Das gemütliche Stockbrot – oder doch ganz anders

Um einem Tag etwas besonders zu geben, braucht es manchmal gar nicht viel. Bei uns ist das Stockbrot total beliebt. Teig vorbereiten ein Feuer entzünden und dann gemütlich davor sitzen und Den Teig auf einen Stock aufdrehen und ihn über die Flamme halten. Ab uns an den Stock drehen und dabei erzählen.

Ich höre mich selbst lachen und freue mich darüber. Denn ganz ehrlich, bei uns verläuft Stockbrot machen seltenst so harmonisch. Zuerst weint ein Kind, weil es klebrige Hände hat, den Teig aber unbedingt selbst um den Stock wickeln machte. Nach ungefähr 15 Sekunden hat das erste Kind keine Lust mehr, den Stab über das Feuer zu halten. Nach weiteren 10 Sekunden das zweite Kind ebenso wenig. Es wird versucht Halterungen dafür zu bauen. Halterungen die meistens alles machen, aber nicht halten und man muss versuchen das Brot vor den Flammen zu retten.

Gleichzeitig wachsen mir, wie durch Zauberhand weitere Arme und ich fühle mich wie ein Oktopus, damit ich alle Stöcke gleichzeitig halten kann. Eine Hand für ein Getränk am Feuer habe ich schon lange nicht mehr frei. Es steht neben mir. Ebenso der restliche Teig.

Dazwischen höre ich immer wieder Rufe:

Nicht so nah ans Feuer. Achtung, bitte nicht rennen

Kurz darauf sehe wie der Herzmann das Januarwunder gerade noch zurückzieht, weil es nachschauen wollte was genau im Feuer da so hell ist. Ich hänge kurz meinen Gedanken und meiner Bullerbü Vorstellung nach, während das eine Brot bereits zu dunkel wird. Natürlich nur auf der einen Seite, die andere ist fast noch ganz roh. Also drehe ich weiter, während wir gleichzeitig mit ganzem Körper und Rollstuhleinsatz das Feuer vor den Kindern beschützen, oder war es doch anders herum?

Wann ist das Brot endlich fertig klingt es in meinen Ohren, während ich nur denke, dass ich mich das auch frage, denn eigentlich hätte ich mittlerweile durchaus Durst. Um die Zeit zu überbrücken überlegen sich die Kinder Ball zu spielen. Am liebsten Natürlich direkt hinter mit. Fußball oder Handball oder ganz egal, Hauptsache jetzt. Denn jetzt ist der ideale Zeitpunkt dazu, der Ball hat so traurig: Spiel mit mir gerufen. Nachdem er die letzten Tage und vielleicht sogar schon Woche einfach links liegen gelassen wurde.

Kurz bevor aus dem Ball ein Feuerball wird, ist die erste Ladung Stockbrot fertig. Noch bevor diese leer gegessen wurde – aber Vorsicht heiß, und ich einen Schluck des warmes Trinkens nehme, bekomme ich die Teigschüssel gebracht, denn von einem Stockbrot wird ja niemand satt.

 

 

* Es läuft nicht immer alles so wie wir uns das vorstellen. Die Frage ist nur, muss es so laufen oder kann der Abend nicht auch so ganz gemütlich werden. Und vielleicht sind es diese Momente, die wir uns später einmal zurück wünschen oder zumindest mit einem Lächeln zurück denken. Und das ist dann mehr Bullerbü als es heute sein könnte.

wheelymum

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