Bücherwoche: Tagebuch einer Genesung

Im zweiten Teil der Bücherwoche möchte ich euch ein Buch zum Thema Brustkrebs vorstellen. Dank einer ganz besonderen Frau – die vor zwei Jahren leider viel zu früh verstarb –ist dieses Buch ein Buch, das unbedingt in die Bücherwoche gehört. Wir sind alle unterschiedlich. Manchmal erkannt man am Äußeren, manchmal ist es etwas in uns, das uns unterscheidet und dennoch gleich macht. . Die junge Frau war lebensfroh, glücklich, zufrieden, kreativ und liebte ihre Arbeit und Kinder über alles. Sie verstand es Menschen miteinander zu verbinden. An einem Tag entdeckte sie einen Knoten in der Brust. Die Ärztin, meinte man könne abwarten, das sei nicht so schlimm. Aber alles in ihr schrie, das ist etwas schlimmes – dieser Knoten muss raus. Ich will ihn nicht in meinem Körper haben. Sie kämpfte für sich und forderte die notwendigen Untersuchungen ein. Nach einigen Untersuchungen stand fest – sie hat Brustkrebs. Im aktuellen Stadium, ist er inoperabel.

 

14/09 Tagebuch einer Genesung *

 

Im Buch 14/09 Tagebuch einer Genesung, aus dem Prestel Verlag schreibt Natalie Kriwy ein Buch über ihren Brustkrebs. Nein, eigentlich ist das falsch. Es ist das Tagebuch einer Genesung, wie auch der Titel bereits beschreibt. Gleichzeitig ist es das Tagebuch einer Fotografin. Bestehend aus vielen, vielen Selbstportraits, einer Freundschaft und einer Liebe. Schonungslose Offenheit und Bilder in den unterschiedlichsten Situationen von Natalie, begleiten durch das Buch. Dabei arbeitet sie ni9cht mit Schrecken und Entsetzen, sondern mit ganz viel Gefühl. Von der ersten Chemo, wie die Haare ausfallen und ausgerissen werden und sogar während der OP gibt es einige Bilder. Es ist der erste Teil des Buches. Eine Art Bilddokumentation. Das Zuhaue der Fotografin. Die hier so viel mehr ist als Patientin. In einem zweiten Teil, schreibt sie ihre Empfindungen und Erlebnisse in Form eines kleinen Tagebuchs auf. Hier kommen Sachwissen und Medikamentation hinzu. Es wird nochmals den Zeitraum von knapp 2 Jahren. Im großen DinA 4 Format auf vollgepackten 225 Seiten, gibt es so viele zauberhafte Bilder und Fotos. Sehr viele davon im Großformat. Einige werden durch Bilderstrecken ergänzt. Hier bemerkt man immer wieder, dass es Natalie ein Anliegen war, alles authentisch darzustellen. Im Vorwort beschreibt sie:

“Vorgenommen hatte ich mir, täglich ein Foto von mir zu machen und Tagebuch zu schreiben. Doch ich hatte unterschätzt, wie erschöpfend eine Chemotherapie ist. Statt einer kontinuierlichen, täglichen Dokumentation entstanden so Fotoserien, und die Tagebucheinträge variieren sehr in ihrem Rhythmus und ihrer Ausführlichkeit.”

 

Dieses Positive strahlt bereits das Titelbild aus. Es ist das Bild einer jungen Frau ohne Haare auf dem Kopf. Beim genauen betrachten sehe ich Stoppeln wachsen. Der kahle Kopf lässt die Ohren hervortreten, die mit feinen Ohrringen geschmückt sind. Der halb geöffnete Mund zeigt ein sanftes Lächeln. Natalie schaut mich direkt an. Das Bild zeigt, das Buch möchte etwas vermitteln. Keine leichte Kost für zwischendurch. Und gleichzeitig strahlt es so viel Zuversicht aus, dass ich mich auf den Inhalt freute. Und genau so war es.

„Ich wollte den Krebs besiegen indem ich ihn nicht zu ernst nahm, mich auf das Positive konzentrierte und die Veränderungen an meinem Körper auch mit Neugier beobachtete.”

 

Ich bin mir sicher meiner Bekannten hätte dies sehr gefallen. Heute ist ihr Todestag und ich schicke die liebsten Grüße zu dir <3

 

 

Eure

wheelymum

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