Im Leben geschieht nicht immer alles nach Plan. Es gibt schwere Situationen und Dinge die man manchmal kaum in Worte fassen kann. Ich zumindest nicht. Für diese Situationen hole ich mir gerne Hilfe von Büchern. Dazu gibt es ganz unterschiedliche Themen. (Der Beitrag enthält Links zum Partnerprogramm*)
Ein klassisches Beispiel ist das Bauchweh. Was mir mein Bauch erzählt: Über Bauchschmerzen und Co.
Bauchweh kennen wir alle. Die Ursachen können aber ganz unterschiedlich und vielfältig sein. So geht es auch Toni, der zu Beginn des Buches im Bett liegt und Bauchschmerzen hat. Er überlegt wo diese nur her kommen könnten. Vom Essen, denkt er nicht. Und während man die Geschichte von Toni liest, sieht man auf der rechten Seite Bilder und Erklärungen, wie das Essen den vom Mund in den Magen und vom Magen in den Darm gelangt. So wird die Geschichte weitererzählt und so wird erklärt. Warum zum Beispiel Bewegung oder Wärme bei Bauchschmerzen helfen können. Wie entsteht Durchfall oder harter Kot Und was hat das alles mit der Ernährung und auch den Nerven zu tun. So begleitet man die Geschichte bis zur Blindarmentzündung, dem Arztbesuch, der OP und der Heilung. Es macht gar keine Angst sondern ist eine wunderbare Mischung zwischen Sachbuch, Bilderbuch und stimmungsvollen Bildern. Meine Kinder und ich mögen alle Bücher dieser Art aus dem Tyrolia Verlag, da die Verbindung zwischen den einzelnen Elementen so stimmtig ist.
Um Angst und noch viel wichtiger um Mut dreht sich das Buch Muträuber: Hugo und Zugo besiegen die Angst*
In diesem wachen Hugo und Zugo in einer Räuberhöhle auf. Als Hugo erwacht ist er voller Tatendrang und Abenteuerlust. Doch Zugo tut zuerst der Zeh und dann der Fuße weh, danach das Bein und bei Hugo kommt der Verdacht, dass sich Zugo vielleicht gar nicht traut mit ihm ein Abenteuer zu erleben. Zuerst ärgert Hugo seinen Freund damit, doch als Zugo sagt: Ja ich bin ein Angsthase, reagiert Hugo sehr einfühlsam und sie überlegen was man machen kann, damit die Angst verschwindet. So gehen sie zu Papa und der hat die Idee, dass Räuberkinder auch Mut räubern können. So gehen die Brüder in ganz viele Situationen vor denen sich Zugo fürchtet. Spinnen, auf ein Baumhaus, zur Rutsche und vieles mehr. Der Papa erklärte, dass da wo die Angst sei und Mut ist. Und so unterstützt Hugo seinen Bruder immer wieder, bis er sich traut. Das ist ganz schon anstrengend und gar nicht einfach. Doch dann kommen die Kinder in eine Situation in der es auch Hugo mulmig wird. Zugo nimmt all seinen Mut zusammen und obwohl sein Herz pocht und seine Hände nass sind, findet er den Mut beide aus der Situation zu befreien. Als Hugo dann traurig ist, weil er ja gar nichts gemacht hat, meint Zugo:
„Doch du hast mir geholfen. Du hast an mich geglaubt. Und du hast mich groß geredet und nicht klein.“
Im Abschluss findet man noch eine Seite zum Thema Angst und wie wichtig dieses Gefühl ist.
