Eltern mit Behinderungen: Jetzt sind die großen Kinder und Jugendliche dran – eine neue Studie braucht euch

Eltern mit Behinderungen

In Wheelymum steckt das Wort Mum. In der Blogreihe Eltern mit Behinderung, das Wort Eltern… wäre ich keine Mama, hätte ich meine Behinderung trotzdem, doch meine Schwerpunkte wären vielleicht ein paar andere. Meine Söhne haben mich zur Mama gemacht. Bei uns dreht sich also alles um unsere Konstellation der Familie, eine von unzählig möglichen. Ich bin die Mama meiner Kinder. Ich habe eine Behinderung. Also haben meine Kinder eine Mama mit Behinderung. Im großen Teil unseres Alltags, spielt das keine zentrale Rolle. Aber dennoch ist es eine Besonderheit. Eine große Angst der Gesellschaft ist es bei diesem Thema, dass Kinder von Eltern mit Behinderungen nicht richtig versorgt werden, oder aber die Kinder ihre Eltern pflegen müssen. Das gibt es ja, aber es ist nicht die Regel.

In der Vergangenheit gab es mehrfach Studien, in denen Kinder und Jugendliche gefragt wurden, wie oft sie kranke oder behinderte Eltern, Geschwister und Großeltern im Haushalt unterstützen. Das sollte dazu dienen, die Situation von Pflegenden Kindern und Jugendlichen („Young Carers“) zu verbessern. Leider wurde mit den Ergebnissen in der Öffentlichkeit oftmals undifferenziert umgegangen. Am Ende stand nicht selten der allgemeine Vorwurf, Kinder „behinderter Eltern“ würden ihre Eltern zu sehr unterstützen müssen und würde generell zu viel Verantwortung übernehmen.

 

 

Aus dem Bundesverband für chronisch Kranke und behinderte Eltern, darf ich folgendes zitieren:

Wir treten als Selbstvertretungsverband behinderter und chronisch kranker Eltern seit 22 Jahren dafür ein, dass unsere Kinder nicht als Assistenzkräfte missbraucht werden und haben aktiv für Elternassistenz gestritten. Mit langem Atem und viel Unterstützung anderer Akteure haben wir dafür gesorgt, dass kein Kind mehr in die Rolle eines Elternteil geraten muss, wenn wir Elternassistenz nutzen und Ämter und Behörden die neuen gesetzlichen Regelungen auch umsetzen.“

 

Jetzt gibt es wieder eine neue Studie. Diese soll herausfinden ob Jugendliche in ihrer Berufswahl eingeschränkt sind, wenn sie Familienmitglieder pflegen. Im Rahmen dieser Studie möchte man auch die Kinder im alter von 16 – 30 Jahren von Eltern mit Behinderungen befragen.

Falls ihr, oder eure Kinder euch hier angesprochen fühlt, dann würde ich mich sehr freuen, wenn ihr daran teilnehmen würdet. Die Studie wurde vom BMFSFJ in Auftrag gegegben und hat damit auch eine gewisse Relevanz.

 

Was jetzt aber noch wichtig ist, auch im Bezug auf das Thema Elternassistenz, könnt ihr hier im Kommentar von Kerstin Blochberger nachlesen:

Auch wenn die Fragen nur bedingt die Situation von Familien mit Elternassistenz widerspiegeln, haben wir dieses Mal die Möglichkeit, dass unsere Töchter und Söhne darstellen können, ob und wie viel sie unterstützen mussten. Oder wenig sie ihre Eltern gepflegt haben, gerade weil Elternassistenz oder andere Assistenz ausreichend vorhanden war.

Wenn Elternassistenz aufgrund der damals geltenden Einkommensgrenzen für euch noch nicht möglich war, haben eure Töchter und Söhne die Möglichkeit, das am Ende im Feld „Was wir noch wissen sollten“ zu notieren und diesen damaligen Mangel auch zu benennen.

Und sie können auch dort beschreiben, wenn sie z. B. öfter mit euch einkaufen waren, als andere Kinder in dem Alter, ihr dafür z. B. aber mit der Assistenz öfter ihr Zimmer habt putzen lassen. So kann differenzierter dargestellt werden, wie das Leben in unseren Familien funktioniert, ohne dass die Kinder zu sehr in die Verantwortung genommen werden müssen.

Wir möchten euch deshalb bitten, eure Töchter und Söhne (zwischen 16 und 30 Jahren) zu motivieren, an der Befragung teilzunehmen. Ggf. habt ihr dabei auch die Möglichkeit, über damaligen Situationen zu sprechen. Und ihr könnt auch darüber reden, dass wir mit unserem Engagement im bbe e. V. dafür gesorgt haben, dass es viel mehr Kinder heute einfacher haben, als das vor 10 oder 15 Jahren noch die Realität war.

In diesem Sinn freue ich mich auch über Rückmeldungen, auch und gerade dann, wenn eure Töchter und Söhne mit den Fragen oder Formulierungen Probleme haben. Da die Studie auch für zu pflegende Geschwisterkinder oder Großeltern angelegt ist, treffen nicht alle Fragen auf unsere Situation zu. Dass kann dann in die Auswertung der Studie einfließen, bei der wir uns ebenfalls engagiert einbringen werden.“

 

Hier geht es zur Online-Kurzbefragung

https://surveys.ramboll.com/LinkCollector?key=KTSNH53EJJ15 

Ich würde mich freuen, wenn ihr uns helft diese Studie zu verbreiten und an die passenden Personen herantragen würdet. Gerne könnt ihr teilnehmen, liken und teilen.

 

 

Eure

wheelymum

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