Der Sonntag beginnt nach dem Ausflug am Samstag verhältnismäßig ruhig und spät. Nach einem kleinen Frühstück schreiben wir einen Tagesplan, denn es ist nicht der der 12. September, sondern auch der Sonntag bevor morgen die Schule und der Alltag wieder beginnen.
Dabei muss ich ehrlich gestehen, dass ich das Buch: Für immer wäre ja auch viel zu lang nach ca. 1/3 zur Seite gelegt habe. Laut Klappentext geht es um eine Familie, die gerade vom Vater verlassen wird und die Mutter mit Arbeit, pubertierenden Kindern und Haushalt auch noch um versucht um die Ehe zu kämpfen. Dabei stellt sie sich irgendwann die Frage, ob für immer nicht eigentlich doch viel zu lange wäre und sie neue Wege gehen sollte.
Ich kam gleich in die Geschichte von Ami und Lars hinein, denn der Schreibstil ist locker leicht. Im Prolog liest man über die Hochzeit und im 1. Satz des 1. Kapitels steht: „Lars verließ mich an einem späten Sonntag Nachmittag im Januar“ – plums bist du mitten drin als Leser. Doch irgendwie fesselte es mich nicht richtig und nach und nach kam mir zu viel Drama dazu. Also habe ich mich entschieden es nicht weiter zu lesen. Falls jemand Interesse daran hat, lasse ich es gerne weiterwandern.
Etwas einfach gelang es mir bei Sophie Kinsella: Erobere mich im Sturm. Das habe ich zumindest bis zum Ende gelesen. Ava trifft während eines Schreibworkshoops in Italien auf ihre große Liebe. Das Problem ist lediglich, dass sie keinen Namen kennt und auch eigentlich an ihrem Liebesroman schreiben möchte. Dort nennt sie ihn nur Dutch und auf dem Rückflug nach London sollen sie raus aus ihrer Blase und sich gegenseitig ihr echtes Ich vorstellen. Ava denkt, ihre große Liebe wäre ein Schreiner und würde Jean – Luc heißen, doch vom Freigeist und Handwerk ist Matt völlig entfernt. Er ist Erbe eines Familienunternehmens mit einer sehr dominaten Mutter und es stellt sich die Frage, ob Liebe alleine wirklich ausreicht. Ich mag die leichte und frischen Bücher von Kinsella, die auch gerne mit Klischees spielen. Doch dieses Buch ist auch mir etwas tu much. Ich habe es gelesen, gelacht und geschmunzelt, aber auch immer wieder die Augen verdreht, weil es mir einfach zu viel war. Ein Buch, für mich schön für den Sommer, zum abschalten. Ohne, dass es aber in bleibender Erinnerung bleiben wird.
Ganz anders als 99 Tage mit dir. Emma arbeitet in einer Bibliothek und kümmert sich um ihre Mama, die MS hat. Oft vermisst sie diese, weil die Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass Emma kaum noch etwas mit ihr unternehmen kann und auch die Pflege relativ viel Zeit in Anspruch nimmt. (sehr Klischeehaft, aber nun gut) Nathan ist abenteuerlustig und Fallschirmsprunglehrer. Die beiden haben jeweils einen Knoten in der Brust und treffen sich zufällig in der Brustsprechstunde. Da beide alleine da sind, bietet Nathan an, Emma zur Untersuchung zu begleiten und hält ihre Hand. Sie tut für ihn das Selbe. So lernen sich die beiden kennen und möchten von nun an, jeden Tag miteinander verbringen. Sie ermutigen sich gegenseitig und entdecken neue Facetten an sich selbst. Dabei kommen sie sich immer näher. Doch die eigene Endlichkeit schwingt immer mit. Nathan wird nur 27 Jahre alt werden, das weiß der Leser schon ziemlich von Beginn an. Mit diesem Blick verändert sich die ganze Geschichte. Nathans Tagebuchseiten begleiten einen immer wieder im Buch. Man erlebt die guten und schlechten Zeit mit, wird zu Tränen gerührt und spürt regelrecht wie die beiden versuchen ihren Platz im Leben zu finden. Eine absolute Lesensempfehlung von mir.
Solche Wochenenden sind besonders bei uns. Besondere Zeiten, erfordern besondere Maßnahmen und genau darum geht es doch immer wieder. Genau hinzuschauen, was gerade für die eigene Familie und deren Bedürfnisse passend und stimmig ist und wie man das am besten unterbringen kann. Hier lohnt sich kein vergleichen, kein bewerten, sondern nur das fokussieren auf sich selbst.
Eure