Der 17. November ist der Tag für alle Kinder und deren Familien, die viel zu früh auf diese Welt gekommen sind.
Eine Handvoll Leben
Das ist es oft. Eine Handvoll.
“Als Extremfrühchen bezeichnet man Frühchen, die besonders früh geboren wurden (um die 22. SSW – 25.SSW, eine exakte Definition gibt es noch nicht) und/oder besonders klein und leicht sind. Extrem kleine Frühgeborene nennt man auch „ELBW“ (= Extremely Low Birth Weight). Nach aktueller Rechtsprechung ist es so, dass Frühchen ab der 22. SSW behandelt werden dürfen –aber nicht müssen. Diese Enstcheidung liegt in erster Linie beim behandelnden Arzt und der Prognose, soweit sie ausreichend gestellt werden kann, des Kindes. Ab der 24. SSW sind Ärzte verpflichtet,maximal zu therapieren.” (www.Extremfrühchen – Risiken, Chancen und mögliche Folgeschäden (fruehchen-portal.de) )
Unsere Kinder kamen später zur Welt und hatten die magische Grenze von 1000 g überschritten. Und doch durften wir in den ersten Tagen, beide Kinder noch gar nicht aus dem Brutkasten herausnehmen, bis sie stabil genug waren.
Ich habe keine Vorstellung, was diese Zeit mit den kleinen Menschen macht. Ich weiß nur, wie furchtbar anstrengend und kräftezeherend das für usn als Eltern war. Zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Angst und Freude, Sorge und Schmerz, Tränen und Lachen.
An ein Wochenbett oder einen Alltag war gar nicht zu denken. Diese Zeit ohne Familie oder Freunde zu überstehen, mag ich mir gar nicht vorstellen. Auf die Frühchenintensivstation durften wir als Eltern zu bestimmten Zeiten. Auch durfte ein Elternteil eine Begleitperson mitbringen. Das alles ist seit Corona nicht mehr möglich. Es gibt Stationen, da darf nur ein Elternteil zum Baby. Das ist so unvorstellbar und kaum leistbar.
Das sind Punkte die mich so wütend machen, dass mir die Tränen in die Augen schießen. Niemand der nicht in solch einer Situation war, kann sich vorstellen, was das bedeutet. Nicht nur für den Moment, sondern auch für das weitere Leben. Ich erwarte nicht, dass sich jemand hier einfühlen kann, das wird schlichtweg auch kaum möglich sein. Aber etwas Solidarität und Verständnis oder Mitgefühl, habe ich schon verlangt. Während in Köln Fasching gefeiert wurde, die Coronazahlen in diesem Land immer weiter steigen, sind nicht nur die Mitarbeiter in der Medizin am Rande der Erschöpfung, sondern auch viele mehr. Diese Pandemie wird auf dem Rücken der Kinder ausgetragen und deren Familien. Auch auf dem der Frühchen.
Der Weltfrühgeborenentag an dem weltweit viele Gebäude auch lila beleuchtet werden, denn die Farbe Lila steht für Purple of Preemies, soll auf das Thema Frühgeburt und ihre Folgen aufmerksam machen.
Es geht um Hoffnung, Zuversicht, Geborgenheit und darum den Familien zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Lassen wir sie nicht alleine.
Eure