Arztbesuch, ganz einfach oder doch nicht?

Junior mit einer Mullwiundel als Mundschutz und dem Stetoskop, das er sich vors Auge hält. DAs Bild ist nur ein Auschnitt der rechten Öberkorperhälfte und des Kopfes

Ein Arztbesuch ist nicht gleich Arztbesuch. Dabei steckt hier doch so viel mehr dahinter. Es ist manchmal ja schon eine Herausforderung eine Praxis zu finden. Doch auch danach geht es erst richtig los. Ich kenne meine meisten behandelnden Ärzt:innen mittlerweile persönlich und auch sie mich. Doch ein Termin völlig ohne Vertrauen, das ist schwierig.

Corona hat diese Lage natürlich nicht unbedingt verbessert. Ein Bericht der Barmer hat herausgefunden dass die eigentliche Behandlung schon in der Kommunikation mit dem Arzt auswirkt. Bereits an diesem Punkt fällt das Kind oft schon in den Brunnen.

Denn während die Patienten erklären oder auch verschweigen was ihnen weh tut, was sie bedrückt oder auch welche Fragen sie haben, muss der Arzt dokumentieren, überlegen und vieles mehr. Laut dem Ärztereport dauert ein durchschnittliches Arztgespräch acht Minuten und oft ist das schlichtweg zu wenig um eine vertrauensvolle Verbindung zum Mediziner:in aufzubauen.

Das Fachpersonal ist auf seine Erfahrung und auch Intuition angewiesen und wenn es hier manchmal nicht passt, kann das Auswirkungen für die Patienten habe. Gerade wenn verschiedene Medizinische Fachbereiche miteinander verknüpft werden müssen, ist es für uns Patienten nicht immer einfach. Aufgrund von Zeitmangel und auch allgemeiner Ressourcenknappheit ist der Austausch zwischen den Fachbereichen oft nicht ausreichend genug. Vieles fällt hier auf die Patienten zurück. Und schließlich geht auch auch um unsere Gesundheit oder Krankheit und wir müssen mit reden. Genau aus diesen Gründen ist eine gute und wertschätzende Kommunikation und eine Vertrauensbasis unerlässlich. Es kommt nicht nur darauf an, was gesagt wird sondern auch auf das wie. Das ist nicht einseitig, sondern auch wir können etwas tun. Im Aktionsbündnis Patientensicherheit gibt es Tipps, die ich mittlerweile alle umsetzte. Darunter sind:

  • Fragen, Unklarheiten und alles wichtige auf einem Zettel notieren.
  • Medikamentenplan aktuell halten und mit zu den einzelnen Fachärzten nehmen. Auch mit vermerken, welche Nahrungsergänzungsmittel oder frei verkäuflichen Mittel man gerade zu sich nimmt.
  • Untersuchungsergebnis und Behandlungsvorschläge immer genau erklären lassen. Ich lasse sie mir auch ausdrucken und mitgeben. Lese gerne zu Hause nochmal nach und notiere dann mögliche Fragen wieder für Punkt 1 der Liste
  • Genaue Nachfrage nach möglichen Nebenwirkungen oder Risiken und auch ob sich diese Medikamente mit den anderen vertragen oder ab man hier etwas ändern muss.
  • Zum Abschluss selbst nochmal die Hinweise und Empfehlungen wiederholen mit eigenen Worten, denn hier können bereits Missverständnisse enttarnt werden.

Wie ist das bei euch?

Habt ihr noch Tipps?

Eure

wheelymum

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3 Kommentare

  1. Annina

    Leider aber auch “normal” bei Arztbesuchen…man bringt Beschwerden, Medikamentenplan,Blutbild,Krankheitsgeschichte sogar schon vorher per Mail, ruft an erwähnt Besonderheiten wie z.B. notwendige Begleitperson und dann kommt beim Arztbesuch:” Hatten wir keine Zeit zu gucken…was glauben denn Sie?”.

    Alles schon oft erlebt und erzählt bekommen.

    Antworten
    1. wheelymum (Beitrag Autor)

      Puh, Das wäre für mich ein Grund den Arzt zu wechseln. Auch wenn das nicht so einfach ist.

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      1. Annina

        Also ich habe das bei so einem Erlebnis immer getan. Einmal Neurologin, einmal Nephrologie, einmal Gefäßspezialist.

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