Im Buch ENTENBLAU * gibt es eine Ente, ein Krokodil und den blauen Teich.
Dieser blaue Teich ist ein Ort der Erinnerung.
„Es war an einem Herbsttag, an dem der Wind abwechselnd kalt und warm blies.
Die blaue Ente hörte jemanden weinen und schwamm dem Geräusch entgegen.“
Dieser jemand war ein kleines Krokodil. Behutsam kümmerte sich die Ente um das kleine Wesen und es schlief ein. Es kam keine Krokodilmama und als die Ente gehen wollte, rannte ihr das Krokodil nach und sagte zur Ente:
“Mama“.
Von diesem Tag an kümmerte sich die Ente um das Krokodil. Die beiden lebten zusammen und das Krokodil wurde immer größer.
Eines Tages begannen die Erinnerungen der blauen Ente zu verblassen. Sie konnte sich nicht mehr an das Krokodil erinnern und an manchen Tagen auch nicht an sich selbst.
Nun kümmerte sich das Krokodil liebevoll um die blaue Ente und passte auf sie auf.
Jetzt geht das Krokodil mit der blauen Ente schwimmen, im blauen Teich. Dem Ort an dem sie sich zum ersten Mal getroffen haben.
„Du wirst manchmal wütend, und manchmal erkennst du mich nicht mehr…
Aber ich weiß, dass du mich liebst. Und ich liebe dich.“
Entenblau ist eine Geschichte, die es schafft mit wenigen Worten und den Farben schwarz, weiß und blau uns ganz tief zu berühren. So viele Themen sind hier völlig unaufgeregt miteinander verknüpft:
- Familie ist Liebe und kann ganz unterschiedlich aussehen
- Das Band der Liebe zwischen Eltern und Kindern
- eine behutsame Annäherung an das Thema Demenz
- den Rollentausch, wenn erwachsene Kinder für ihre Eltern die Verantwortung übernehmen müssen
- wie wertvoll Erinnerungen sind
Wenig Text, wenig Details und doch schafft es das Buch so viele Themen miteinander zu verbinden. Beim Lesen hatte ich nicht nur einmal Tränen in den Augen – weil ich so gerührt war und manche Worte einfach mitten ins Herz treffen. Doch keine Angst – genau diese Art der Gestaltung macht es auch für die Kinder zu einem Schatz. Weil sich jede:r das Thema herausnehmen kann, welches gerade aktuell für einen selbst ist.
