Meine Herbstlektüre

 

Der Herbst ist da und für mich gehört es dazu, sich mit einer Tasse warmen Tee, oder Kakao , ein paar Keksen und Kerzen eine kleine Auszeit zu gönnen. Dazu gehört auf jeden Fall auch ein Roman. In diesem Jahr sind das bei mir unter anderem diese:
 

Ziemlich wunderbares Leben

Bereits das Cover ist für mich total ansprechend und symbolisiert Gemütlichkeit.

Zur Handlung: Abi hatte Krebs, diesen besiegt und kämpft sich nun in ihr Leben zurück. Ihr altes Leben ist nicht mehr da. Vieles hat sich verändert. Während ihrer Krankheit hat sie Pläne gemacht, was sie tun würde wenn sie alles überstehen sollte. Sie möchte nun jeden Tag bestmöglich nutzen.

So die Theorie. Die Realität sieht leider ganz anderes aus. Denn die Krankheit hat nicht nur sie verändert, ihre ganze Familie und ihre Freunde. Sie kann nicht einfach weitermachen wir vorher.

Ihr Mann John und ihr Sohn Seb haben ihr vieles verschwiegen, um sie nicht zusätzlich zu belasten. Nach und nach kommen die Geheimnisse aber heraus und diese belasten die Familie nun zu den finanziellen Sorgen. Bei ihrem Sohn scheint zunächst alles ok, aber er weiß gar nicht mehr wer er ist und Abi findet keinen Zugang zu ihm. Alle meinten es gut, Abi jedoch fühlt sich dadurch verraten und auch ein Stück weit alleine gelassen. Sie hat sich gerettet vor dem Krebs, kann sie nun auch die Familie retten? Dabei trifft sie auf Steve, einen langjährigen Freund aus den Teenagerzeiten. Er weiß nichts von dem Krebs und von den Problemen. Mit ihm kann Abi reden, unbefangen.

Das Buch nimmt einen mit in eine Welt, nach der Krankheit. In der nichts mehr ist wie zuvor. Die Erzählform wechselt zwischen den Personen. Ich mag so etwas sehr. Auf diesem Weg erfährt man viel über die einzelnen Personen und ihre Gedanken.

Das Ende bleibt offen – auch das muss man mögen. Das Buch zeigt das diese Krankheit nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für die Familie und die Freunde eine große Belastung sind. Abi wird gesund aus dem Krankenhaus entlassen, sie fühlt sich gut ist voller Tatendrang und möchte ganz normal behandelt werden. In den Köpfen der Freunden und engsten Angehörigen ist das letzte Jahr noch nicht abgehakt und man spürt wie sie alle Aufregung von ihr fernhalten wollen. Nicht nur der Betroffene hat mit so einem entschieden Erlebnis zu kämpfen. Das ganze Umfeld. Und hier hat die Autorin es geschafft, dass sehr sensibel und einfühlsam zu beschreiben.

 

Und dann hat sich ein Buch hier so eingeschlichen, dessen Thema eigentlich so gar nicht meinem Geschmack entspricht: Mit diesem Buch kann man in die 30 er Jahre reisen. Jojo Moyes ist eine Autorin, die bekannt ist für große Gefühle und Emotionen in ihren Romanen. Für mich schön zum gemütlich lesen. Aus diesem Grund habe ich mich darauf eingelassen und ich wurde nicht enttäuscht.

