Kinderbücher im Oktober

Es ist mal wieder an der Zeit euch unsere aktuellen Kinderbücher vorzustellen. Wie immer enthält dieser Beitrag Links zum Amazon – Partnerprogram. Das bedeutet, falls ihr darauf klickt und dann den entsprechenden Artikel kaufen solltet, bekomme ich eine kleine Provision. Euch entstehen dadurch keine Nachteile oder höhere Kosten.

 

Bloß nicht blinzeln!*

Junior nimmt immer wieder dieses Buch aus dem Regal. Es ist ein typisches Buch, welches er noch viel lieber mag als ich. Kennt ihr das Blinzelspiel?

Im Buch wird der Leser direkt angesprochen und kann beim Spiel einfach mitmachen.

Ein Buch, das zu Beginn sehr reduziert illustriert ist und gerade dadurch besticht.
Der Fokus liegt zu Beginn auf dem Mädchen, das die Welt entdeckt. Es sieht so herzlich und offen aus, das man einfach zurück lächeln möchte. Die Geschichte kommt ohne viel Text aus, die ersten Seiten ganz ohne Worte. Aber genau hier liegt der Reiz, denn anstelle des Textes steht die Einbeziehung des Lesers.
So simpel, die Geschichte auch sein mag, um so größer ist die Wirkung und Einbeziehung in die Geschichte. So gibt es eine ständige Interaktion zwischen Leser und den immer mehr werdenden Beteiligten im Buch. Das Spiel kann anstrengend sein und wir spielen und lesen es gerne am Abend um danach einzuschlafen, so ähnlich wie die Tiere.

 

 

Jeder ist anders oder etwa doch nicht? Im neuen Bilderbuch aus dem Oetinger Verlag Larry Lemming. Auf die Klippe, fertig, los!*

wird die Geschichte von Larry erzählt. Larry ist ein Lemming und genau das ist das Problem. Den Lemminge sind alle gleich. Sie sehen gleich aus, die handeln gleich, die heißen gleich,… alle Lemminge sind gleich. Alle. Bis auf Larry. Er ist anders. Wenn alle Lemminge sich in den warmen Höhle einmummelten, fuhr er lieber Schlitten,wenn sich alle Lemminge von der Klippe stüzen, wollte er das nicht… Er wollte nicht nur Lemming heißen, er wollte einen eigenen Namen. Larry war anders, als alle anderen und er fühlte das. Er wollte ausbrechen und versuchte bei den Seehunden, den Papageintauchern und den Eisbären zu leben. Aber das funktionierte nicht. So rannte er zurück zu den Lemmingen, diese waren gerade dabei alle von der Klippe zu springen. Aber Larry überholte sie und alle folgten ihm. Danach gab es eine Heldenmahlzeit – das Lieblingsessen von Larry – das war der Beginn, dass alle Lemminge begannen selbst zu denken.

Ein lustiges Bilderbuch über die Kraft, man selbst zu sein.

 

 

Ende Oktober und der November steht vor der Tür. Der Zeitpunkt bei dem es auch immer wieder um Themen wie den Tod geht. Wir haben einige Bücher zu diesem Thema, denn der Tod gehört zum Leben. Und genau aus diesem Grund ist es mir besonders wichtig, Junior auch in Zeiten – in denen das Sterben bei uns in der Familie gerade keine Rolle spielt, Junior die Möglichkeit zu geben sich damit auseinander zu setzen.

Opas Reise zu den Sternen: Ein Kinderbuch zu Tod und Trauer*

Ist ein Kinderbuch zum Thema Tod und Trauer. Die Geschichte ist relativ lang und deshalb erst für Kinder ab ca. 5 Jahren zu empfehlen. Jakob erfährt vom Tod seines geliebten Opas und es überkommt ihn eine tiefe Traurigkeit und eine Wut. Sein Papa kommt zu ihm und erzählt ihm eine Geschichte von den Sternen. In dieser Geschichte wird erzählt, dass Menschen vor ihrer Geburt Sterne sind. Auch Jakobs Mama ist so furchtbar traurig, dass Jakob Angst bekommt. Sein Papa ist bei ihm und sie versuchen gemeinsam die Traurigkeit auszuhalten. Auch die Beerdigung ist ein Teil des Buches. Hier werden in der Geschichte Einzelheiten erzählt. Die Gefühle stehen immer stark im Vordergrund und die fast unendliche Traurigkeit. Jakobs Mama erklärt, dass die Beerdigung gut war für sie, weil sie sich nun verabschieden konnte und weiß, wo Opa sei. Aber Jakob erwidert dass Opa nicht auf dem Friedhof sei, sondern wieder bei den Sternen. Er erzählt ihr die Geschichte die er selbst von seinem Papa hörte und zeigt Mama den Opa – Stern.

