Das kleine Glück

Bei Twitter gibt es seit einiger Zeit den #3gutenDingedesTages. Vor Jahren bekam ich in einer Aktuphase meiner Erkrankung den Tipp: „Versuche dir einmal 3 schöne Dinge jeden Abend ins Gedächtnis zu rufen.“ Das ging erstaunlich gut – auch an Tagen an denen ich das Bett gar nicht verlassen konnte. Neben einem guten Gefühl, hatte es den positiven Nebeneffekt, dass ich dankbar wurde. Dankbar für die kleinen Dinge und nicht verlernt habe, diese zu sehen und Wertzuschätzen. Hierbei können wir so viel von unseren Kindern lernen. Sie können das ganz automatisch noch. Aus diesem Grund besprechen wir auch jeden Abend, was besonders schön war, an diesem Tag. Das hat den weiteren Vorteil, dass die negativen Gedanken, die abends gerne im Gedankenkarsusell hängen, für den Moment nach hinten treten.

 

Dieses Gedankenspiel mache ich auch hier in der Klinik. Für mich, ganz alleine.

Und hier in der Klinik gibt es die Lila Damen. Diese kommen 2x in der Woche und besuchen die Patienten, helfen wo es nötig ist und schenken einem ein Lächeln.

 

Eine lila Dame hat mir diese Geschichte erzählt:

Die Geschichte einer alten weisen Frau und die Glücksbohnen

Eine sehr alte, weise Frau verließ ihr Haus nie, ohne vorher eine Handvoll Bohnen einzustecken.
Sie tat dies nicht, um unterwegs die Bohnen zu kauen.

Nein, sie nahm die Bohnen mit, um so die schönen Momente des Lebens besser zählen zu können.

Für jede Kleinigkeit, die sie tagsüber erlebte – zum Beispiel einen fröhlichen Schwatz auf der Straße, ein köstlich duftendes Brot, einen Moment der Stille, das Lachen eines Menschen, eine Berührung des Herzens, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, das Zwitschern eines Vogels – für alles, was die Sinne und das Herz erfreut, ließ sie eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern.

Manchmal waren es auch zwei oder drei Bohnen, die auf einmal den Platz wechselten.

Abends saß die weise Frau zu Hause am Kamin und zählte die Glücksbohnen aus der linken Jackentasche. Sie zelebrierte diese Minuten. So führte sie sich vor Augen, wie viel Schönes ihr an diesem Tag widerfahren war, und freute sich darüber.

Sogar an den Abenden, an denen sie nur eine einzige Bohne zählte, war jeder Tag für sie ein glücklicher Tag – es hatte sich gelohnt, ihn zu leben.

Verfasser unbekannt

 

Und so schließt sich der Kreis –

Ich wünsche euch, dass auch ihr immer wieder das kleine Glück findet.

In diesen besonderen Tagen, aber vor allen Dingen auch im neuen Jahr 2018

 

Eure

wheelymum

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