Gefühle, Wahrnehmung und die Verarbeitung vielerlei Eindrücke sind auch beim Thema Hochsensibilität so wichtig. Darum dreht sich das nächste Buch. Hier lernen wir Lars und seine Mama kennen. Lars Mama hat für ihn einen Pullover gekauft, doch Lars kann ihn nicht anziehen, weil der Pulli sich nicht gut anfühlt. Mama versteht das Problem nicht und ist enttäuscht. Um dieses mehr fühlen, mehr spüren und einfach von allem ein wenig mehr dreht sich das Buch Tausendfühler Lars: Kinder mit Hochsensibilität*
Am Nachmittag ist Lars bei seinem Opa. Sie sind zusammen im Schuppen und fühlen sich beide wohl. Sie unterhalten sich auch und Lars berichtet vom Geburtstag im Kindergarten. Eigentlich ist das total schön, doch ihm ist es manchmal auch einfach zu laut. Als er am nächsten Tag im Kindergarten ist, geschieht genau das. Auch das Gefühl der Fingerfarben auf der Haut mag er nicht. Dazu singen manche Kinder und es ist warm. Er fühlt so viel mehr als die anderen und als ihm alles zu viel wird, beginnt er zu weinen. Er wäre so gerne bei Opa im Schuppen. Das geht aber nicht, also baut er sich eine Höhle und verkriecht sich darin. Seine Erzieherin findet ihn und redet mit ihm und seiner Freundin. Sie erklärt:
Jedes Kind ist anders, manche sind laut, manche leise. Manche Kinder toben gern und manche beobachten gern. Du zum Beispiel bemerkst vieles, das andere Kinder nicht mitbekommen und machst dir viele klugen Gedanken. Du bist ein Tausendfühlerkind. Das ist ganz besonders an dir.“
So reden sie über den Begriff und die vielen, vielen Gefühle. Als er wieder zu Hause ist, redet er mit Mama über das Tausendfühlerkind, wie ihn seine Erzieherin nennt. Auch seine Mama versteht es nun etwas besser und sie gehen zu Opa in den Schuppen, wo er sich so wohl fühlt.
Auch hier gibt es ein Nachwort in dem sich die Autorin an die Eltern wendet. Sie ist Heilpädagogin und arbeitet in einer Frühförderstelle.
Im letzten Buch geht es um den Suizid eines Papas. Gelbe Blumen für Papa: Mit Kindern über Suizid sprechen*
Tomke erzählt als der Ich Perspektive was in seiner Familie geschah. Sein Papa war krank, er hatte die Depressionskrankheit die sich auf seine schönen Gefühle gesetzt hat, so ähnlich wie tauschend starke Spinnen, die ein Netz um das Herz ihres Papas gesponnen haben. So dass alle Gefühle erstickt wurden. Tomke hat seine Mama, seine Schwester, seine Oma und auch die Nachbarin um sich herum. Der Suizid ist in der Rückblende erzählt. Denn Tomke und seine Familie leben nun bereits ein Jahr ohne Papa. In diesem Jahr sind immer wieder neue Fragen aufgekommen. Es gibt nicht auf alles Antworten. Doch die Fragen verändern sich. Und auch der Umgang mit der Rolle des Papas. Man sieht ihn auf einem Foto tot im Sarg liegen, dieses Foto wird von liebevollen Händen gehalten und auch auf dem Bild sieht mein eine Hand die den Papa berührt. Viele kleine Rituale für den Umgang mit Trauer und auch für das „In Verbindung bleiben“ sind hier aufgegriffen und sprachlich sowie bildlich toll umgesetzt. So helfen auch gelbe Blumen Tomke, sich an seinen Papa zu erinnern.
Diese 3 vorgestellten Bücher sind im Psychiatrie Verlag in der Reihe Kids in Balance erschienen. Es sind ganz besondere Bücher, die von Fachmenschen geschrieben wurden, um mit den Kindern über diese Themen zu reden. Alle dieser Autor:innen arbeiten in anderen Berufszweigen und haben diese Kinderbücher geschrieben um Tabus zu brechen. Aus diesem Grund findet man zum jeweiligen Thema auch immer nochmal ein Nachwort, welches sich speziell an die Erwachsenen richtet und viele weitere Adresse bei denen man sich informieren oder auch Unterstützung holen kann.
Vielleicht ist auch hier der ein oder andere Tipp für euch mit dabei.
Eure