Durch die Frühgeburt und den durchaus schweren Start vom Januarwunder, war es fast vorherzusehen, dass er noch nicht mit 6 Monaten bereit sein wird, für die erste Nahrung außer Muttermilch. Mit einem halben Jahr beginnen viele Familien damit dem Baby auch einen Brei oder ein nach dem Breifrei Konzept, ein erstes Stück Essen in die Hand zu geben. Manche Kinder sind hier – wie bei allem – etwas früher dabei und andere etwas später. Unser Januarwunder hatte zu diesem Zeitpunkt zwar das erste leise Interesse an Lebensmitteln und war an der Tischsituation interessiert. Aber viel mehr auch noch nicht. Erst mit ca. 9 Monaten kamen bei ihm die klassischen Beikostanzeichen wie:
- Der Zungenstoßreflex ist verschwunden, Nahrungsmittel werden nicht gleich wieder mit der Zunge aus dem Mund geschoben.
- Das Baby kann mit wenig Unterstützung aufrecht sitzen und hat eine gute Kopfkontrolle.
- Das Baby kann selbständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken.
- Es kann Sättigung durch Ablehnung der angebotenen Nahrung anzeigen.
Und so begannen wir ganz langsam und am Anfang war es, genau wie es in dem Buch das Das breifrei!-Kochbuch: So schmeckt es dem Baby und der ganzen Familie* (Link zum Partnerprogramm) von Loretta Stern und Anja Gaca steht: Erwarten sie am Anfang gar nichts. Es wurde kurz geleckt und dann versucht das Essen in den Händen hin und her zu geben, zu zermatschen. Ab und zu landete ein kleines Fitzelchen im Mund. Brei verweigerte er zu diesem Zeitpunkt komplett.
Probleme bei der Beikost
Ich dachte an die Anfangszeit von Junior mit dem Essen – der alles verschlang. Kurzzeitig machte ich mir ein paar Gedanken, dass das Januarwunder so große Probleme hatte, das Essen zu schlucken. Gefühlt kaute er an einem Reiskorn 200 x. Vor dem Verschlucken machte ich mir keine großen Gedanken, dafür die Menschen um uns herum. Das wichtige hierbei ist, dass die Kinder sich das Lebensmittel selbst in den Mund schieben können. Denn der Würgereflex liegt bei Säuglingen noch weit vorne auf der Zunge. Und so werden Stücke, mit denen die Kinder noch nicht umgehen können, wieder ausgespuckt. Der große Bruder beobachtet das ganze sehr genau und sagt:” Oh, das ist zu viel, Achtung gleich spuckt er wieder.” Und so haben wir einige Wochen damit verbracht ganz viel Essen anzubieten, auszuprobieren um dann am Ende als Hauptmahlzeit eine Stillmahlzeit einzunehmen. Denn die Bei – Kost ist eine Zusatzkost zur Stillmahlzeit – zu Beginn ersetzt sie diese noch nicht. Bei manchen geht es schneller und ander Kinder brauchen länger. Unser JAnuarwunder brauchte sehr lange.
Geduld – und ein paar Tricks für Elternnerven
Mit viel Geduld und dem ausprobieren, wurde es von einem auf den anderen Tag mehr. Er isst glücklich beinahe alles was auf den Tisch kommt und veranstaltet dabei mit großer Freude ein herrliches durcheinander. Das war auch der Grund, warum wir unseren geliebten Tripp Trapp* vorerst weggestellt haben und das Januarwunder aktuell in dem günstigen Kinderstuhl mit Tablett* vom Möbelschweden futtert. Es lässt sich einfach leichter und schneller reinigen. Wir verzichten bei ihm auf einen Teller, denn dieser wurde vor lauter Freude einfach durch die Küche geworfen – je bunter je lieber und ganz gleich ob mit oder ohne Nahrungsmitteln darauf. Heruntergefallenes Essen wie Reis, Hirse, Nudeln usw. versuche ich liegen zu lassen, damit sie antrocknen können und danach können sie einfach zusammen gekehrt oder aufgesaugt werden.
Aber was koche ich nun, oder was reiche ich ihm an?
Einfach alles, was wir auch essen. Mit ein paar kleinen Ausnahmen:
- rohe Eier wegen der Salmonellengefahr (gibt es hier allgemein nicht)
- Honig wegen Botulismusgefahr
- Salz – ich koche Nudeln im Salzwasser, das isst er auch, aber ansonsten ist sein Essen nicht gesalzen.
- Zuckerzusätze & Süßigkeiten
Und wenn mir einmal gar nichts einfällt, was ich kochen könnte, dann gibt es ein leckeres Rezept aus dem oben genanten Buch. Denn darin sind neben einer kleinen Einführung, in das Thema ganz viele Rezepte: Von Frühstücksideen ,über Snacks, zu Saucen, Teige, Beilagen und zur Wochenendküche. Ein leckeres Rezeptbuch für groß und klein. Unser Januarwunder hat vor 4 Wochen noch an einem gedämpften Apfel geschleckt, Kartoffeln zermanscht und Rührei in den Fingern zerdrückt. Heute morgen hat er zum Früchstück: eine halbe Scheibe Brot mit Frischkäse, eine halbe Banane, eine halbe Birne und ein halbes Gläschen Pflaumenbrei verdrückt.
Es kommt alles. Zu seiner Zeit
Ob richtig oder falsch, ich denke diese Frage stellt sich nicht. Jede Familie geht ihren eigenen Weg. Einen Weg der vom Kind vorgegeben wird und zu der eigenen Familie passen muss.
Wie war das bei euch?
Eure
Wir machen auch blw. Allerdings gebe ich bisher nur gemüse bissl Obst und kartoffel. Das Salz Ding macht mir etwas Sorge, denn selbst im konventionellen Brot ist ja Salz. Daher gebe ich bisher nur unverarbeitetes. Was meinst du dazu?
Liebe Nadine,
ich habe auch erst später normales Brot gegeben und vorher selbst Brot für ihn gebacken. Ohne Zucker und Salz. Und das ganze dann Scheibenweise eingefroren. Damit sind wir dann lange hin gekommen.