Akku leer – und dann?

 

Ist der Akku in unseren Handy leer, laden wir ihn auf. Meistens bevor er vollkommen leer ist und das Handy aus geht. Oder wir haben eine Powerbank dabei um es zwischendurch mit einem Energiebooster zu versorgen.

Bei meinem Laptop handhabe ich das ähnlich – ich schaue, wir lange der Akku hält und plane danach was ich zuerst und zum Schluss mache. Gleichzeitig erinnert mich der immer schnell leer werdende Akku daran, dass auch mein Laptop schon alt ist und irgendwann ersetzt werden sollte.

Bei meinem Rollstuhl weiß ich meistens genau wie lange der Akku noch hält, ob ich zwischen laden muss oder dass es vor einer weiten Strecke oder einer Strecke mit viel Steigung usw. unabdingbar ist, vorher und nachher aufzuladen.

Bei mir fällt mir das, ehrlicher weise immer schwerer. Gerade nach den warmen Sommertagen, in denen ich so viel mehr Energie hatte und auch körperlich einfach fitter war, muss ich mir eingestehen, dass mein Akku aktuell nicht für einen ganzen Tag hält. Ich schaffe es nicht, den ganzen Tag – ohne große Pause – zu verbringen. Entweder die Tage enden bereits um 16.30 – 17.00 Uhr oder ich muss eine lange Pause mitten am Tag machen. Wenn ich das so schreibe, meine ich damit nicht einen Powernap um die Mittagszeit, sondern mehrere Stunden zu liegen.

Ihr könnt euch vorstellen, dass das nicht so optimal für die Tagesplanung einer Familie mit zwei Schulkindern ist. Aktuell kann ich nicht absehen, ob das eine Phase ist oder ob sich das den ganzen Herbst und Winter über so durchzieht.

In den letzten Wochenenden habe ich gespürt, dass ich für die Verabredungen an den Sonntag Nachmittagen keine Kraft mehr hatte. Das ist unsagbar schade, aber wenn ich hier nicht die Notbremse ziehe, schaffe ich auch die Wochen nicht. Das alles, ohne aktuellen Schub.

Es heißt also wieder auf neue abwägen – was ist möglich, wofür muss ich meine Kräfte aufsparen, was ist es mir wert, um danach tagelang außer Gefecht zu sein.

Welche Steckdosen gibt es im Alltag um meinen Akku aufzufüllen?

Klar, es ist der Herbst, die sinkenden Temperaturen, weniger Sonne und weniger Wärme. Aber es gehört auch dazu, dass ich beim Anziehen mehrere Lagen brauche und schon dass alleine so viel mehr Löffel am Morgen benötigt, als ein Sommerkleid überzuwerfen. Es sind so viele Kleinigkeiten, die unsichtbar sind, die den Akku so viel schneller leerlaufen lassen.

Es ärgert mich und es tut weh. Dieses Annehmen lernen, ist jeden Herbst aufs Neue ein Kraftakt für mich und meine Familie.

Denn ja, es belastet nicht nur mich, sondern unser ganzes Familienleben. Gleichzeitig weiß ich, dass ich meinen Laptop öfters lade, wenn der Akku nicht mehr so lange hält oder ich das Handy etwas weniger benutze, wenn sein Akku bei Kälte anfälliger ist.

Da bin ich nachsichtiger mit Elektrogeräten als mit mir selbst. Ich versuche also weiterhin eine gute Balance zu finden – denn zu oft komme ich nach der Pause nicht mehr ins Tun zurück. Manchmal ist es schlichtweg auch besser, mehrere Dinge hintereinander zu tun und dann anstatt der Pause, den Tag zu beenden. Manchmal erscheint mir diese Plan genial. Ein andermal ist er furchtbar und kann nur scheitern.

 

Ressourcen sind unterschiedlich.

Sie machen nicht unseren Wert aus.

Wir sind es immer wert auf uns zu achten und wir dürfen uns das eingestehen

– egal wie oft und wie lange das nötig ist.

Es kann nichts ein, dass wir mit unseren Elektrogeräten nachsichtiger umgehen als mit uns selbst.

 

Eure

wheelymum

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