Alles gut? Das meiste schon! Buchrezension

Das Buchcover in blau mit 2 Fotos des Autors-. Links in schwarz weiß als Kind, rechts heute. Auf beiden Bildern stemmt er die Hände in die Hüften

So heißt der Titel des Buches von Marco Schreyl. Seine Mama an war an Chorea Huntington erkrankt. Was soll man auf diese Frage antworten? Wenn man vielleicht, wenn das gegenüber vielleicht noch nicht mal mit der Antwort zurecht kommt. Der Autor hat sich dafür entschieden, das meiste schon zu antworten. Manche mit Menschen gegenüber diese Frage hinweg, andere haben genauer nachgefragt. Was bedeutet denn das meiste schon? Was ist denn nicht gut? Dann konnte er antworten, dass er das gerne erklärt, aber nicht hier in diesem Rahmen. Nicht einfach zwischen Türen Angel oder auf dem Flur beim Sender.

Auch ich kann mich an diese Frage zu gut erinnern. In unterschiedlichen Situationen, alles gut? Wie geht’s dir? Diese Frage spielt für mich in eine ähnliche Kategorie. Die wenigsten Fragen, Stella, wollen darauf eine wirklich ehrliche Antwort.

Ich habe auch dazu eine ganz persönliche Erzählung. Nach dem Tod meiner Mama, hatte ich ein langes Gespräch mit ihrem Chef, Freund und Arzt. Er sagte zu mir: Ja, ich mache mir vorwürfe. Ich habe gar nicht gefragt. Wie geht es dir?
Meine impulsive Antwort darauf war: das fragt man doch auch gar nicht. Das hätte nichts geändert. Er schaute mich verdutzt an und sagte, dass ihn das resigniert und abgestumpft sei.

Ein paar Tage später rief mich an, um mir zu sagen, dass ich meine Antwort auf die Frage nicht mehr losgelassen hat. Er überlegt sich die ganze Zeit, warum sich so viele Menschen hinter dieser Frage verstecken, ohne die wirkliche Antwort hören zu wollen. Er hat sich bei mir bedankt, hat ein Umdenken bei ihm bewirkt.

Als ich das Buch von Marco Schreyl gelesen habe, hat mich das an manchen Stellen sehr daran erinnert. 2015 bekam seine Mutter die Diagnose. Gleichzeitig nahm sie ihm das Versprechen ab, diese Krankheit nicht öffentlich zu machen. Bei Chorea Huntington verändert sich das Gehirn so, dass die Person

Er berichtet von seiner Kindheit, von seiner Mutter als starke und resolute Person. Und von den Veränderungen durch diese Krankheit. Dass Ihnen ein Arzt empfohlen hat, wenn sie es nicht mehr aushalten, als Angehöriger seltener zu kommen oder den Kontakt zu abzubrechen. Sein Vater und er haben sich entschieden dies auf keinen Fall zu tun. Sie waren überzeugt, sie können es schaffen. Ehrlich und offen berichtet Marco aber in seinem, dass auch sie gescheitert sind. Dass man das Versprechen nicht immer halten kann.

Von den Veränderungen, die die Krankheit auslöst und von Erinnerungen. Vom Rollentausch, dass sich nun Kinder um Eltern kümmern und wie schwierig das manchmal ist, wenn die Wesens veränderte Krankheit, die überhand nimmt.

 

Das Buch kann auffüllen, traurig oder bedrückend wirken, aber auch leicht und heiter. Es gibt einen emotionalen Einblick in das Leben eines Kindes eines erwachsenen Kindes. Man spürt liebe Wertschätzung und Zerrissenheit. Auch das Thema wie gehe ich selbst mit dieser Krankheit um? Es gibt eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass Marco Schreyl kein Chorea Huntington bekommt. Gegen einen Test um das herauszufinden, hat er sich bis jetzt entschieden. Manchmal findet er das selbst mutig, manchmal findet es ängstlich. Es kommt immer darauf an, aus welchem Blickwinkel es gerade betrachtet wird. Leben! Das Buch endet versöhnlich, und damit, dass er Tim kennen lernt. Es geht um das Leben, erleben, lieben.

 

Eure

wheelymum

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