Ich sitze da und denke nach. Mein Sohn ist auf den Baum geklettert. Hätte ich es verbieten sollen? Denn im Notfall kann ich ihm nicht helfen. Ich beginne zu grübeln. Immer mehr spüre ich, wie ich in eine Spirale der Gedanken komme, in der eins zum anderen führt. Angst macht mich breit. Manchmal schaffe ich es, kurz inne zu halten und nachzudenken. Bin ich alleine mit ihm, oder könnte ich im Notfall, falls er eintreten sollte, jemanden um Hilfe bitten? Ist diese Angst gerade real oder sind es nur die Gedanken oder Prägungen. Denn das spüre ich auch recht häufig. Sobald die Angst leitet kann Leiden entstehen. Soll ich es verbieten, weil es sein könnte, dass….?
Nein. Ich muss zwischen Gedanken abwägen und rational entscheiden.
Zu diesen Gedanken haben Jeannine Mik & Sandra Teml-Jetter das Buch Keine Angst, Mama!: Wie Eltern Ängste und Sorgen überwinden und Kinder selbstbewusst begleiten – Mit zahlreichen Übungen und Soforthilfen* (Link zum Partnerprogramm*) geschrieben.
Es geht genau darum: Woher kommen die üblichen Ängste und Sorgen von Eltern und wie beeinflussen sie unsere Erziehung unserer Kinder. Diese und weitere Fragen, versuchen die Autorinnen zu beantworten. Dabei geben sie dem Leser einen Einblick in die eigenen Beweggründe und Hilfestellungen wie man die eigenen Ängste nicht auf die Kinder überträgt.
Dazu gibt es 3 Kapitel, die inhaltlich sehr umfangreich sind. Es ist aber kein Buch zum erschlagen, sondern eines welches uns mitnimmt und uns einlädt uns selbst zu hinterfragen. Es geht nicht um gut oder schlecht, denn es wird auch zunächst aus eigenen Erfahrungen, Erlebnissen und Beispielen geredet. Diese Beispiele haben mich abgeholt und mitgenommen. Natürlich war es an der ein oder anderen Stellen etwas überzeichnet, doch der rote Faden war nun klar. Es geht nicht drum, dass wir Übung A machen und morgen ist alles anders. Sondern es ist, wie ihr vielleicht schon befürchtet habt, so gedacht, dass sich grundlegend etwas verändert. Und dazu braucht man nun mal Ausdauer und auch Motivation. Die Motivation kommt aber, beim tun – so war es zumindest bei mir. So ist es erstmal keine leichte Aufgabe Glaubenssätze und erlerntes zu hinterfragen und zu analysieren, doch wird man beim Lesen immer wieder motiviert am Ball zu bleiben.
Gerade die Stellen, bei denen ich mich etwas ertappt fühlte, sind die an denen ich arbeiten muss. Gleichzeitig gibt es etwas Sicherheit, wenn man das Gefühl hat: Oh diese Situation wird im Buch beschrieben, dann kann ich damit ja gar nicht alleine sein.
Genau dieses am Ball bleiben zeigt sich auch im Buch. Viele Dinge wiederholen sich, das hat aber den Vorteil, dass man das Buch nicht zwingend von Anfang bis zum Ende lesen muss, sondern sich auch punktuell Themen heraus suchen kann, die einen gerade ansprechen. Es ersetzt keine Therapie, ist aber auf jeden Fall gut, um sich selbst einmal mit seinen Ängsten auseinander zu setzten.
Denn wenn ich ehrlich bin und mir überlege, was gebe ich meinen Kindern mit. Mutig zu sein und offen zu bleiben. Angst ist kein schlechtes Gefühl, sie kann uns schützen. Aber dennoch darf sie nicht alles bestimmen. Junior hat hier ja auch eine ganz eigene Strategie, diese habe ich euch schon mal aufgeschrieben. Ich denke genau das ist der richtige Weg. Angst nicht zu verteufeln, aber auch nicht alles bestimmen zu lassen.
Eure