Im Inklusionsdschungel

Vor etwas mehr als einem Monat waren zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderungen viele Online – Veranstaltungen. Hier haben sich Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen online getroffen, besprochen, überlegt, sich ausgetauscht auch wieder festgestellt, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Das völlig unzureichende Barrierefreiheitsstärkungsgesetz hat das gerade wieder gezeigt.

Ich bin ehrlich zu euch – ich mag keine Ausreden mehr hören wie:

„Das kostet aber alles Geld“

„Inklusion muss in den Köpfen anfangen“

„Wir dürfen die Menschen nicht überfordern“

 

Wie soll Inklusion denn in den Köpfen anfangen, wenn wir Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen nicht sichtbar sind. Wir kaufen für den Kindergarten mit Stufen, Bücher in denen ein Kind im Rollstuhl sitzt, damit die Gruppe sieht, es gibt auch solche Kinder.

Dabei könnte man auch einfach einen barrierefreien Zugang schaffen und Kinder mit und ohne Behinderung miteinander spielen lassen. (Ich finde Bilderbücher mit Vielfalt super gut und wichtig, aber es ersetzt einfach nicht die Lebenswelt)

 

Natürlich braucht es mehr als eine Rampe: Mehr Personal und auch eine andere Ausstattung. Aber das wir immer noch exkludieren anstelle von – Wir denken, planen und handeln von Beginn an inklusive – das ist beschämend für ein Land wie Deutschland.

Auf einer dieser Veranstaltungen hat ein Mann gesprochen, der in einer Behindertenwerkstat gearbeitet hat. In seinem Bundesland verdienen die Mitarbeiter*innen als Stundenlohn 1,35 Euro.

Mir fehlen dazu die Worte.

 

Es gab noch mehr solcher Schlagworte und Impulse. Klar ist, dass Inklusion und Teilhabe eine Gesellschaftliche Aufgabe ist. Wir befinden uns in einem Dschungel. Und manchmal sehe ich den Weg nicht mehr. Ich kann es auch nachvollziehen, wenn man sich damit nicht bis ins Detail auseinandersetzen kann, einfach weil es zu viel ist. Denn das ist es auch für uns Menschen mit Behinderungen. Zu viel. Und dennoch ist leise sein, einfach keine Option. Aus diesem Grund bitte ich euch – hört uns zu. Teilt unsere Inhalte und steht, sitzt und tanzt an unserer Seite. Manchmal hilft auch lachen. Ich finde mit Humor, kann man einiges besser und leichter verstehen. So freue ich mich total, dass das Improvisationstheater zum Abschluss, der einen Onlinesitzung, eine kleine Zusammenfassung unserer Inhalte gemacht hat. Bitte schaut es euch an, teilt es und verbreitet es in die Welt:

 

ca. ab 1:10 Min mit Erklärung Stückbeginn bei 2:30

 

 

Danke an Q – Rage

und an meine Twitter – Timeline, die Bearbeitung des Videos für eine bessere Tonqualität unterstützt haben.

 

 

Eure

wheelymum

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1 Kommentar

  1. Malu

    Das ist einfach nur großartig, auch wenn ich zugeben muss, dass ich zu beginn, etwas erschrocken bin. Aber das durchhalten lohnt sich.

    Malu

    Antworten

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