1. November – Trauerbücher für Kinder

Gestern noch Halloween und Gruselleien, heute ist Allerheiligen und wir beschäftigen uns ganz bewusst mit den Thema Tod, Sterben und Trauer. Dieses bewusste hervorholen dieser (eher unangenehmen) Themen, erleichtert den Umgang damit.

Klassischerweise finden heute Friedhofsbesuche statt um an die Verstorbenen zu Gedenken. Immer und immer wieder kommen dabei Fragen auf. An Tagen wir heute, habe ich dann tatsächlich auch ein Buch auf dem Friedhof dabei um Fragen der Kinder auch gleich vor Ort besprechen zu können. Für manche ist das befremdlich, doch das Buch: Abschied nehmen*, von Tesloff hilft nicht nur Kindern beim verstehen.

Vom Sterben über Trauer, zur Beisetzung und unterschiedlichen Religionen wird in diesem Sachbuch alles in kindgerechter Sprache und mit spannenden Klappen erklärt und Veränderungen aufgezeigt. Dieses Tun im Buch selbst, finde ich sehr angenehm, denn dadurch werden nicht nur Veränderungen sichtbar, sondern die Kinder können auch immer wieder so weit schauen und dadurch auch fragen, so weit sie gerade sind. Es geht nicht nur um das Sterben an sich, sondern auch darum was ein Bestattungsunternehmen macht, aber auch um das Gefühl der Ohnmacht oder wie es uns mit der Trauer geht. Sehr schön finde ich, die Seiten mit den Themen, welche Möglichkeiten zur Erinnerung es gibt oder wie man selbst etwas gestalten kann.

Ein Buch für die aktue Zeit, nachdem ein Mensch gestorben ist, aber bei weitem nicht nur für diese Zeit. Es beantwortet viele Kinderfragen, die nicht nur in dieser Zeit auftreten, sondern vielleicht auch schlichtweg aus Neugierde entstehen. Vielleicht ist der November – der Totenmonat – ein Monat in dem solche Bücher einen Platz finden können.

 

Das Kinder anders trauern als wir Menschen zeigt das Buch: Leni und die Trauerpfützen* ganz gut.

Die Geschichte handelt von Leni, deren Hund gestorben ist. Es zeigt sehr eindringlich, die Gleichzeitigkeit der Dinge. Leni weint, ist furchtbar traurig und im nächsten Moment backt sie Plätzchen. Ihre Gefühle spielen verrückt und manchmal hat sie das Gefühl fast zu zerspringen. Ein Arzt erklärt ihr und ihrer Familie, dass es mit der Trauer ist, wie mit Pfützen hüpfen. Manchmal springt man aus dem nichts in eine (tiefe) Trauerpfütze. Dann ist alles blöd und furchtbar traurig und dann – plötzlich kommt etwas anders und Leni (und alle anderen Kinder) springen aus der Pfütze wieder heraus. Es ist nicht kontraollierbar, aber völlig ök. Dieses Wissen kann auch Eltern und anderen Erwachsenen helfen, die Trauer der Kinder zu verstehen. Leni stellt fest, dass ein kleiner Schlüssel die Erinnerungen sind. Diese bewusst zu schaffen und einzusetzten und ihren geliebten Hund im Herzen immer bei sich zu tragen. Das macht den Verlust nicht weniger schlimm, aber es zeigt eine Möglichkeit auf, damit zu leben.

Ich mag es sehr, dass in diesem Buch das Haustier gewählt wurde, das stirbt. Dadurch lässt es sich ganz universal und auch präventiv mit ein setzten. Aber es ist kein Bilderbuch, dass die Kinder alleine anschauen sollten. Zum einen enthält es viel Text und zum anderen sollte hier die Geschichte auch von Erwachsenen begleitet werden.

 

Ich wünsche euch einen schönen November

 

wheelymum

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