Hilfe ist (nicht) immer hilfreich, um Hilfe bitten macht es nicht immer einfacher

eine ausgetreckte HAnd in Richtung Berge

Wir alle kennen diese Situationen in denen uns alles über den Kopf wächst. Es ist zu viel. Viel zu viel.

Wie oft hören wir dann Sätze wie: „Du hättest doch nur fragen müssen“ oder

Sag, wenn du was brauchst.“

Ganz ehrlich und Hand auf Herz. Wer traut sich denn von sich aus, um Hilfe zu bitten? Ist es nicht viel einfacher, wenn echte Hilfe von Herzen aus angeboten wird? Mit konkreten Beispielen. Also nicht: Sag, wenn ich was für dich tun kann, sondern eher ein:

Ich koche Hühnersuppe, magst du sie heute oder morgen?“

Wir nehmen eure Kinder mit auf den Spielplatz.“

Und vieles mehr.

Dann gibt es die Formen der Hilfe und Unterstützung, die gefühlt alles noch komplizierter und anstrengender machen. Eine konkrete Situation teile ich hier gerne mit euch.

Hier ging (mal wieder) alles drunter und drüber und leider kamen noch ein paar zusätzliche Dinge dazu, die ich nicht auf dem Schirm hatte.

Ich stöhnte.

Ich bekam Hilfe angeboten: „Wenn ich dir was machen, kann, lass es mich wissen.“

Ja, gerne. Ich schaffe das alles nicht. Könntest du entweder am Freitag zwischen 14 – 16 Uhr die Kinder übernehmen, oder zwischen Donnerstag und Samstag für mich in der Stadt dies und das abholen?“

Ja, kein Problem, ich mache gerne das in der Stadt.“

Zwei Tage später:

Du, Wheelymum ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Weißt du. Ich muss noch Arbeiten korrigieren, den Einkauf machen, zum Tierarzt usw. Aber ich kann die Kinder nehmen, wenn dir das hilft.“

Ja, danke.“

Wheelymum,wenn ich am Freitag die Kinder habe, da kann ich eigentlich aber nur bis 15 Uhr. Bekommen wir das auch anders hin?“

Oh, ich glaube nicht, das wird schwierig. Dann suche ich mir eine andere Lösung.“

Nein, das brauchst du nicht. Irgendwie schaffen wir das schon.“

Mein schlechtes Gewissen steigt und steigt und auch das beschämte Gefühl um Hilfe gebeten zu haben. Die Kinder sind dann 90 Minuten dort gewesen. Danach bekomme ich die Rückmeldung, dass es so schön war und sie die Zeit so genossen haben. Der Wocheneinkauf und putzen müssen nun eben Samstags in der Hitze gemacht werden, aber das geht schon einmal.

Könnt ihr euch vorstellen, wer diese Person nie mehr um Hilfe fragen wird.

Dieses über den eigenen Schatten springen und bewusst nachzufragen, ob man unterstützt werden kann ist unheimlich anstrengend. Wenn mir dann aber suggeriert wird, das man dadurch dass man uns hilft, nun selbst auf so vieles verzichtet oder alles umplanen muss, dann möchte ich diese Hilfe nicht.

Ich selbst helfe gerne. Wann immer ich kann. Ich sage aber auch, wenn es gerade leider nicht geht. Und wenn ich mich selbst umorganisieren muss, dann mache ich das, weil ich es möchte und nicht weil ich denke mein Gegenüber erwartet das von mir oder das ich ihm das aufrechne.

Wie geht es euch denn?

wheelymum

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1 Kommentar

  1. Charlotte

    Super auf den Punkt gebracht!

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