Passend zur Frankfurter Buchmesse, auf die ich in diesem Jahr gerne noch einmal verzichte, möchte ich in dieser Woche einige Bücher mit euch teilen, die ich in den letzten Wochen und Monaten gelesen habe. Heute geht es um unsere Rolle als Frau und oder Mutter, auch die Bücher natürlich auch von Männern gelesen werden können. 😉
Du bist größer als deine Selbstzweifel*
Das kennen wir doch alle oder? Auf der einen Seite sitzt der kleine Engel auf der Schulter auf der anderen der Teufel. Aber was genau sind denn diese Selbstzweifel, wo liegen sie verborgen? Gibt es auch positive Zweifel? Und können wir selbst etwas tun?
Ist es nicht ganz oft die Angst vor der Veränderung oder dem Unbekannten?
„Wer viel zweifelt, der wäre gerne sicher. Doch wer immer sicher sein will, wird zwangsläufig unsicher.“
aus: Du bist größer als deine Selbstzweifel.
In dem Buch wird deutlich, was die eigentlichen Verursacher unserer Selbstzweifel sind, von den Glaubenssätzen der Kindheit, wie wir uns selbst sehen, was uns schwer fällt, wenn wir uns auf Neues einlassen möchten aber auch ganz viele mögliche Schutzmechanismen vor Verletzungen werden aufgezeigt. Das war bei mir ein Treffer ins Schwarze. Genau mein Ansatz um bei mir mit mir zu arbeiten und zu überdenken wie ich mich manchmal in mein Schneckenhaus zurück ziehe und dann die Zweifel wieder nagen. Einen großen Teil des Buches nimmt das Thema Achtsamkeit in Anspruch. Als ich das sah, dachte ich: Ohn nein, nicht schon wieder. Doch hier wird Achtsamkeit als Schlüssel zur Zufriedenheit dargestellt und danach verschiedene Elemente wie Sicherheit, Verbundenheit, Kommunikation, Berührung, Fehler machen und Akzepten verknüpft. Zwischen Fachwissen, praktischen Übungen und Fallbeispielen kann hier mit Sicherheit jeder etwas für sich heraus ziehen. Dann auch das wird klar: Selbstverantwortung macht stark.
Dieses Mindset haben viele der Frauen aus dem Buch: Mama, mutig, mittendrin*
Das soll nicht bedeuten, dass sie keine Selbstzweifel haben, aber alleine der Titel Mama, mutig, mittendrin suggeriert, dass diese Frauen für sich, ihre Familie und auch für andere Frauen einstehen. Es ist ein Mutmachbuch mit ganz viel Liebe, Solidarität, Unterstützung und unterschiedlichen Wegen.
Es gibt nicht den einen Weg, sondern nur den eigenen, ist der Leitsatz des Buches
Das Konzept des Buches finde ich unheimlich spannend, denn es beginnt mit einem Brief an das schwangere Ich, und dem Kapitel Mama werden. Danach wird eine kurze Bilanz gezogen, wie es ist Mama zu sein. Im nächsten Kapitel regt sich alles um den Mama Support, und in Kapitel 4 darum, dass alle so viel mehr sind als „nur“ Mama.
Komm mit ins Land der unbekannten Möglichkeiten.
aus: Mama, mutig, mittendrin.
Im letzten Kapitel dreht sich alles um die Mama @work. Jedoch schreibt nicht Corinna Mamok alle Geschichten, sondern sie verbindet die gesammelten Lebensgeschichten von so vielen unterschiedlichen Frauen, Mamas und Familientypen im Reportagen oder Interviewstil. Einige davon kennt ihr bestimmt aus Social Media, andere sind vollkommen neue Gesichter. Und wo wir gerade dabei sind, dieses Buch aus dem Knesebeck Verlag würde für mich auch als Bildband durchgehen. Die Fotos sind so aus dem Leben gegriffen, voller Liebe, Lachen, Zuwendung und einfach nur hach… ich kann mich kaum daran statt sehen. Doch es ist eben noch so viel mehr: von Großfamilie, über Alleinerziehende, Selbständige zu Künstlern, über Veränderung, Zusammenhalt, Netzwerke; Vereinbarkeit und noch so viel mehr. Eine klitzekleine Anmerkung von mir, denn was mir tatsächlich noch gefehlt hat, war eine Mama mit einer Behinderung. Das ist ein Punkt der mir fehlt, aber dennoch ist dieses Buch ein Schatz. Dadurch habe ich auch meine Social Media Kanäle noch etwas bunter und vielfältiger gemacht
„Muttersein ist bunt, genieße es!“
aus: Mama, mutig, mittendrin
Im nächsten Buch – ebenfalls vom Knesebeck Verlag, geht es jetzt aber um die Vereinbarkeit von Familien.
Zwischen Laptop und Legosteinen*
Ich habe das Buch zu den Mutterbüchern gesteckt, aber es ist definitiv eins für alle Familienmitglieder. Denn Vereinbarkeit zwischen Job und Familie geht eben nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Welche Schwierigkeiten es gibt, muss man euch nicht extra nochmal aufzählen, das wisst ihr alle selbst zu genüge. Aber was kann ich tun? Was kann die Familie tun? Zu Beginn gibt es einen kleinen Exkurs Richtung Mental Load – damit das Ganze eine gute Grundlage bekommt und auch die Frage, wie die Arbeiten verteilt sind und das Ungleichgewicht gesehen wird. Es wird ein Familienrat empfohlen und Life hacks geteilt. Was wäre gut, von Seiten des Arbeitgebers, welche Modelle fallen unter New Work?
Das Familien mit Kindern die nicht in der Betretung sind arbeiten können, hat Corona gezeigt, Es hat uns aber auch aufgezeigt wie sehr das an die Grenzen der Belastbarkeit geht – und darüber hinaus. So gibt es ein eigenes Kapitel für Betreuungsmodelle außerhalb der Kita und ein Kapitel für die Betreuung der Schulkinder. Auch hier wird immer wieder klar, dass es darum geht – Verbündete zu finden.
Am Ende dreht sich alles um Self – Care -. Me Time und Paarzeit. Auch dieses Buch ist so schön aufgemacht und enthält wirklich viele praktische Tipps. Dabei knüpft es teilweise sogar wieder an das erste Buch mit den Selbstzweifeln an. Es hilft zu Erkennen, welches die größten Stressfaktoren im Alltag sind. Jedoch ist es ein Buch, das sich in erster Linie an Frauen mit Büroarbeit oder Selbständigkeit richtet. Jedoch ist es schon beim Thema delegieren so, dass man sich hier das ein oder andere abschauen könnte.
Das Letzte Buch ist ein ganz besonders Buch. In It’s okay not to be okay*
schreiben 31 ganz unterschiedliche Persönlichkeiten über ihre Leben mit ihren ganz persönlichen Geschichten. Es geht um die psychische Gesundheit und diese Menschen teilen ihre ganz eigene mit uns. Dabei gilt der Leitsatz, es ist okay, auch wenn vieles nicht so läuft wie es die gesellschaftlichen Normen einem suggerieren. Die Texte sind offen, ehrlich, gehen unter die Haut, bewegen, berühren und lassen einen selbst manchmal nachdenklich zurück. Gleichzeitig geben sie einem aber auch Mut und Zuspruch und das so wichtige Gefühl: Du bist nicht alleine und ok, so wie du bist.