagen hat.

1) Magst du dich mit ein paar Worten beschreiben? Was ist das Coolste an dir?
Ja also ich bin eine Person, die halt cool ist und viel bekannt ist. Und ich bin auch gerne eine Person die verrückt ist. Und was hier noch an mir cool ist das ich mal live im Fernsehen war. Und was ich an mir cool ist das ich hier viel zu sehen bin und dass wir Menschen mit Down-Syndrom gesehen werden und auf uns geguckt wird, und damit es mehr auf uns mit geachtet wird. Damit wir auch mit dazu gehören und dass wir hier mehr mitbestimmen dürfen und auch mehr mit teilhaben dürfen.

2) Wann bist du auf die Idee gekommen ein Buch zu schreiben?
Ja es war so dass mich ein Buchverlag mich angefragt hat und mich gefragt haben mit möchtest du ein Buch schreiben, und da habe ich mal ja gesagt. Und dann war auch die Idee das es dazu gekommen ist ein Buch zu schrieben. Es ist so das der Wenzel meine Arbeitsassistenz war und dann hatten wir über die politische Themen recherchiert und so ist es zu einen Buch entstanden.

3) Wie entstand die Zusammenarbeit mit Wenzel? Gab es eine lustige Situation beim Buchschreiben?
Also die Zusammenarbeit war so das wir uns bei Zoom getroffen haben und dann die Text Arbeit zusammen gemacht haben. Ich habe auch texte geschrieben die lustig sind. Zum Beispiel das mit dem schlafen. Ich habe auch Texte geschrieben die ernst sind. Und denn Wezel kenne ich vom Ohrenkuss.

4) Was ist dein Lieblingskapitel im Buch?
Ja meine Lieblingskapitel sind der Bluttest auf Down-Syndrom, die Nazizeit, Inklusion, Leichte Sprache.
Und das sind dann so Sachen, die dürfen nicht unter gehen und auch nicht vergessen werden. Und deswegen ist es wichtig das man sich daran erinnert und das sowas nicht noch mal passiert.

5) Wie schaffst du das alles? (Aktivistin, du gibst Fortbildungen, Autorin, Frau, Freundin, ..)
Ja ich schaffe das es mir hier wichtig ist und dafür habe ich den Mut und die Kraft dafür das zeigt mir auch mehr Energie und auch den Einsatz dafür. Und nur so komme ich dann an meine Ziele. Also durch meinen Aktivismus schaffe ich viel das ich gegen den Bluttest auf Down-Syndrom und auch gegen die Kassenleistung bin. Weil es fühlt sich auch so an das man uns nicht haben will und das man uns mit einer Abtreibung töten möchte. Das fühlt sich nicht gut an.

6) Magst du noch was sagen?
Ja was ich noch sagen möchte ist das wir Menschen mit Down-Syndrom auch ein gutes Leben haben und lasst uns Leben wir tun nichts und lasst uns auf der Welt Leben. Und hört auf mit uns Abtreibungen zu machen, wir Menschen mit Down-Syndrom dürfen nicht unter gehen

 

Die Themen sind so vielfältig, wie unser Leben. Ich bin so glücklich darüber, diese Einblicke zu bekommen und danke Natalie so sehr dafür. Ihr Leben ist cool (und sie kennt so viele Menschen aus der Politik) und ich kann ihren Text nur unterstreichen – sie ist Künstlerin und Aktivistin. Sie ist großartig und möchte mit ihrem Buch gesehen und gehört werden.

Und genau das möchte ich auch. Lasst uns gegenseitig zuhören. Denn wir alle haben eine Meinung und etwas zu sagen.

 

Eure

 

wheelymum

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