Wie ich von meiner Schwangerschaft erzählte #ichhabesgesagt

geschrieben am 5 Jan 2015

 

Am 2. Januar vor 3 Jahren, haben wir erfahren, dass ich schwanger bin. Ein guter Anlass um bei der Blogparade von Terrorpüppi mitzumachen. Unter #ichhabesgesagt möchte sie wissen, wie wir von unserer Schwangerschaft erzählt haben.

Zum Zeitpunkt meiner Schwangerschaft, rechnete niemand damit, dass ich tatsächlich schwanger werden könnte. Weder mein Neurologe, noch meine Frauenärztin, hätten das gedacht. Dazu kam, dass meine Periode sehr unregelmäßig war und so eine Zeitrechnung auch schwierig war.  4 Wochen vor dem positven Schwangerschaftstest, lag ich weinend und schluchzend im Bett, da die Nachbarin mir in diesem Tag von ihrer 3 Schwangerschaft berichtet hat. 2 Tage vorher hat eine gute Freundin ihre erste Tochter zur Welt gebracht. Ich freute mich vor alle. Und dennoch überrollte mich da ein Gefühl und ich wünschte mir so sehr ein Baby. Ich liebe Kinder und an diesem Tag wurde mir wohl so richtig bewusst, dass die Chancen für ein eigenes Kind sehr schlecht stehen.

3 Tage später kam ich kaum noch aus dem Bett. Ich wollte den ganzen Tag nur schlafen. Ich hatte solche Angst das ich einen neuen Schub habe und sich meine Erkrankung wieder weiter verschlechtert. Ich habe die Tage schlafend verbracht und an Hl. Abend musste ich mich zum ersten Mal übergeben. Es lief einfach nicht rund. Direkt nach Neujahr, wollte ich mit dem Herzmann zu Stomp gehen. Diese Karten habe ich bereits im Juni geschenkt bekommen. Ich habe den ganzen Tag vorgeschlafen und am Abend meine Schmerzmittel genommen. Damit mir diese nicht zu sehr auf den Magen schlagen, sind wir noch etwas Essen gegangen. Es war unheimlich lecker, doch nach 1/3 war ich nicht nur pappsatt, sondern mir war auch schlecht und ich hatte solch ein Sodbrennen wie noch nie. Bei mir dämmerte immer noch nichts. Ich war so unheimlich wütend auf diese Krankheit, die mir jetzt auch noch den Abend versaute, auf den ich mich 6 Monate lang gefreut habe. Im Auto musste ich mich übergeben und wir sind zurück nach Hause gefahren. Ich lag also wieder im Bett.

 

Am nächsten Morgen, 2. Januar 2013 ging mein Mann einkaufen. Er kam mit einem Schwangerschaftstest zurück und meinte: „Vielleicht sollten wir den mal machen? Ich glaube es ist mehr als nur ein neuer Schub. Vielleicht haben wir ja Glück.“

Ich war hin und weg und sagte nur: „Wie kommst du denn darauf?. Das glaube ich nicht.“ Er meinte darauf, wir testen und dann sehen wir weiter. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust auf einen Test. Viel zu sehr hatte ich vor dem Ergebnis Angst. Angst doch nicht schwanger zu sein. Eine Angst, von der ich bis dato noch nicht einmal etwas geahnt habe, denn so nah, war ich noch nie an dran.

Der Tag verging, das Sodbrennen nahm zu. Am frühen Abend, habe ich den Test doch gemacht. Schon als ich ihn in den Urinbescher steckte, erschien der zweite Streifen. Ich hatte solche Angst, dass ich es nicht wahrhaben wollte und mich wieder ins Bett legte. Dem Mann verbot ich 10 Minuten lang ins Bad zu gehen. Dann ging er einfach. Und ja. Ich war schwanger. Ein unbeschreibliches Gefühl. So viel Freude. Und gleichzeitig soviel Angst – denn eigentlich konnte es ja nicht sein. Und die starken Schmerzmittel hatte ich in den letzten 2 Wochen auch sehr viel genommen.Ich verfluchte mich, den Test nicht früher am Tag gemacht zu haben um noch bei einem Arzt anrufen zu können. Es folgte eine weitere schlaflose Nacht. Gemischt mit Hoffnung, Freude und Angst.

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Am nächsten Morgen um 8 Uhr, rief ich gleich bei meiner Frauenärztin an um einen Termin zu vereinbaren. Wir könnten am 4.Januar vorbei kommen. Die 2 Tage bis dahin waren die längsten meines Lebens. Mein Mann strahlte einfach den ganzen Tag vor sich hin. Er war sich so sicher und ruhte in sich. Immer wieder versuchte er mich zu bruhigen und mir Mut zuzusprechen.

Zum Frauenarzttermin ging er natürlich mit, er hatte Urlaub in dieser Zeit. Meine Ärztin kam zu uns und begrüßte uns mit den Worten: „Ganz ruhig, wir schauen gleich. Das wäre ja wirklich ein Wunder. Aber wir schauen zuerst und dann reden wir.“ Sie machte einen Ultraschall und ich war viel zu aufgeregt, um auf den Monitor sehen zu können. Aber ich sah ihre Augen. Und da wusste ich es. Sie zeigte uns sofort das schlagende Herz und drückte uns. Wie in Trance besprachen wir die weiteren Einzelheiten und stellte meinen Mutterpass aus.

Ich wusste nicht wo mir der Kopf stand. Aber die Angst war mit einem Mal weg. Es hat geklappt. Tatsächlich. Ich bekomme ein Baby. Wir bekommen ein Baby.

Jetzt kommen wir zum eigentlichen Anliegen der Blodparade:

Ich hatte solch ein Mitteilungsbedürfnis, dass ich es nicht bis zum nächsten Tag ausgehalten habe. Ich rief meine Schwester an und bat sie, mich noch abends zu besuchen. Aber wir sagt man, dass man ein Baby bekommt? Gegen alle wissenschaftlichen Erkenntnissen? Wehnachten lag auch erst ein paar Tage zurück und so überlegten wir uns folgendes: auf unseren Badezimmerspiegel schrieb mein Mann folgenden Text:

Gedel August 2013

Gedel bedeutet soviel wie Patentante. Und es stand außer Frage, dass meine Schwester die Patin von Junior wird. Auf meine Schwester ist Verlass. Immer, einfach immer, wenn sie kommt geht sie zuerst ins Bad um ihre Hände zu waschen. So auch an diesem Tag. Und auf einmal hörte ich sie schreien. Wie, von einer Tarantel gestochen, kam sie auf mich zugerannt. Sie hatte es gleich verstanden.

Dieses Spiel wiederholten wir am nächsten Tag mit meinen Eltern:

Oma und Opa August 2013

Hier dauerte es aber wesentlich länger, bis sie den Sinn verstanden haben. Da meine Großeltern beide im August runde Geburtstage feiren würden, dachte meine Mama, ich hätte das notiert damit ich es nicht vergessen. Ja, Logik und so. Als ich Kopfschüttelend vor der Badtüre stand, verstand mein Papa gleich. Und sie konnten es kaum glauben.

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Von den Badezimmerspiegeln gibt es leider nur das eine Bild.  Und bei der Verkündung selbst, hat der Herzamnn gefilmt. Diese Filme haben wir uns auch diesen Januar wieder angeschaut und wir amüsieren uns, wie jedes Jahr, köstlich.

 

wheelymum

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