Warum behinderte Schauspieler:innen wichtig sind?!

Ich war vor 2 Jahren in einem Theater – Rockstück. Eine alte Schülerband will sich zu ihrem Jubiläum wieder treffen. Sie waren in den 90 er Jahren auf einer Inklusiven Schule und haben sich alle gleich gefühlt. Ein Schauspieler/ Musiker sitzt für das Stück im Rollstuhl. Eine weitere Protagonistin hat Trisomie 21. Im Stück ist die junge Frau gestorben, da ihr Herz nicht mit gewachsen ist und so zu klein für den Körper einer Erwachsenen Frau war. Dennoch hat sie als „Erzählerin“ eine Hauptrolle in dem Stück.

Vor 2 Jahren wurde diese Rolle von einer Schauspielerin und Sängerin mit Trisomie 21 gespielt. Herzerwärmend und frisch tanzte sie über die Bühne und riss uns als Publikum mit. Nun war ich in diesem Jahr wieder im selben Stück. Die Besetzung war identisch – mit Ausnahme der Erzählerin. Anstelle von Luisa Wöllisch spielte jetzt eine Frau ohne Behinderung diese Rolle.

Wichtige Anmerkung – Luisa spielte auch jetzt aber nicht in allen Stücken.

Doch was diese Besetzung der Rolle nun verändert hat, war für das gesamte Stück prägend. Denn Erzählerin, die aus der Ich – Perspektive berichtet, kann eine Behinderung niemals so spielen, wie es eine Person macht, die selbst davon betroffen ist.

Es mag sein, dass in der Besetzung der Rolle ein Wechsel stattfinden muss. Aber wie wichtig wäre es dann, wenn es mehr Schauspieler:innen mit unterschiedlichen Behinderungen gibt, die auf die Bühne können und diese Rollen authentisch ausfüllen können.

Ganz egal ob es um Rollen geht, in denen die Menschen eine Trisomie haben, Rollstuhlnutzende sind oder eine Sehbehinderung haben. Egal ob es um Autistische Verhaltensweisen geht oder um Depressionen.

Wir sind viele. Es ist so unsagbar wichtig, sichtbar zu sein. Dazu müssen die Zugangsvorraussetzungen von behinderten Menschen berücksichtigt werden und Nachteilsausgleiche geschaffen werden. Kultur und Kunst sind wichtige Lebensbereiche und es gibt Menschen die gerne in diesen Bereichen arbeiten (würden) und dafür ausgebildet sind. Nutzen wir das Potential und zeigen Vielfalt – nicht künstlich herbeigeführt, sondern ganz real.

 

Hier findet ihr einen Beitrag über Lusia bei 36 Grad: 

Eure  

wheelymum

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