Alice wandert mit ihrem Mann Bennett nach Amerika aus. Sie dachte sie werden in eienr Großstadt oder vielleicht sogar in New York leben, doch sie landen in dem kleinen Ort Baileyville, in Kentucky. Dazu kommen Eheprobleme und Alice sucht sich eine Aufgabe. Frauen hatten in dieser Zeit kaum Rechte und mussten sehr stark um diese kämpfen. Hier greift der Roman auf ein wahres Erlebnis zurück. Alice meldet sich als Mitarbeiterin in einer mobilen Bibliothek an. Die Satteltaschen-Bibliothek, ist eine Bibliothek in der Frauen auf Pferden zu Menschen reiten, die sonst keine Chance hätten sich Bücher auszuleihen. Diese sollen das Wissen und Lernen derjenigen fördern, die abseits der Stadt in den Bergen wohnen, Kinder zum Lachen bringen oder älteren Menschen zur Abwechslung und Unterhaltung dienen. Eingearbeitet wird Alice von der resoluten Bibliothekarin Margery, in der sie eine Freundin findet. Sie ist jemand, der sich von vornherein nichts sagen lässt, sie lebt ihr Leben so wie sie es für richtig hält. Und das auch wenn es sie in Schwierigkeiten bringt.Alice wird zunächst durch ihr „Anderssein – weil sie Engländerin ist – nur schwer akzeptiert. Das ändert sich mit viel viel Engagement und Zugewandtheit. Im Laufe der Geschichte treten noch andere Frauen in Aktion, die auch in der Bibliothek arbeiten und jede mit Vorurteilen belastet ist. Hier zeigt sich im Buch schön, wie sich die Damen entwicklen und für sich selbst einstehen. Für die Frauen sind die Bücher ein Symbol ihrer Unabhängigkeit und Freiheit, für einen Bereich, der nicht von Männern dominiert wird. Doch als die Männer begreifen, dass sie mehr und mehr die Kontrolle über die Frauen verlieren, beginnt ein Kampf auf vielen Ebenen.

Die Liebe zu den Büchern verbindet sie Frauen und danach noch viel mehr. Freundschaft, der eigene Wille, das eigene Leben und eine Liebesgeschichte. All das steckt in diesem Buch. Für mich zwischendurch etwas viel, denn es wird vieles so genau beschrieben, damit man sich gut hinein versetzten kann. Mir war das too much und zu anstrengend, das ich aufpassen musste den Überblick nicht zu verlieren. Es gibt viele Wendungen und Geschehnisse und ich denke, ich hätte einfach etwas mehr Ruhe für dieses Buch gebraucht, als ich sie hier zur Verfügung hatte.

Und dann hat sich noch das Buch Träume sind aus Zimt und Zucker hier eingefunden. Dieses Buch ist bereits eher ein Winter oder Weihnachtsbuch. Die Rahmenhandlung spielt hier auf einem Weihnachtsmarkt. Ruby kennt man vielleicht bereits aus dem ersten Teil Frühlung im Kirschblütencafe. In diesem zweiten Teil wird Ruby um Hilfe gebeten und zieht zurück in ihre alte Heimatstadt. Sie verkauft auf einem Weihnachtsmarkt die Köstlichkeiten des Cafes, als hier auch ihre ehemalige Liebe Steve auftaucht. Er sei frisch getrennt und hätte Interesse daran, die alte Liebe wieder neu zu beleben. Soll sie das wirklich tun? Eigentlich hat sie gar kein Interesse daran, doch da Steve auch einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt hat, begegnen sich die beiden täglich. Wie soll sich das alles entwickeln? Einige kleine Nebengeschichten begleiten den Roman – bis zum vorhersehbaren Ende. Das verspielte Cover mit seinen zarten Farben lässt bereits darauf schließen, dass es eher eine leichte Lektüre ist, die sich hier auftut. Mich stört das aber gar nicht, denn gerade solche Bücher, kann ich gut im Alltagsdurcheinander lesen und ein bisschen in eine kleine Idylle flüchten. Das Geschichte hat inhaltlich mit Sicherheit noch Luft nach oben. Ein paar mehr Wendnungen oder etwas unvorhersehbarer mit mehr Detailtiefe, hätten mir gut gefallen. Den Schreibstil von Heidi Swain mag ich, da er sich leicht und flüssig lesen lässt. Für mich kein Buch in dem ich vollkommen versinken kann, aber ein Buch bei dem ich die Geschichte von außen erlebe und mich etwas die Vorweihnachtszeit versetzten kann. Mit ganz viel Liebe und Duft nach Zimt, Zucker und Glühwein.

wheelymum

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