Das Buch ist wunderschön illustriert und der Text sehr gefühlvoll. Vor dem Vorlesen sollte man sich aber überlegen, ob die Variante mit den Sternen zu einem selbst, seiner Familie und dem Glauben oder der Weltanschauung passt. Eine kleine negative Anmerkung habe ich: Im Buch heißt es Opa sei eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Diese Redewendung sollte man bei Kindern nicht verwenden, da dadurch Angst vor dem Schlafen entstehen kann.

 

 

Im November kommt auch St. Martin – das große Lichterfest für alle. Der Tyrola Verlag hat zu diesem besonderen Tag ein ganz besonderes Buch herausgebracht:

Der rote Mantel: Die Geschichte vom Heiligen Martin*

In diesem Buch wird die klassische St. Martins Geschichte, die wir alle kennen, mit der aktuellen Flüchtlingssituation verknüpft. Eine hervorragende Idee – toll umgesetzt. Die Bilder sind zurück haltend und teilweise auch etwas drastisch gezeichnet. Als Farben werden lediglich schwarz, weiß und rot verwendet, was dem ganzen noch eine weitere Intensität gibt. Der Erzählstrang ist doppelt angelegt. Einmal aus Sicht von Amir, der mit seinem Papa nach einer langen Flucht in einer Notunterkunft, untergekommen ist. Dort bietet man ihm eine warme Suppe an. „Das ist eine Suppe, damit wird dir schon warm“, sagt eine, denn sie kann seine Sprache. Und Amir berichtet ihr von einem Mann, der ihm die Hälfte seiner roten Decke geschenkt habe.

Im zweiten Erzählstrang erzählt die Frau, die Geschichte des heiligen Martins von vor über 1700 Jahren. Der Zusammenhang könnte gar nicht deutlicher sein. Für Amir und für alle Kinder: Geschichte vom heiligen Martin und warum bis heute zu seinem Gedenken und in Erinnerung an seine tiefe Menschlichkeit am Martinstag Lichter anzündet.

 

 

Ein weiteres Buch zum Thema Flucht ist Ramas Flucht*

ist ein besonderes Buch zum Thema Flucht. Der Hauptbestandteil sind die beeindruckenden Bilder aus Steinen. Die Geschichte erzählt von Rama und ihrem Bruder. Die beiden führen ein glückliches Leben, bis der Krieg über das Land kommt. Die Menschen fliehen. Auch Rama und ihre Familie. Weder zu leichtfüßig noch zu dramatisch erzählt dieses Bilderbuch nicht nur von einer Flucht; nämlich der Flucht , sondern auch von dem Gefühl von Heimat und von der Sehnsucht. Die Fotos aus Steinen haben eine Vielschichtige Bedeutung. Denn plötzlich fällt alles auseinander. Der Künstler Nizar Ali Badr,lebt noch immer in Syrien, hat in immer wieder anderen Konstellationen Steine zusammengelegt und dadurch wundervolle Bilder entstehen lassen. Diese Steine stellen gleichzeitig die Schwere der Geschichte dar ohne sie allzu bedrückend wirken zu lassen. Zum Schluss eröffnen sich andere Perspektiven für Rama und ihre Familie: “Wir haben jetzt ein neues Zuhause, ein Zuhause mit neuen Geräuschen und Gerüchen und mit Menschen, die lächeln und helfen. Wird es für immer unser Zuhause bleiben? Oder werden wir eines Tages zurückkehren?”

Die Bilder sind immer mindestens eine Seite groß – auf der anderen Seite befindet sich der eindringliche Text – in deutsch und arabisch. Dem Gerstenberg Verlag ist mit diesem Buch etwas ganz Besonders gelungen – ein Buch dass viele Menschen anspricht und alleine durch seine Bilder Gefühle vermittelt.

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wheelymum

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