Schon wieder ist der 5. eines Monats. Der 5.April ist ein Freitag und damit der letzte richtige Ferientag der Osterferien. Osterferien die ich mir ganz anders vorgestellt habe, als sie dann verliefen. Naja, ändern lässt sich das nicht mehr. An diesem Morgen starten wir mit einem Ferienfrühstück im Bett, denn das muss heute eh noch abgezogen werden. Meine Schlafprobleme waren auch in dieser Nacht sehr präsent und so genieße ich es, einfach noch etwas da zu liegen ohne zu müssen. Der Wetterdienst verspricht einen warmen Tag und so starten wir danach indem jeder etwas vor sich hin werkelt. Durch ein kleines Missgeschick, ist die Flurwand voll mit Kaffee und möchte unbedingt gestrichen werden. Ich befinde mich plötzlich im Chaos und sortiere Schubladen neu.
Der Kühlschrank ist leer und die Jungs haben Hunger. Also machen wir uns auf den Weg zum Einkauf.
Wieder zu Hause richte ich Ingwer Wasser gegen die Halsschmerzen und bereite das Wunschessen zu. Zum ersten Mal in diesem Jahr gibt es ein Schaukelpiknick.
Mein Handy zeigt mir eine Erinnerung – unglaublich wie klein diese Menschen mal waren.
Direkt danach zeigt es mir noch so viel mehr gute Sachen an und ich muss aufpassen, dass ich mich nicht im scrollen verliere.
Ich mache die Küche, der Herzmann räumt die Schränke wieder zurück, die Jungs stromern durch die Nachbarschaft. Am Nachmittag treffen wir uns alle und fahren nach Karlsruhe. Dort wollen wir am Familienmittag des Jungen Staatstheaters mitmachen. Durch die Aktion Staatstheater entspannt, wurde ich erst darauf aufmerksam. Und ich liebe es. Es gibt Treppen am Eingang – aber dafür gibt es einen Lifter. Beim Hochfahren hat auch alles wunderbar geklappt. Damit kommt man auch in den Theatersaal. Dieser war an diesem Tag aber geschlossen. Es gab eine Bastelwerkstatt, eine Raylle, Kino und Vorlesestunde zum Thema: Kinderrechte. Das alles ist angelegt an das neue Stück:
RUNKELPUNZEL & HÄNSELKRÖTEL VERLAUFEN SICH IM UNIVERSUM
KEIN Märchen: Alle Kinder haben Rechte
Auch alle Kinderrechte wurden nochmals sichtbar gemacht.
Das Plakat ist von Unicef, aber auch das Deutsche Kinderhilfswerk hat jede Menge Materialien dazu und etliche kann man kostenlos bestellen. Schaut hier gerne einmal rein.
Als wir wieder gehen wollten, gab es dann aber Probleme mit dem Lift. Ich stand schon mit dem Rollstuhl darauf und die Arme des Lifters gingen zu weite nach unten. Ich war sozusagen eingeklemmt. Über 10 Minuten ging gar nichts mehr. Theaterpädagogen, Hausleitung, Schauspieler, meine Familie,.. alle gemeinsam haben wir versucht das Problem zu lösen. Zwischendurch war das schon ein sehr beklemmendes Gefühl. Mit Geduld, Teamwork und Ausdauer haben wir es nach ca. 20 Minuten geschafft, dass ich mit dem Rollstuhl heil unten ankomme – aber dieses Gefühl so ausgeliefert zu sein, wünsche ich niemandem. Die Leiterin war froh, dass ich keinen dringenden Termin hatte – ich war froh, dass das Wetter gut war aber eine Person sagte es ganz deutlich:
“Auch ohne Termin und bei schönem Wetter, hat ein Lifter einfach zu funktionieren um echte Teilhabe zu ermöglichen.”
Es gab anscheinend schon ein paar Mal Probleme und er sollte ausgetauscht werden, aber dann wurde von öffentlicher Seite die Gelder dafür wieder gestrichen.
Dadurch haben sich unsere Tagespläne dann auch verschoben, denn anstatt durch die Stadt zu bummeln, kamen die Schmerzen und der Tag war für mich vorbei.
Eure
